Pandemie – Die Heilung

Pandemie - Die Heilung Cover
Cover / Foto: Asmodee

Die Welt steht vor dem Untergang. Vier Krankheiten haben das Ziel die Menschheit auszurotten. Die fiesen Krankheitserreger vermehren sich in Windeseile über die gesamte Erde. Die Lage scheint aussichtslos. Doch sieben mutige Kämpfer mit unterschiedlichen Hintergründen haben es sich zum Ziel gesetzt, sich den Krankheiten in den Weg zu stellen und die Menschheit vor dem qualvollen Tod zu retten. Sie reisen von Kontinent zu Kontinent, behandeln Krankheiten, nehmen Proben für die Suche nach einem Heilmittel. Doch kaum haben sie eine Region befreit, wird dort schon der nächste Patient eingeliefert.

Spielmaterial:

Die sechs Regionen werden mittels kleiner runde Papp-Plättchen dargestellt. Hinzu kommt ein zweiteiliges, rundes Behandlungszentrum aus Plastik zum zusammenstecken. Den Rand davon ziert die Infektionsquoten-Leiste und die Anzeige der Anzahl der Ausbrüche. Zur Markierung beider Anzeigen wird jeweils eine kleine Plastik-Spritze verwendet. Ein Papp-Plättchen stellt das CDC dar und auf der Karte “Heilbare Krankheiten” werden die Heilmittel gesammelt.

Für sechs der sieben Charaktere stehen fünf Aktionswürfel zur Verfügung, ein Charakter verfügt über sieben Aktionswürfel. Zusätzlich existiert eine Charakterkarte und ein gleichfarbiger Pöppel für jeden Charakter. Die Krankheiten werden durch die 48 Infektionswürfel in vier verschiedenen Farben dargestellt, sie kommen alle in den blauen Infektionsbeutel. Jeder dieser Würfel hat ein Kreuz-Symbol und verschiedene weitere Augenzahlen, welche genau, kann man am Rand der Regionen erkennen.

10 Ereigniskarten, von denen immer drei offen ausliegen, sowie 5 Übersichtskarten vervollständigen das Spielmaterial.

Spielmechanismus:

Jeder Spieler verkörpert einen Charakter und nimmt sich das zugehörige Spielmaterial. Für die Ausgangslage der Krankheiten werden 12 Infektionswürfel gewürfelt und entsprechend ihrer Augenzahl auf die Regionen verteilt. Die Spieler sind nacheinander am Zug und durchlaufen die gleichen Phasen. Erst werden die eigenen, freien Aktionswürfel geworfen. Jeder Würfel hat auf einer Seite ein Biohazard-Symbol. Für jedes dieser Symbole wird die Spritze auf der Infektionsquoten-Leiste um einen Schritt versetzt. Wird dabei ein rot markierter Bereich erreicht, wird eine Epidemie ausgelöst (was dabei genau passiert erfahrt ihr im weiteren Text). Daneben hat jeder Charakter andere Symbole in unterschiedlicher Häufigkeit auf seinen Würfeln. Der Spieler kann in beliebiger Reihenfolge seine Aktionen und ggf. Charakter-Eigenschaften ausführen. Sind zwei Aktionssymbole, von einem Schrägstrich getrennt, abgebildet, darf man eine beliebige der beiden Aktionen ausführen.

    • Fliegen

Mit einem Flugzeug-Symbol darf darf man seine Spielfigur in eine beliebige andere Region versetzen.

    • Fahren

Ein Schiff-Symbol ermöglicht die Reise in eine angrenzende Region.

    • Behandeln

Mit einer Spritze kann man entweder einen Infektionswürfel aus seiner Region in das Behandlungszentrum legen oder einen Infektionswürfel aus dem Behandlungszentrum zurück in den Beutel befördern.

