Jamaica – Vorher / Nachher

Gefühlt kommen in letzter Zeit besonders viele Neuauflagen von älteren Spielen auf den Markt. Vielleicht sind es noch Auswirkungen der Corona-Pandemie, vielleicht ist die zeitliche Überschneidung aber auch einfach Zufall und die Verlage sind einfach überzeugt von ihren Spielideen. Ich bin ja erst ab 2014 wieder zu den Brettspielen zurück gekehrt, da habe ich manch interessanten Titel verpasst. Längst vergriffene Spiele gehen dann leider häufig an einem vorbei. Jamaica gehörte bisher immer dazu, obwohl mein einstiger Lieblingsautor Bruno Cathala an der Entwicklung beteiligt war. Dank Asmodee bzw. der Space Cowboys bekam ich nun die Gelegenheit, auch diese Wissenslücke zu füllen. Ich habe dazu auch noch meinen gerade erneuerten Bibliotheksausweis eingesetzt, um die aktuelle Auflage mit der Erstauflage aus dem Jahr 2007 vergleichen zu können.

Ishtar – Die Gärten von Babylon

Cover / Foto: Huch!

Die Gärten von Babylon, schön anzusehen,
viel Arbeit es sein muss, sie anzulegen.
Genau dem könnt ihr nun nachgehen,
in Ishtar eure eigenen Gärten pflegen.
Doch seid ihr dabei nicht ganz allein,
eure Mitspieler wollen besser darin sein.
Blumenbeete werden aneinander gereiht,
so mancher Baum darunter wächst und gedeiht.
Am Ende entscheidet mancher Edelstein,
wer am Ende wird der Gewinner sein.

Kero & Naga Raja

Cover / Foto: Brettspielpoesie

Lange habe ich überlegt wie ich euch diese beiden Spiele am besten vorstellen kann. Sie haben eigentlich nicht viel gemeinsam, es sind beides reine 2-Personen-Spiele und sie sind beim gleichen Verlag erschienen, dahinter stehen jedoch ganz unterschiedliche Autoren und auch die verwendeten Themen und Mechaniken haben wenig gemein. Und doch vergleiche ich sie immer wieder miteinander, schließlich sind sie in relativ kurzen Abständen erschienen, bei einem Verlag mit besonderem Augenmerk auf der Ausstattung eines Spiels, nicht nur in Bezug auf das verwendete Material, sondern auch auf das eigens für jedes Spiel ausgearbeitete Inlay.

Kingdomino – Zeitalter der Giganten

Cover / Foto: Pegasus Spiele

Wie ihr bestimmt wisst, habe ich auf diesem Blog die Kingdomino-Version von Blue Orange Games rezensiert. Diese unterschied sich zur später bei Pegasus erschienenen Ausgabe in Bezug auf die Plättchenentnahme während des Spiels. Während die eine Ausgabe ein passendes Tiefziehteil bot, verwendete die andere einen (viel zu kleinen) Beutel. Mir gefiel das Tiefziehteil besser, aber so richtig gut war es nun auch nicht. Das zum Spiel des Jahres ausgezeichnete Spiel bekam von Pegasus schnell ein Upgrade, in größerer Schachtel konnte ein Plättchenspender untergebracht werden, aus dem die Plättchen ganz einfach nach unten hinaus gezogen werden können. Glücklicherweise gab es diesen auch einzeln zu erwerben, zusammen mit einem Punkteblock, der schon vorausschauend für fünf Spieler Platz bereit hält. Auch Blue Orange Games gefiel der Plättchenspender wohl, weswegen sie ihn in die erste Erweiterung gepackt haben, die ich euch nun vorstellen möchte. Pegasus hat folgerichtig auf den Plättchenspender in dieser Erweiterung verzichtet.

Imaginarium

Imaginarium Cover
Cover / Foto: Asmodee

Ich werde manchmal gefragt, wie ich eigentlich die Spiele aussuche, die ich mir zulege. Natürlich versuche ich immer auf dem Laufenden zu sein, was in nächster Zeit so erscheint. Doch besonders zur Spiel in Essen muss man schon etwas mehr selektieren, wenn über 1.000 Neuheiten zum gleichen Zeitpunkt erscheinen. Dabei werde ich von  verschiedenen Aspekten angezogen. Wenn Schafe im Spiel vorkommen, ist es für mich immer einen Blick wert. Oder Sherlock Holmes, also bestimmte Thematiken. Es gibt auch Verlage, bei denen ich grundsätzlich genauer hinsehe, wenn neue Spiele erscheinen. Und natürlich Autoren. Ich mag die Spiele verschiedenster Autoren, aber irgendwie hat sich z.B. Bruno Cathala besonders hervor getan. Alle Spiele, bei denen er als Autor auf der Schachtel steht, werden begutachtet. Und wenn sie dann auch noch so toll ausgestattet sind, wie Imaginarium, bekommen sie definitiv die Chance sich durchzusetzen. Ob das in diesem Fall berechtigt war, oder nicht, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Queendomino

Queendomino Cover
Cover / Foto_ Pegasus Spiele

Ein König hat ein wundervolles Königreich erbaut, doch ihm fehlt eine Dame an seiner Seite. Doch solch eine Dame kann das eigene Königreich ganz schön durcheinander bringen, wenn sie ihre Ideen umsetzt. Deswegen bekommt die Dame nun ihr eigenes Königreich. Queendomino ist nicht bloß eine Erweiterung, sondern ein komplett eigenständiges Spiel, welches ebenfalls als Erweiterung verwendet werden kann. Die Schachtel ist größer, als die des Spiel des Jahres, auch in der neuen Auflage. In der Version von Blue Orange Games ergeben die beiden Spiele eine gemeinsame Landschaft. Leider geht dies in der Pegasus-Version unter, weil der Pegasus-Rahmen das Bild auseinander zerrt. Ich kann die Hintergründe der Verwendung dieses Rahmens als Teil der Corporate Identity nachvollziehen, hier fällt es aber wieder eher unangenehm auf.

