Spring Meadow

Spring Meadow Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

In der Brettspielszene eine Trilogie anzukündigen ist schon gewagt. Besonders für einen Verlag, der sich gerade erst gegründet hat. Doch das hat die Edition Spielwiese aus Berlin nicht davon abgeschreckt, mit ihrer Erstveröffentlichung den Start einer Puzzle-Trilogie anzukündigen. Immerhin haben sie mit Uwe Rosenberg dafür einen erfahrenen und beliebten Autoren an Bord, der bekannt ist seine grundlegenden Mechanismen immer und immer wieder in ein etwas anderes Licht zu rücken. Auch die optische und thematische Einbindung passt dazu. Es begann mit Cottage Garden im Sommer, ging bei Indian Summer in einem Herbstwald über und endet nun auf einer verschneiten Wiese, die vom Frühling überrascht wird. Im Film oder in Büchern zeichnet sich eine Trilogie vor allem dadurch aus, dass die Geschichte zu Ende erzählt wird. Eine Geschichte gibt es hierbei nicht wirklich, also was zeichnet diese Trilogie aus?

Indian Summer

Indian Summer Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Es ist ein schöner Tag im goldenen Herbst, der uns zu einem Waldspaziergang einlädt. Schnell den Rucksack gepackt und die Wanderschuhe angezogen genießen wir den Spaziergang, vorbei an den vielen in grün, orange und rot leuchtenden Bäumen. Die bunten Blätter fallen von den Bäumen und bedecken langsam den Waldboden. Diese Blätterhaufen nutzen die heimischen Tiere um ihr Winterquartier einzurichten. Dabei sammeln sie Pilze, Beeren und Nüsse, um gut durch den Winter zu kommen. Und schon sind wir mittendrin in einer Partie Indian Summer, dem Nachfolge-Spiel zu Cottage Garden. Anspruchsvoller als der Vorgänger, eher für Vielspieler würde angepriesen. Doch hält es auch was versprochen wurde?

Bärenpark

Bärenpark Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Der Australier Phil Walker-Harding weiß mich mit seinen Spielen zu begeistern. Ob Sushi Go!, Cacao oder Imhotep – ich mag seine Spiele. Bei Twitter zeigt er regelmäßig Bilder seiner Prototypen und macht seine Anhänger damit heiß auf kommende Spiele. So konnte man seine Arbeit an einem Freizeitparkspiel beobachten. Diese Idee wurde weiter ausgearbeitet und statt in einem Freizeitpark finden wir uns in einem Bärenpark wieder, den wir aufbauen wollen. In diesem Tierpark sind vier verschiedene Bärenarten beheimatet: Pandabären, Gobibären, Eisbären und Koala Bären. Moment mal, Koalas sind doch eigentlich keine Bären!? Sie dürfen mitspielen, obwohl es sich eigentlich um Beuteltiere handelt. Sie überzeugen einfach durch ihre Niedlichkeit und konnten daher nicht weggelassen werden. Die Quittung dafür folgte auf dem Fuße: Spätestens sein Cottage Garden wissen wir, dass sich Tiere und Brettspielproduktionen nur bedingt vertragen. Die Koalas haben bei Bärenpark die Angaben zur Plättchenzahl auf dem allgemeinen Ablageplan durcheinander gebracht. Das kommt eben davon, wenn man sich von den süßen Tierchen ablenken lässt :-D

Ein Fest für Odin

Ein Fest für Odin Cover
Cover / Foto: Feuerland Spiele

Man stelle sich vor man vermische Patchwork mit einer Prise Agricola und fügt noch einen Hauch Arler Erde hinzu: Heraus kommt ein großer, dicker, schwerer Karton. Ein Fest für Odin kann veranstaltet werden. Jeder Spieler bietet dabei sein eigenes Festmahl an, um die Wikinger, die ihm in den Runden treu zur Seite stehen und Aufgaben erledigen, zu belohnen. Für die Ausführung dieser Aufgaben müssen die Wikinger entsprechend ausgebildet werden und die Erzeugnisse und Schätze müssen auf dem eigenen Plan regel.konform untergebracht werden. Denn nur wenn die eigene Sippe gute Arbeit verrichtet und man seinen eigenen Besitz erweitert und zur Schau stellt, kann man seinen Einfluss und auch die Einnahmen erhöhen. Das Erwerben, Tauschen, Aufwerten und Unterbringen der Waren ist eine spannende Herausforderung, eingebettet in das interessante Wikinger-Thema.

Cottage Garden

Cottage Garden Cover
Cover / Foto: Edition Spielwiese

Bei meinem ersten Besuch der Spiel des Jahres Verleihung in 2015 hatte ich vorsichtshalber erst einen späten Zug nach Hause gebucht, ich wusste ja nicht was da auf mich zukommt. Die Veranstaltung war am frühen Nachmittag vorüber und so hatte ich viel Zeit die Hauptstadt zu erkunden. Nach diversen Spieleläden landete ich am frühen Abend in der Spielwiese, dem Spielecafé in Friedrichshain, in dem auch Hunter & Cron schon öfter gedreht haben. Dort traf ich auf bekannte Gesichter vom Vormittag und wurde sehr herzlich empfangen. Montagabends kann man dort mit Spielautoren ihre neuen Prototypen spielen, doch ich musste vorher zu meinem Zug. Mit tollen Eindrücken aus der Spielwiese. Doch beim kleinen Spielecafé um die Ecke ist es nicht geblieben. Im Jahr 2016 gingen die Betreiber noch einen Schritt weiter und gründeten ihren eigenen Verlag, die Edition Spielwiese. Zur Veröffentlichung des ersten Spiels konnten die Gründer Erfolgs-Autor Uwe Rosenberg gewinnen. Sein Familienspiel rund um Gartenarbeit war bereits am Samstag auf der Messe in Essen ausverkauft, was die Verantwortlichen komplett überwältigt hat. Die Neuauflage ist nun im Vertrieb bei Pegasus Spiele gelandet. Und es sollen noch zwei weitere Spiele mit ähnlichem Mechanismus folgen.

Patchwork

Patchwork Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass in vielen Spielen immer wieder dieselben Themen verbraten werden. Da freut es besonders, wenn gewisse Spiele sich davon abheben. Patchwork gehört zu diesen Spielen, die ein wirklich unverbrauchtes Thema nutzen und großartig umsetzen. Bei dem 2-Personen-Spiel von Erfolgsautor Uwe Rosenberg ist es die Aufgabe der Spieler, aus verschiedenen Flicken eine Patchwork-Decke zusammen zu setzen. Patchwork, das bedeutet aus einzelnen Flicken ein neues Produkt zu erstellen. Klingt einfach, kann aber ganz schön tricky werden.