Escape Room – Das Spiel: Funland & Murder Mystery

Escape Room Erweiterungen
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Wie ihr sicher bemerkt hat, liebe ich Escape/Exit-Räume, sowohl im wahren Leben als auch die Brettspiel-Varianten. Die Noris-Variante mit dem Chrono Decoder führte zu einem besonderen Erlebnis, welches mit dem Countdown den Zeitdruck eines realen Escape Rooms am besten realisiert. Die vier Rätsel der Grundbox gab es in drei Schwierigkeitsstufen: Zwei, drei und vier von fünf möglichen Sternen. Die beiden neuen Abenteuer werden in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad mit 3 1/2 Sternen (Welcome to Funland) und 5 Sternen angegeben (Murder Mystery). Jedenfalls sind das die Angaben auf den Boxen, in der App werden merkwürdigerweise andere Bewertungen angegeben. Ich habe lange überlegt, wie ich diese Rezensionen aufbauen kann und dann entschieden, Angaben zu Spielablauf, Spieleranzahl und Glücksfaktor weg zu lassen. Diese sind nämlich analog zum Grundspiel, dessen Rezension ihr hier lesen könnt.

Spielmaterial:

Beide Erweiterungen kommen mit drei Umschlägen, acht Hinweis-Karten und einem Spielplan, sowie einer kurzen Anleitung. Aus dem Grundspiel werden diverse Dinge benötigt. Natürlich der Chrono Decoder mit den 16 Schlüsseln und der Hinweis-Decoder. Für jeden Teil stehen Hinweise bereit, für die ersten beiden gibt es nun auch die Lösung direkt im Spiel, damit man nicht stecken bleibt und online sein muss.  Nur die Schlussgeschichte, sowohl im positiven als auch im negativen Fall, findet man ausschließlich im Internet. Zudem wird weiteres Material aus voran gegangenen “Räumen” benötigt. Dies sollte vor der Partie bereit gelegt werden.

Kleiner Hinweis, da es uns fast zur Verzweifelung gebracht hätte: Wir hatten nach den ersten vier Räumen die Batterien entfernt, um sicher zu stellen, dass keine bösen Überraschungen folgen bis die Erweiterungen da sind. Mit neuen, eigentlich voll geladenen, Akkus starteten wir den Decoder für die erste Erweiterung, alles sah normal aus. Die Zeit wurde angezeigt und der Decoder begann herunter zu zählen. Als wir dann die ersten Schlüssel eingegeben hatten, ertönte kurz das positive Signal für eine korrekte Lösung doch direkt im Anschluss wurde die Zeit auf 60:00 zurück gesetzt. Bei weiteren Versuchen kamen wir teilweise nicht einmal dazu, alle vier Schlüssel hinein zu stecken, da zuvor bereits der Reset erfolgte. Waren die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden und der Decoder bereits defekt? Nein, dank freundlicher Unterstützung aus dem Beeple Netzwerk erhielten wir den Tipp, die Batterien auszutauschen. Unsere Akkus waren scheinbar doch nicht vollständig aufgeladen, denn mit ungenutzten Batterien funktionierte der Decoder einwandfrei.

Fazit:

Die Verbesserung der Hinweise finde ich gelungen, da die Spieler nicht mehr stecken bleiben können, wenn sie nicht auf eine Lösung kommen. Das Material ist ähnlich zu den Vorgängern, Spielpläne zur Visualisierung der Orte und viele kleinere “Gegenstände” zum Knobeln, das ist gut für den Wiedererkennungswert. Auch bleibt der Zustand, dass mehrere Spieler gleichzeitig etwas erarbeiten können und sich niemand ausgeschlossen fühlen muss. Dass Material aus vorherigen Räumen benötigt wird, hilft zwar vermutlich die Kosten gering zu halten, finde ich aber eigentlich unschön, weil man die für andere Spieler ordentlich zusammen sortierten Pakete wieder öffnen muss. Noch ein kleiner Tipp am Rande: Mit durchsichtiger Folie und einem Folienstift kann man alle Aufgaben lösen, ohne das Material hinterher neu ausdrucken zu müssen. Beide Erweiterungen hinterlassen einen tollen Eindruck, bitte mehr davon!

Escape Room Funland Cover
Foto: Noris

Wow! Welcome to Funland hat uns richtig gut gefallen. Es fällt mir schwer einzuschätzen, ob dieser “Raum” den gleichen Eindruck hinterlassen hätte, wenn man ihn in die Grundbox gepackt und somit früher gespielt hätte, da wir mittlerweile auf einige Erfahrungen mit Escape Rooms zurück blicken können. Aber es war alles stimmig, teilweise kniffelig, aber lösbar und kein Rätsel hat uns mit großen Fragezeichen über den Köpfen zurück gelassen. Ich würde gerne mehr berichten, aber ich möchte euch den Spaß an der Rätselfindung nicht nehmen. Den Ort finde ich für solch ein Abenteuer auch großartig gewählt, ein verlassener Freizeitpark und ein Clown, der ja bekanntlich bei einigen alleine schon für Gänsehaut sorgen kann.

Wertungsnote 6/6

Escape Room Murder Mystery Cover
Foto: Noris

Zu viert wagten wir uns an Murder Mystery, schließlich schienen fünf Sterne schon eine Hausnummer zu sein, nachdem wir uns im Tempel der Azteken zu zweit nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten. Hierbei geht es um einen Mordfall, den kein geringerer als Sherlock Holmes zu lösen versucht. Wir helfen dabei die Mordwaffe, das Motiv und den Mörder zu finden. Die Rätsel sind teilweise wirklich knackig, aber alle Rätsel mit ihren Lösungen sind logischer und nachvollziehbarer als im Tempel der Azteken. Sie passen auch, bis auf wenige Ausnahmen, ideal zur Geschichte und sind damit eng verbunden. Leider kam es auch hierbei zu einer technischen Störung. Wir haben den zweiten Code korrekt eingegeben, doch er wurde falsch gewertet. Auch weitere Versuche schlugen fehl, erst nach einem Neustart des Geräts funktionierte der Code. Also am besten vor jedem einzugebenden Code die Zeit merken.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Noris Spiele / Identity Games
Autor(en): leider unbekannt
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 60 Minuten

Vielen Dank an den Noris Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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