Okiya

Okiya Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

Auf Okiya freue ich mich dieses Jahr bereits seit meiner ersten Partie auf der Spielwarenmesse in Nürnberg. Da wurde es nämlich bei Pegasus erstmals vorgestellt und ich war gleich begeistert. Der Autorenname Bruno Cathala zieht bei mir einfach und dann wusste das Spiel auch an sich zu gefallen. Eine Partie ist so schnell vorüber, dass wir auf der Spielwarenmesse gleiche eine ganze Partie spielen konnten. Da es sich um eine Neuauflage des 2012 bei Jactalea erschienen Spiels handelt, hoffte ich den Sommer über diese Originalausgabe zu ergattern, was mir jedoch nicht gelang. Doch dank Pegasus ist es nun in meinem Besitz gelandet und nach weiteren Partien kann ich nur sagen: Einfach toll!

Spiel des Jahres 2017 – Sieger

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Wie versprochen werde ich noch über die BerlinCon 2017 berichten, aber ich beginne heute mit dem Abschluss des vergangenen langen Wochenendes: Die Pressekonferenz zur Verleihung der beiden Kritikerpreise Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres. Die Gewinner sind euch sicherlich bereits bekannt. Beim Spiel des Jahres hatte ich den richtigen Riecher, es wurde Kingdomino. Beim Kennerspiel lag ich daneben. Entgegen meiner Befürchtungen, das einmalige Erlebnis könnte der Auszeichnung im Weg stehen, wurde Exit – Das Spiel prämiert. Und wie eigentlich in jedem Jahr, zumindest seit es das Internet gibt und jeder der eine Meinung hat, diese auch öffentlich heraus posaunt, hagelt es teils sehr harsche Kritik an der Jury-Entscheidung. Teilweise musste ich aufhören in einschlägigen Foren oder Facebook-Gruppen die Kommentare zu lesen, um mich nicht zu sehr aufzuregen. Da wird der Jury Kompetenz abgesprochen und der Preis herabgesetzt, weil einige mit den Entscheidungen nicht leben können. Doch die Jury besteht nun mal aus Kritikern und sie haben die Spiele anhand ihrer Erfahrungen und Eindrücke ausgewählt. Zuvor wurden Listen bekannt gegeben, welche einen Querschnitt des Jahrgangs zeigen, um möglichst viele Spieler anzusprechen. Doch in erster Linie solche, die noch keine regelmäßigen Spieler sind, sondern erst noch werden sollen. Sie sollen mit diesen Spielen an unser aller Hobby heran geführt werden. Und der Preis soll das Kulturgut Spiel stärken, auch wenn einige sich vehement gegen diese Bezeichnung wehren. Dafür benötigt es neue, frische Ideen. Das soll als Meinung zu den Diskussionen reichen, nun widme ich mich der Verleihung.

Kanagawa

Kanagawa Cover
Cover / Foto: Huch!&friends

Kanagawa hat mich gleich zweifach angesprochen, als ich die ersten Infos darüber gelesen und die ersten Bilder davon gesehen habe. Zum einen ist der Autor Bruno Cathala beteiligt, dessen Spiele mir meistens zusagen. Mir jedes seiner Spiele anzusehen wäre aktuell allerdings ganz schon ambitioniert, da er alleine letztes Jahr auf der Spiel in Essen diverse Veröffentlichungen hatte. Aber damit hat ein Spiel schon gute Chancen bei mir. Hier kam dann die wirklich ansprechende Optik hinzu. Seit Anfang des Jahres ist der Verlag iello auch noch bei Huch!&friends im Vertrieb und so fand es nun auch den Weg zu uns. Meine Erfahrungen damit möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Kingdomino

Kingdomino Cover
Cover / Foto: Blue Orange

Dieses Spiel bringt für mich gleich zwei Kaufargumente mit: Es ist ein Spiel von Bruno Cathala, von dessen Spielen ich aus irgendeinem nicht rational erklärbarem Grund immer automatisch angezogen werden und es enthält Abbildungen von Schafen, vielen Schafen. Leider war schon vor Essen klar, dass es das Spiel von Pegasus nicht pünktlich schaffen wird. Allerdings hatte Blue Orange Games eine multilinguale Ausgabe dabei, an der ich einfach nicht vorbei kam. Gleiches Spiel in etwas anderem Schachtelformat. Dafür mit einem tollen Tiefzieheinsatz, der den Spielablauf unterstützt, anstelle eines Beutels, wie es bei der Pegasus Version der Fall ist. Alles andere ist identisch. Die erste Partie folgte noch am gleichen Abend im Hotelzimmer und es folgten noch viele weitere.