Was gibt’s zu Essen? No.1 – Wyrmgold

Was gibts zu Essen Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Die diesjährige Spiel in Essen, die weltweit größte Brettspielmesse, steht bereits in den Startlöchern. Bei BGG wird die Neuheitenliste schon fleißig befüllt, alle Szenekundigen strecken so langsam die Fühler aus, welche Spiele man keineswegs verpassen sollte. Und auch an mir geht dieser Kelch natürlich nicht vorbei, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. In diesem Jahr werde ich erneut den einen oder anderen Pressetag der Verlage besuchen. Doch bevor diese anstehen, möchte ich euch von einem Treffen am vergangenen Samstag berichten, als mich Alexander Ommer besucht hat.

3 Spiele – 1 Mechanismus: Flip’n’Write (Puzzle)

Flip'n'Write Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Leider habe ich keine Rückmeldung erhalten, ob euch diese neue Rubrik auf Brettspielpoesie gefällt, daher mache ich einfach erstmal weiter damit ;-) Ich habe einige Spiele hier, die ich euch gerne vorstellen möchte, zu denen es aber im Detail gar nicht so viel zu schreiben gibt. Außerdem haben sie untereinander große Ähnlichkeiten, sodass ich mich entschieden habe sie euch gemeinsam vorzustellen. Ich hoffe, dass dies auch in eurem Sinne ist, da ihr dann einen direkten Vergleich bekommt, der euch bei eurer Kaufentscheidung vielleicht helfen kann.

03.12.2018 – Spring Meadow

Zwischen den Blumen sieht man viele Tatzen,
im Cottage Garden von den vielen Katzen.
Später wurde im Goldenen Herbst spaziert,
dabei Pilze, Nüsse oder Eichhörnchen platziert.
Nun kommen Murmeltiere nach dem Schnee,
heraus zwischen allerlei Pflanzen und Klee.
Dort wurde nun wieder ein Schneemann entdeckt,
als wurde der Winter erneut aufgeweckt.

Spring Meadow

Spring Meadow Cover
Cover / Foto: Pegasus Spiele

In der Brettspielszene eine Trilogie anzukündigen ist schon gewagt. Besonders für einen Verlag, der sich gerade erst gegründet hat. Doch das hat die Edition Spielwiese aus Berlin nicht davon abgeschreckt, mit ihrer Erstveröffentlichung den Start einer Puzzle-Trilogie anzukündigen. Immerhin haben sie mit Uwe Rosenberg dafür einen erfahrenen und beliebten Autoren an Bord, der bekannt ist seine grundlegenden Mechanismen immer und immer wieder in ein etwas anderes Licht zu rücken. Auch die optische und thematische Einbindung passt dazu. Es begann mit Cottage Garden im Sommer, ging bei Indian Summer in einem Herbstwald über und endet nun auf einer verschneiten Wiese, die vom Frühling überrascht wird. Im Film oder in Büchern zeichnet sich eine Trilogie vor allem dadurch aus, dass die Geschichte zu Ende erzählt wird. Eine Geschichte gibt es hierbei nicht wirklich, also was zeichnet diese Trilogie aus?

Marco Bohno

Marco Bohno Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Nach Ladybohn im Herbst 2017, erschien bereits zu Beginn diesen Jahres wieder was Neues für die Bohnanza-Reihe: Die Erweiterung Marco Bohno. Doch wirklich neu ist sie nicht, genau genommen handelt es sich um eine Neuauflage von Bohnröschen aus dem Jahr 2007. Damals sollte man das schlafende Bohnröschen wach küssen, musste aber zuvor diverse Aufgaben erledigen, um zu ihrem Schlafgemach zu gelangen. Dieses Thema gefiel dem Autor nicht mehr, er wollte etwas moderneres daraus machen. Und so ziehen die Spieler nun u.a. als Indiana Bohns, Neil Armbohn, Galileo Galibohn, Alexander von Humbohn oder eben Marco Bohno los und stürzen sich in Abenteuer entlang der chinesischen Mauer. Diese Erweiterung kann mit dem Grundspiel, sogar bei Einsatz des Erweiterungs-Sets, und mit Ladybohn kombiniert werden.

Ladybohn

Ladybohn Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Erstmalig erschien 2002 eine Bohnanza-Erweiterung  unter diesem Titel bei Lookout Spiele, die ja bekanntlich mehrere limitierte Bohnanza-Erweiterungen veröffentlichten. In dieser Erweiterung wurde zwischen weiblichen und männlichen Bohnen unterschieden und es gab besondere Schminkbohnen. Fünf Jahre später griff Amigo Spiele diese Idee mit dem eigenständigen Spiel Ladybohn auf. Die Schminkbohnen wurden durch Babybohnen ersetzt. Im Zuge der neuen, durchnummerierten Bohnanza-Serie brachte Amigo Spiele im vergangenen Herbst erneut das eigenständige Bohnanza-Spiel Ladybohn mit aktualisierter Cover-Grafik heraus. In dieser Rezension stelle ich euch diese aktuelle Variante vor.

