Burgevent Stahleck 2017 – Highlights

Beeple on Tour Burg Stahleck
Beeple on Tour/ Foto: Brettspielpoesie

Die drei-teilige Brettgeschichte zum Burgevent Stahleck vom Asmodee Verlag neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Insgesamt haben wir an diesem Wochenende 18 Spiele auf Burg Stahleck gespielt, viele andere zumindest kurz gesehen. Codenames Duet haben wir als einziges mehrfach hintereinander gespielt, aber leider trotzdem nie gewonnen… Immerhin ein weiterer guter Grund mehr Partien folgen zu lassen. Manche der Spiele sind kurz davor veröffentlicht zu werden, andere hatten noch einen sehr frühen Prototypen-Status. Ich erwarte mit Spannung die Endergebnisse der meisten Spiele, die bereits jetzt ein tolles Potential offenbarten. Aber fünf Spiele habe ich euch bisher unterschlagen. An dieser Stelle möchte ich euch gerne meine persönlichen Highlights des Wochenendes kurz vorstellen, die mich am meisten überzeugt haben.

In einer ähnlichen Richtung wie Codenames bewegt sich Decrypto (Thomas Lespérance, 4-8 Spieler). Zwei Teams bekommen jeweils vier Begriffe und einen Stapel Codekarten mit dreistelligen Codes aus den Zahlen 1-4. In jeder Runde sieht ein Spieler den Code und muss zu jedem der drei Begriffe einen weiteren Begriff finden. Dieser soll die Mitspieler auf den richtigen Weg führen, aber die Gegenspieler möglichst verwirren. Denn sie sollen bei weiteren Begriffen diese nicht korrekt zuordnen können, da sie mit zwei richtig zugeordneten gegnerischen Codes bereits siegen. Ebenfalls gewinnt ein Team, wenn das gegnerische Team den zweiten schwarzen Marker erhält. Dies passiert, wenn die Begriffe des eigenen Teams nicht korrekt zugeordnet werden. Eine kniffelige, aber durchaus interessante Aufgabe.

Decrypto
Decrypto / Foto: Brettspielpoesie

Gleich Samstagfrüh, als der Rittersaal noch nicht komplett gefüllt war, machten wir uns mit Pulsar 2849 (Vladimir Suchy ,2-4 Spieler) von Czech Games Edition bekannt. Optisch hat es mich zunächst überhaupt nicht angesprochen, aber wir waren nun mal hier, um jede Menge kennen zu lernen. Kurzerhand noch einen Mitspieler aufgetan, stürzten wir uns in eine Partie zu dritt. Die Regelerklärung war sehr umfangreich, die einzelnen Züge gingen dafür erstaunlich leicht und schnell von der Hand. Der Startspieler würfelt und platziert die Würfel entsprechend ihrer Würfelaugen. Dann wird der Median der Würfelaugen bestimmt. Dieser gibt auch den Fortschritt auf der Rundenanzeige an. Werden immer viele hohe Würfel erzielt, ist das Spielende schneller erreicht. Die Spieler wählen nacheinander einen Würfel, vom Startspieler ausgehend und zurück, sodass der letzte Spieler zwei Würfel hintereinander wählen darf. Jeder Würfel über dem Median, wirft den Spieler auf der Spielerreihenfolge- oder der Ingenieursleiste zurück, Würfel unterhalb des Median ermöglichen Schritte vorwärts. Wer zu weit zurück geht, verliert jede Runde wertvolle Punkte. Die Aktionen werden dann alle in Spielerreihenfolge abgehandelt. Entweder sein Schiff bewegen und dabei Planeten und/oder Pulsare entdecken, eine Technologie nutzen, Raumstationen gründen oder zu Fabriken weiter entwickeln. Mit vier Ingenieuren kann man sich einen Würfel hinzukaufen, der den Wert des übrig gebliebenen Würfels annimmt. Für das alles kann es Siegpunkte geben, bei Spielende gibt es in jeder Partie unterschiedliche Zusatzwertungen. Erfahrene Spieler können mit individuellen Spielertableaus spielen, auf denen sie weitere Aktionen freischalten können. Also viele Wege an Siegpunkte zu gelangen, viel zu entdecken.

Pulsar 2849
Pulsar 2849 / Foto: Brettspielpoesie

Bluff-Spiele mit verdeckten Rollen wie zum Beispiel die Werwolf-Spiele liegen mir nicht wirklich. Doch Repos Production ist es mit Secrets (Bruno Faidutti | Eric M. Lang, 4 – 8 Spieler) gelungen, mich zu begeistern. Die Spieler gehören geheim entweder der CIA oder dem KGB an, diese Spieler arbeiten zusammen, denn sie gewinnen, wenn sie als Team die meisten Punkte vorweisen können. Es kann auch einen oder zwei Hippies geben, die gegen alle Geheimdienste arbeiten und gewinnen, wenn sie die wenigsten Punkte einfahren konnten. Aktionen u.a. ermöglichen das Ansehen oder Vertauschen der Pokerchips mit den Zugehörigkeiten. Diese darf man sich ohne entsprechende Aktion nur vor Beginn der Partie ansehen, später nicht mehr. Die lukrativeren Aktionskarten bringen wenige Punkte ein, zum Teil sogar Minuspunkte. Die Karten mit vielen Punkten haben dafür schwächere Aktionen. Punkte gibt es nur für einzelne Karten, sobald ein Spieler zwei Mal die gleiche Karte ausliegen hat, gehen alle Punkte verloren (auch ggf. Minuspunkte). Es muss ein wenig gepokert werden, denn der aktive Spieler wählt aus zwei Handkarten eine aus, die er zunächst einem Mitspieler anbieten muss. Es wird markiert welche beiden Karten gezogen wurden, bevor der Mitspieler seine Entscheidung trifft. Nimmt er die Karte, muss er sie ausspielen, ansonsten spielt sie der anbietende Spieler aus. Ein wirklich interaktives Spiel, bei dem man oft nicht ganz genau weiß, welches Ziel man verfolgen muss.