    • Proben sammeln

Von behandelten Infektionswürfeln, also denen die im Behandlungszentrum liegen, können Proben genommen werden. Und zwar für jedes Proben-Symbol genau eine. Beide Würfel (Aktion und Infektion) werden auf die Charakter-Karte des aktiven Spielers gelegt. Sie stehen den Spielern für Aktionen nicht mehr zur Verfügung bis das Heilmittel gefunden wurde.

    • Sonderaktionen

Manche Charaktere haben noch weitere Symbole auf ihren Aktionswürfeln. Diese sind auf den Charakter-Karten aufgeführt und erklärt.

Pandemie - Die Heilung Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Nicht verwendete Aktionswürfel dürfen beliebig oft erneut gewürfelt werden, solange sie kein Biohazard-Symbol zeigen. Nach den Aktionen darf man gesammelte Proben an Mitspieler weitergeben, welche sich in der gleichen Region befinden. Man hat nun außerdem die Möglichkeit nach einem Heilmittel zu suchen. Dafür werden alle Infektionswürfel von der Charakterkarte genommen und gewürfelt. Eine Addition der Augenzahlen sollte mindestens eine 13 ergeben, sonst ist der Versuch ein Heilmittel zu finden fehlgeschlagen. War der Wurf erfolgreich, wird ein Würfel auf die Karte “Heilbare Krankheiten” gelegt und alle Würfel gleicher Farben auf anderen Charakter-Karten oder dem Behandlungszentrum entfernt. Von nun an können alle Würfel dieser Farbe in einer Region mit einer Spritze behandelt werden und alle Würfel dieser Farbe mit einer weiteren Spritze aus dem Behandlungszentrum entfernt werden. Im Negativfall bleiben alle Aktions- und Infektions-Würfel beim aktiven Spieler.

Um den Zug zu beenden, werden nun weitere Regionen infiziert. Der folgende Ablauf gilt auch für Epidemien, wenn ein rot markierter Bereich der Infektionsquotenanzeige erreicht wird. An der Infektionsquotenleiste kann man ablesen, wie viele Würfel für die Infizierung benötigt werden (3,4 oder 5). Wird das Infizieren durch eine Epidemie ausgelöst, werden zusätzlich die aktuell im Behandlungszentrum befindlichen Würfel erneut geworfen und verteilt. Gewürfelte Kreuz-Symbole gelangen ins CDC, alle Augenzahlen werden auf die entsprechenden Regionen gesetzt. Befinden sich im Anschluss mehr als drei Würfel einer Farbe in einer Region, kommt es zu einem Ausbruch. Der Ausbruch wird markiert, indem die Spritze um ein Feld versetzt wird und überzählige Würfel kommen auf die im Uhrzeigersinn nächste Region. Dadurch kann es zu einer Kettenreaktion kommen und weitere Ausbrüche auftreten.

Die Ereignis-Karten können von allen Spielern jederzeit genutzt werden. Dafür wird die auf der Karte angegebene Anzahl an Würfeln (1,2 oder 3) von der CDC-Scheibe zurück in den Beutel gelegt und das Ereignis ausgeführt. Die Ereignisse ermöglichen den Spielern eine speziellen Bonus, der sofort ausgelöst wird. Die Karte kommt im Anschluss unter den Stapel und eine neue Karte wird aufgedeckt.

Man kann dem Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem man mit der Infektionsquotenspritze weiter hinten beginnt. Das führt dazu, das ein negatives Ende durch Biohazard-Symbole schneller erreicht werden kann und früher mehr Würfel bei Infizierungen aus dem Beutel gezogen werden.

Spielende:

Das Spiel endet positiv sobald das vierte Heilmittel gefunden wurde. Auch wenn dann noch manche Regionen infiziert sind, wird davon ausgegangen dass mit den Heilmitteln alle Krankheiten beseitigt werden können und die Spieler waren erfolgreich.

Sie können den Kampf aber auch verlieren. Und zwar, wenn:

  • Infektionswürfel genommen werden müssen, der Beutel jedoch nicht ausreichend hergibt
  • es zum achten Mal zu einem Ausbruch kommt
  • die Infektionsquotenspritze das Ende der Infektionsquotenanzeige überschreitet

In diesen drei Fällen konnte die Pandemie nicht bekämpft werden, die Spieler verlieren das Spiel.

Spieleranzahl:

Das Spiel eignet sich für 2 – 5 Kämpfer, welche die Welt vor dem Untergang bewahren wollen. Umso mehr Spieler, desto mehr Charaktere mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten kommen ins Spiel, was hilfreich sein kann. Aber auch zu zweit kann man den Kampf gewinnen. Wird mit mehreren Spielern gespielt, können sich die Spieler zwar auf unterschiedliche Regionen verteilen, um überall agieren zu können, aber um Heilmittel zu finden sollten sie zusammen kommen. Man muss die perfekte Balance dazwischen finden.

Glücksfaktor?

Der Glücksanteil ist bei dieser Variante eben durch die Würfel sehr hoch. Wenn überdurchschnittlich viele Biohazard-Symbole gewürfelt werden und/oder die Suche nach einem Heilmittel mehrfach hintereinander misslingt, hat man ganz schlechte Chancen. Zwar kann man durch die Ereignis-Karten ein wenig gegensteuern, aber auch um diese nutzen zu können, muss man ab und zu ein Kreuz-Symbol erwürfeln. Durchgängiges Würfelglück kann das Spiel aber auch zu leicht erscheinen lassen.

Fazit:

Die Darstellung der Regionen mittels der runden Plättchen wirkt recht abstrakt, besonders wenn man den Spielplan des Original-Spiels kennt. Dafür ist nicht viel Platz für das Spielerlebnis erforderlich. Die Spielverpackung ist wie von Z-Man Games gewohnt aus stabilem Karton.

Mir gefällt an Pandemie – Die Heilung der schnelle Einstieg und generell die kurze Spielzeit. Wie immer bei kooperativen Spielen kann der Frustfaktor recht hoch werden, wenn man die ersten Partien gefühlt chancenlos verliert. Diese Möglichkeit des Spielverlaufs sollten sich die Spieler bewusst machen und sich auf die Herausforderung einlassen. In unseren ersten Partien wurden die Ereignis-Karten zu wenig genutzt. Dadurch sind uns Bonusaktionen entgangen und die Würfel haben im Beutel gefehlt. Ohne Zusammenarbeit wird man das Spiel vermutlich nicht besiegen. Es macht zum Beispiel wenig Sinn, wenn mehrere Spieler Proben der gleichen Farbe sammeln ohne sie weiter zu geben. Man sollte auch darauf achten, nie zu viele Würfel im Behandlungszentrum zu haben, die bei einer Epidemie wieder auf die Regionen verteilt werden müssen. Durch die verschiedenen Schwierigkeitslevel und die unterschiedlichen Charaktere, die das Spiel auf ihre eigene Art beeinflussen, ist für wiederholten Spielspaß mit immer anders verlaufenden Partien gesorgt.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Z-Man Games / Asmodee
Autor(en): Matt Leacock
Erscheinungsjahr: 2015
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: ca. 30 Minuten

Vielen Dank an Asmodee für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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2 Antworten auf „Pandemie – Die Heilung“

Hallo ihr Zwei.
Bei unserer Runde fand ich es etwas abstrakt wie auch im Test geschrieben. Grade wenn die anderen Mitspieler das Spiel schon kennen kommt man nicht so leicht mit. Allerdings sollte sich das bei mehrmaligen spielen ja erledigen. Nach einer Runde würde ich mir das Spiel jetzt nicht unbedingt zu legen allerdings hat es auf jeden Fall eine 2. Chance verdient. Auch um die anderen Charaktere und somit die unterschiedlichen Spielweisen kennen zu lernen.

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