Indian Summer

Indian Summer Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Es ist ein schöner Tag im goldenen Herbst, der uns zu einem Waldspaziergang einlädt. Schnell den Rucksack gepackt und die Wanderschuhe angezogen genießen wir den Spaziergang, vorbei an den vielen in grün, orange und rot leuchtenden Bäumen. Die bunten Blätter fallen von den Bäumen und bedecken langsam den Waldboden. Diese Blätterhaufen nutzen die heimischen Tiere um ihr Winterquartier einzurichten. Dabei sammeln sie Pilze, Beeren und Nüsse, um gut durch den Winter zu kommen. Und schon sind wir mittendrin in einer Partie Indian Summer, dem Nachfolge-Spiel zu Cottage Garden. Anspruchsvoller als der Vorgänger, eher für Vielspieler würde angepriesen. Doch hält es auch was versprochen wurde?

Cottage Garden

Cottage Garden Cover
Cover / Foto: Edition Spielwiese

Bei meinem ersten Besuch der Spiel des Jahres Verleihung in 2015 hatte ich vorsichtshalber erst einen späten Zug nach Hause gebucht, ich wusste ja nicht was da auf mich zukommt. Die Veranstaltung war am frühen Nachmittag vorüber und so hatte ich viel Zeit die Hauptstadt zu erkunden. Nach diversen Spieleläden landete ich am frühen Abend in der Spielwiese, dem Spielecafé in Friedrichshain, in dem auch Hunter & Cron schon öfter gedreht haben. Dort traf ich auf bekannte Gesichter vom Vormittag und wurde sehr herzlich empfangen. Montagabends kann man dort mit Spielautoren ihre neuen Prototypen spielen, doch ich musste vorher zu meinem Zug. Mit tollen Eindrücken aus der Spielwiese. Doch beim kleinen Spielecafé um die Ecke ist es nicht geblieben. Im Jahr 2016 gingen die Betreiber noch einen Schritt weiter und gründeten ihren eigenen Verlag, die Edition Spielwiese. Zur Veröffentlichung des ersten Spiels konnten die Gründer Erfolgs-Autor Uwe Rosenberg gewinnen. Sein Familienspiel rund um Gartenarbeit war bereits am Samstag auf der Messe in Essen ausverkauft, was die Verantwortlichen komplett überwältigt hat. Die Neuauflage ist nun im Vertrieb bei Pegasus Spiele gelandet. Und es sollen noch zwei weitere Spiele mit ähnlichem Mechanismus folgen.

Bohnedikt (2016)

Bohnedikt Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Das Bohniversum ist groß. Wer nicht weiß, wovon ich hier schreibe, der sollte sich zunächst die Rezension zu Bohnanza durchlesen. Mittlerweile gibt es jede Menge Erweiterungen und Ableger dazu, viele davon sind auf Deutsch bei Amigo Spiele erschienen. Doch 10 kleine Erweiterungen hatte der Verlag Lookout Spiele im Angebot, in kleiner, limitierter Auflage. Diese ist schon lange ausverkauft, auf dem Zweitmarkt sehr begehrt und wird meist recht teuer gehandelt. Umso mehr können frische Bohnanza-Fans nun aufatmen, denn Amigo Spiele hat letztes Jahr einen Relaunch der Bohnanza-Serie begonnen. Die neuen Titel wurden nun durchnummeriert (Sammler brauchen jede Nummer! ;) ) und den Anfang macht die Erweiterung Bohnedikt mit der Nummer 3, nach dem Bohnanza Relaunch mit der 1 und Bohnanza – Das Duell mit der 2.

Bohnanza – Das Duell

Bohnanza Das Duell Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Bohnanza, das kleine Kartenspiel von Uwe Rosenberg rund um die Bohnenernte begeistert Spieler nun schon seit fast zwei Jahrzehnten. Leider lässt es sich erst ab drei Personen spielen. Der Wunsch nach eben einer guten Zwei-Spieler-Variante besteht ebenfalls schon sehr lange. 1998 gab es die erste Duell-Version als zusätzliche Spieloption bei der Erweiterung La Isla Bohnita, die allerdings mit den Handelsschiffen auch zusätzliche Regeln mitbringt und somit das gesamte Spielgefühl ändert. Zwei Jahre später kam dann ein eigenständiges Spiel für 1-2 Spieler heraus: Al Cabohne. Solo versucht man erfolgreicher zu sein als die beiden virtuellen Mafia-Bosse, zu zweit spielt man zusätzlich gegen einen von ihnen. Dass ich solche virtuellen Gegner blöd finde und sie den Spielspaß nehmen, sollte mittlerweile bekannt sein. Weitere Versuche gab es in den limitierten Versionen von Lookout Spiele. 2006 mit Kannibohn, die auf ähnliche Mechanismen wie die beiden vorherigen Versuche setzt und um Aktionskarten erweitert wurden und 2011 mit Bohn Camillo, bei dem erstmalig Geschenke gemacht werden mussten. Diese Idee wurde nun neu aufgegriffen und zu Bohnanza – Das Duell erweitert.