Perlentauchen

Perlentauchen Cover
Cover / Foto: Mogel Verlag

In den Tiefen des Meeres warten wertvolle Perlen auf ihre Entdeckung. Wenn Du schon immer mal nach den seltenen Perlen am Meeresgrund suchen wolltest, aber genau wie ich eher nicht zu den Menschen gehörst, die gut tauchen können und sich unter Wasser besonders wohl fühlen, könnte dies genau das Richtige für Dich sein. Der neu gegründete Kleinverlag Mogel Spiele, ein Zusammenschluss aus Familienmitgliedern und Freunden, die ihre Spielideen diesen Herbst zunächst mit drei Kartenspielen auf den Markt bringen, haben das Szenario nun mittels Karten verfügbar gemacht.

 

Spielmaterial:

25 Muschelkarten werden mit der Rückseite, einer verschlossenen Muschel, ausgelegt und bilden den Meeresgrund. Sie sind alle einheitlich gestaltet, nur die Farben der enthaltenen Perlen unterscheiden sich. Jeweils fünf in den Farben blau, grün, orange und rot können sich darin verstecken, genauso wie eine regenbogenfarbene Joker-Perle und vier Stiefel. Die 56 Aktionskarten gibt es in zwei Farbtönen, für die positiven und negativen Aktionen. Die Aktionen sind deutlich in in großen Buchstaben geschrieben. Für 2, 3 oder 4 Spieler gibt es die entsprechenden 2, 3 oder 4 Aufgabenkarten. Diese zeigen die geforderten Perlen pro Spieler für 10 Runden.

Spielmechanismus:

Nachdem ein Startspieler bestimmt wurde, können die Aufgabenkarten verteilt werden. Um eine Runde für sich zu entscheiden, müssen die vorgegebenen Kombinationen von Perlen bestimmter oder beliebiger, aber gleicher Farbe gesammelt werden. Diese können sich zum Teil auch von denen der Mitspieler unterscheiden. Dabei sieht jeder auf seiner Karte auch die Aufgaben der Mitspieler.

Perlentauchen Aufgaben
Aufgabenkarten / Foto: Brettspielpoesie

Alle starten mit zwei Aktionskarten auf der Hand und dann geht es runter in die Tiefe. Nacheinander ziehen die Spieler eine weitere Karte und spielen eine aus. Die Aktionen erlauben das Bergen und Knacken von Muscheln, entweder einzeln oder sogar zusammen als eine Aktion. Bergen bedeutet eine Muschel von Meeresgrund an sich zu nehmen und vor sich abzulegen, und zwar in dem Zustand, indem sie gefunden wurde: Offen oder verdeckt. Um den Inhalt geschlossener Muscheln zu erfahren, kann man sie knacken, also umdrehen. Nun sehen auch alle Mitspieler den Inhalt. Der ist für sie nicht nur interessehalber wichtig, sondern kann für die Aktionen Klauen oder Tauschen von Vorteil sein.

Perlentauchen Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Die negativen Karten müssen immer sofort ausgespielt werden, wenn sie gezogen werden. Dabei muss eine weggespülte eigene Perle zurück auf den Meeresgrund gelegt werden oder bei einem Seebeben alle Karten des Meeresgrundes (nicht in den Auslagen der Spieler) wieder verdeckt, gemischt und neu verteilt werden.

Spielende:

Eine Runde endet, sobald der erste Spieler seine Aufgabe des aktuellen Tauchgangs erfüllen konnte und er kann einen kleinen Sieg einstreichen. Es können bis zu 10 Runden gespielt werden, wie viele genau man spielt legt man am Besten vor Beginn der ersten Runde fest. Wer dann nach den gespielten Runden die meisten Siege vorweisen kann, war der erfolgreichste Perlentaucher.

Spieleranzahl:

Zu zweit hat uns das Spiel nicht so recht überzeugt. Die Seebebeben fühlten sich nach Arbeit an und es war lästig die Karten immer wieder neu zu mischen und zu verteilen. Die Aktionen Tauschen und Klauen betreffen immer nur den Gegenspieler. Mit mehr Personen macht es dann schon deutlich mehr Spaß.

Glücksfaktor?

Dieses kleine Kartenspiel ist recht glücksabhängig. Welche Aktionen bekomme ich auf die Hand? Bei wem treten negative Aktionen auf? Decke ich die benötigten Perlen auf? Das sind alles Aspekte, die man selber nicht beeinflussen kann, sondern vom Glück beim Karten ziehen abhängig sind.

Fazit:

Das Artwork ist wirklich schön und ansprechend, die Aktionstexte können auch von Kindern gut gelesen werden. Das Spiel ist genau das, was es versucht zu sein: Ein solides Familienspiel mit einem gewissen Ärger-Faktor. Die Spielzeit kann über die Festlegung der Runden selbst gesteuert werden. Da man die Aufgaben der Mitspieler kennt, ist es leicht deren Pläne kaputt zu machen, wenn man denn die richtigen Aktionskarten auf der Hand hat. Somit kann eine Runde recht lange dauern, wenn die Spieler auch bereit sind, Aktionen zu spielen, die ihnen selbst wenig bringen, nur um einem Mitspieler etwas wegzunehmen.

Uns konnte es nicht komplett überzeugen, da uns der Spielablauf zu einfach ist und es sich nicht entscheidend genug von den vielen kleinen Kartenspielen absetzt, die auf dem Markt und vor allem in unserer Sammlung existieren. Wir hatten aber durchaus Spaß bei den Runden mit vier Spielern und den wenig häufig spielenden Mitspielern hat es wirklich gut gefallen.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Mogel-Spiele
Autor(en): Familie Loth
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 15 – 45 Minuten

Vielen Dank an Mogel-Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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