Secrets
Secrets / Foto: Brettspielpoesie

Galakta Games wollte vor allem die Erweiterung zu Age of Thieves (Sławomir Stępień, 2-4 Spieler) vorstellen, daher spielten wir unsere Erstpartie direkt mit Elementen der Erweiterung. Im Herbst wird das Grundspiel auch auf deutsch erscheinen, die Erweiterung wird es wohl noch nicht schaffen. Die Spieler verkörpern Diebe, die den großen Schatz in der Mitte des Spielplans stehlen wollen, ohne von den Wachen entdeckt zu werden. Anschließend müssen sie mit ihrer Beute erfolgreich durch ein bestimmtes Stadttor fliehen, welches zu diesem Zeitpunkt erst aufgedeckt wird. Es gewinnt der Spieler, der es mit der höchsten Beute in die Freiheit geschafft hat. Es liegen auch noch weitere Edelsteine in der Stadt herum, auf die man es absehen kann. Verschiedene Charaktere mit speziellen Sonderfähigkeiten stehen den Spielern zur Auswahl. Zusätzlich zu der einzigartigen Charakter-Aktionskarte, hat jeder Spieler die beiden Aktionskarten Bewegung und Karten ziehen, die in jeder Runde gespielt werden können. Alle anderen Aktionskarten werden nach Benutzung abgelegt. Ein Würfelwurf entscheidet wann die Wachen sich bewegen, denn sie gehen in Richtung der Spieler, die sie sehen können, weil sie ihnen zu nah gekommen sind. Dis Spieler wählen pro Runde geheim ihre Aktionskarten und platzieren Aktionssteine darauf. So wird gesteuert in welcher Reihenfolge die Spieler ihre Aktionen ausführen und welche Aktionen man vor der Soldatenbewegung ausführt. In 10 Runden muss der rote Edelstein gestohlen sein, dann bleiben wenige Runden zum Entkommen. In jeder Runde kommt eine Eventkarte ins Spiel, die den Spielablauf beeinflusst. Ein wenig störend war, dass Spieler, die früh fliehen können, den Rest des Spiels nur noch daneben sitzen, während andere sich bereits ausrechnen können den Ausgang nicht mehr zu erreichen.

Die Erweiterung Masters of Disguise führt zwei neue Charaktere ein, einer der nicht über die Standard-Aktionskarten verfügt und einen, für den zusätzliche Karten ins Deck gemischt werden. Diese haben einen positiven Effekt, wenn der Charakter die Karte auf die Hand bekommt und einen negativen, wenn andere Spieler sie erhalten. Zudem können die Abwasserkanäle nicht mehr frei genutzt werden, um von einem grünen Eingang zu einem roten Ausgang zu reisen, denn bei jedem Versuch wird zunächst eine Karte aufgedeckt, die sich neutral, positiv oder negativ auswirken kann. Die Edelsteine können mit dieser Erweiterung nicht einfach mehr im vorbeigehen aufgenommen werden, sondern man muss die entsprechende neue Aktionsskarte spielen und eine Karte aufdecken, welche den Raub erschweren kann.

Age of Thieves
Age of Thieves / Foto: Brettspielpoesie
Steam Rollers
Steam Rollers / Foto: Brettspielpoesie

Steam Rollers (Mark Gerrits, 1-5 Spieler) wurde uns als das Würfelspiel zu Age of Steam präsentiert. Auch wenn wir Letzteres nicht kennen, sprach uns das Spielertableau, auf dem Eisenbahnschienen durch die sechseckigen Felder errichtet werden müssen, einfach an. Jede Runde würfelt ein Spieler einen sechsseitigen Würfel mehr als Spieler teilnehmen und einen Streckenwürfel. Dieser zeigt die beiden Arten von Strecken, welche in dieser Runde errichtet werden dürfen (Gerade, enge bzw. weite Kurve). Reihum wählt jeder Spieler einen Würfel und eine Aktion, die er mit dieser Augenzahl ausführen möchte. Entweder seine Lok verbessern, eine der erlaubten Streckenformen auf dem eigenen Spielplan in dem Bereich der Augenzahl einzeichnen, oder wenn möglich Waren zwischen Städten ausliefern. Als letzte Alternative bleibt die Möglichkeit ein Sonderaktionsplättchen zu nehmen, aus der Auslage oder von einem Mitspieler. Diese bieten einmalige oder anhaltende Aktionen und dementsprechend auch Plus- oder Minuspunkte. Zusätzliche Module bringen Aufträge ins Spiel, welche mit bestimmten Waren erfüllt werden können oder Blockaden auf den Strecken, die nicht durchfahren werden dürfen.

Mit diesen Eindrücken geht die Brettgeschichte nun zu Ende, so wie auch das Wochenende auf Burg Stahleck viel zu schnell zu Ende ging. Dabei hat es richtig viel Spaß gemacht. Ich möchte mich an dieser Stelle beim Verlag Asmodee und den vielen Spieleerklärern für ihre tolle Arbeit bedanken und hoffe sehr im kommenden Jahr erneut eingeladen zu werden. Weitere Eindrücke findet ihr u.a. auch bei Brettspielbox, Spiel doch Mal!, Hunter & Cron, Cliquenabend und Spieleleiter.

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