Tubyrinth

Tubyrinth Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Logikrätsel eignen sich super als Apps fürs Handy oder Tablet. Wenn einem alleine mal langweilig ist, kann man sich der geistigen Herausforderung stellen. Zum Beispiel komisch vorgeformte Rohre zwischen zwei Wasserleitungen so zu verlegen, dass das Wasser dazwischen fließen kann. Das war wohl auch vermutlich der Initialgedanke für dieses Brettspiel, denn als App habe ich dies bereits häufiger gesehen. Das Männchen mit dem orange-farbenen Bauhelm auf dem Cover erinnert mich direkt an Bob, den Baumeister. Rohre verlegen? “Können wir das schaffen?” – “Yo, wir schaffen das!”. Wir, weil sich in diesem Spiel bis zu sechs Personen beim Rohre verlegen messen können. Auch alleine kann man sich der Herausforderung stellen. Doch wie spaßig ist das und welche Gründe kann es geben, dass man solo nicht doch lieber zur App greift?

Spielmaterial:

41 doppelseitige Tubyrinth-Pläne mit jeweils 8×8 Feldern und ein Wertungsplan füllen die quadratische Spieleschachtel schon ganz ordentlich. Hinzu kommen 42 doppelseitige Leitungsteile, jeweils sieben davon in einer Farbe. Zu jeder dieser Farben gibt es ein rundes Spieler-Plättchen. Außerdem enthalten ist eine Sanduhr.

Spielmechanismus:

Jeder Spieler erhält ein quadratisches Tableau mit zwei Wasserleitungen am Rand und diversen Hindernissen dazwischen. Diese beiden müssen so schnell wie möglich verbunden werden. Dazu haben alle Spieler die gleichen sieben unterschiedlich geformten Rohrteile zur Verfügung. Offene Enden sind dabei erlaubt, Hindernisse dürfen hingegen nicht überbaut werden. Und die Leitung muss aus mindestens fünf Teilen bestehen. Wer zuerst eine Lösung gefunden hat, ruft “Wasser marsch!” und dreht die Sanduhr um. Die Mitspieler haben dann nur noch 30 Sekunden auf ihre Lösung zu kommen, welche sie mit ihrer Position und dem Ausruf “Fertig!” kommentieren. Wer fertig ist, darf die verbleibende Zeit jedoch nicht nutzen, um umzubauen und zu versuchen mehr Plättchen zu verlegen.

Tubyrinth Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Dann wird überprüft, ob alle die Lege-Regeln eingehalten haben und Punkte vergeben. In der Reihenfolge der Fertigstellung erhalten die Spieler einen Punkt für jedes verbaute Teil (5, 6 oder 7 Punkte). Für jeden Spieler, der früher fertig wurde, wird davon wieder ein Punkt abgezogen. Wer es nicht vollendet hat, geht nicht zwingend leer aus. Jedes Teil, welches der schnellste Spieler nicht verbauen konnte, bringt diesen Spielern einen Punkt.

Tubyrinth Spielplan
Spielplan / Foto: Brettspielpoesie

Um die Schwierigkeit anzupassen wird empfohlen entweder Hindernisse überdecken zu lassen, für Anfänger ab acht Jahren oder 7 Leitungsteile zum Bau vorzugeben, für Fortgeschrittene ab zehn Jahren.

Spielende:

Es wird gespielt, bis mindestens ein Spieler 25 Punkte erreicht hat. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl wird dann als Sieger gekürt.

Spieleranzahl:

Es wäre solo spielbar, aber da übt es auf mich keinerlei Reiz aus. Ich habe es probiert und abgebrochen. Mir fehlt in Solo-Partien der Anreiz. Klar, wäre es schön alle Kombinationen für einen Plan zu finden, aber ich habe dafür keine Geduld. Mit mehr Spielern kommt der Wettbewerb ins Spiel, den ich bei solch einem Spiel benötige. Umso mehr Spieler, desto mehr Mitstreiter und mehr Wettbewerb, was dem Spiel gut tut.

Glücksfaktor?

In einer unserer Spielerunden wurde oft behauptet, dass der Sieger nur so schnell war, weil er mit seinem Tubyrinth-Plan Glück hatte. Das sehe ich aber etwas anders. Zu jedem Plan gibt es genau drei Lösungswege, einen davon zu finden, ist die Aufgabe. Manchmal sieht man direkt eine mögliche Lösung, beim nächsten Mal sieht man nicht einen sinnvollen Ansatz. Das hängt mehr vom Blickwinkel und der eigenen Denkweise ab, als vom Glück.

Fazit:

Solo werde ich es wohl nicht mehr spielen, aber in größeren Gruppen ist es ein kurzer Spaß für zwischendurch. Die Wertung finde ich allerdings gewöhnungsbedürftig. Der zweite Spieler kann mehr Punkte einfahren als der Erste, wenn er zwei Teile mehr verbauen kann. Dafür hat er natürlich auch bis zu 30 Sekunden mehr Zeit. Oft vergessen wurde bei uns die Sanduhr umzudrehen, sobald der erste Spieler fertig ist, sodass die Mitspieler mehr Zeit zur Verfügung hatten. In unseren Runde hat sich wirklich kein Spieler als Meister des Spiels heraus gestellt, mal war der eine Spieler schneller fertig, mal ein anderer. Durch die 42 unterschiedlichen doppelseitigen Pläne wiederholt sich so schnell nichts und es stellt sich nicht sofort ein Lerneffekt ein. Ein wirkliches Spielgefühl stellt sich leider auch nicht ein, es ist doch eher ein Rätsel für eine Person, die gerne herum knobelt. In unseren Spielrunden wurde zwar öfter mal eine weitere Partie direkt im Anschluss gefordert, aber die Aufforderung das Spiel ein weiteres Mal mitzubringen kam von Niemandem. Und auch wir selbst haben nur bedingt Interesse daran, dafür gibt es viele reizvollere Spiele für uns. Für Spieler, die solche Knobeleien mögen kann es durchaus ein interessanter Aufwärmer oder Lückenfüller sein.

Wertungsnote 3/6

Verlag: Game Factory
Autor(en): Martin Nedergaard Andersen
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 1 – 6 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Vielen Dank an Carletto / Game Factory für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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