6 nimmt!

6 nimmt! Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Ich liebe Spiele, aber um selber eines zu Erfinden bin ich dann wohl zu unkreativ und verlasse mich lieber darauf, dass andere diesen Job bereits sehr gut machen. Umso spannender finde ich es, die Geschichten hinter den Spielen zu erfahren. Und manches Mal geben die Verlage oder die Autoren selber einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte eines Spiels. Amigo Spiele stellt auf Twitter regelmäßig drei Aussagen online, von denen genau eine der Wahrheit entspricht. Und so konnte man erfahren, dass die Idee zu 6 nimmt! bei einer Zollkontrolle entstanden ist. Das Spiel hieß ursprünglich Heiße Ware und man musste versuchen, 10 Schmuggelwaren von der eigenen Hand loszuwerden und den Mitspielern unterzujubeln. Was aus diesem Prototyp entstanden ist, erfahrt ihr hier.

Spielmaterial:

104 Spielkarten müssen gut gemischt werden und schon kann es losgehen. Die Karten sind von 1 bis 104 durchnummeriert und zeigen zudem Hornochsen. Es sind entweder 1, 2, 3, 5 oder 7 Hornochsen abgebildet.

Spielmechanismus:

Jeder Spieler bekommt zu Spielbeginn 10 Karten, die es gilt loszuwerden. Dafür werden in der Tischmitte vier Kartenreihen begonnen, indem die vier obersten Karten des Nachziehstapels aufgedeckt werden. Alle Spieler wählen pro Runde genau eine ihrer Handkarten. Die gewählten Karten werden gleichzeitig aufgedeckt, die Karte mit der niedrigsten Zahl darf zuerst vom Ausspielenden an das Ende einer beliebigen Reihe gelegt werden. Dabei gilt, dass die Karten immer aufsteigend gelegt werden müssen. Und zwar muss die Karte immer an die Reihe angelegt werden, deren letzte Karte die geringste Differenz zur neuen Karte aufweist. Muss ein Spieler die sechste Karte in einer Reihe legen, nimmt er die gesamte Reihe und lässt nur seine neue Karte liegen. Die anderen Karten kommen auf seinen Hornochsenstapel. Jeder abgebildete Hornochse zählt am Rundenende einen Minuspunkt. Die Spieler können auch niedrige Karten auslegen, die an keine Reihe angelegt werden können. Dann dürfen sie entscheiden, welche Reihe sie auf ihren Hornochsenstapel legen, um mit ihrer Karte eine neue Reihe zu beginnen.

6 nimmt Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Eine Runde endet, sobald alle Handkarten ausgespielt wurden. Hat anschließend keiner der Spieler 66 oder mehr Minuspunkte, werden die Hornochsen der aktuellen Runde notiert und alle Karten für die kommende Runde neu gemischt und ausgeteilt.

Spieleranzahl:

Mit bis zu 10 Personen kann eine Partie gespielt werden. Das habe ich noch nicht probiert, aber auch in kleineren Runden macht es ordentlich Spaß. Mehr als zwei Spieler sollten es dabei schon sein.

Glücksfaktor?

Man sollte taktisch spielen und hoffen, dass einem keiner der Gegner komplett dazwischen grätscht und mit seiner Karte dazu beiträgt, dass man eben genau die sechste Karte einer Reihe legen muss. Hat man selber viele hohe Karten auf der Hand hat, kann man versuchen mit einer besonders hohen Karte die möglichen Kartenwerte einer Reihe zu limitieren. Es ist auch möglich auf Nummer sicher gehen und eine Karte mit kleinem Wert spielen, mit der man eine beliebige Reihe mit möglichst wenig Hornochsen bekommt, um eine neue Reihe zu beginnen.

Fazit:

Nicht zu Unrecht konnte 6 nimmt! den Sieg beim Deutschen Spielepreis 1994 erzielen. Ein Jahr bevor Die Siedler von Catan mit diesem Preis ausgezeichnet wurden. Es konnte sich damals gegen andere tolle Spiele durchsetzen und weiß auch heute noch zu gefallen. Auch wenn die Spielzeit mit 45 Minuten angegeben ist, haben unsere Partien in kleineren Runden nie so lange gedauert. Es spielt sich flott und hat einen gewissen Ärger-Faktor. Für ein Kartenspiel gefällt es mir außerordentlich gut, als Einstieg oder zum Abschluss eines Spieleabends immer wieder gerne. Es ist ruck zuck erklärt und verstanden. Ein Klassiker, der sicherlich auch noch weitere Dekaden übersteht.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Amigo Spiele
Autor(en): Wolfgang Kramer
Erscheinungsjahr: 1994
Spieleranzahl: 2 – 10 Spieler
Dauer: 45 Minuten

Ähnliche Artikel:

Eine Antwort auf „6 nimmt!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert