#BeepleWE 2018

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Logo / Foto: Brettspielpoesie

Vielleicht hat der ein oder andere von euch es in den sozialen Netzwerken mitbekommen, ein Großteil des Mitglieder des Beeple-Netzwerks hat sich am verlängerten Pfingstwochenende, teils mitsamt der ganzen Familie, auf den Weg nach Tann in der Rhön gemacht. Wir hatten uns in dem verschlafenen Örtchen Günthers eingemietet, um das ganze Wochenende zu spielen und dabei näher zusammen zu wachsen. Ich war leider nicht das gesamte Wochenende vor Ort, doch an den beiden Tagen wurde einiges gespielt, von dem ich gerne berichten möchte. Dabei gehe ich vor allem auf die Spiele ein, die ich (noch) nicht zu Hause habe und daher in nächster Zeit nicht vermehrt spielen werde.

Wir sind das BEEPLE-Netzwerk, haben wir gezeigt,
das ganze Pfingstwochenende in Tann verweilt!
Familie und Spiele im Gepäck dabei,
wurde viel gelacht und gespielt allerlei.
Neben Reykholt, Rob’n’Run oder Menara,
gab es Imaginarium, Klong und Sub Terra.
Gespielt wurde auch Ethnos, Flamme Rouge und DAR,
Word Slam, Lucky Lachs, Decrypto und die Quacksalber.
Doch nicht alles auf den Tischen war aktuell,
so mancher Spielewunsch hingegen sehr speziell.
Hase & Igel sowie Thurn & Taxis erlebt
und so manche Traube aus Knete zerlegt.
Dies beschriebt nur einen kleinen Teil dessen, was war,
wiederholt werden muss dies im kommenden Jahr!

Die ersten Fotos und Meldungen sah und las man bereits Freitagabend. Wir hatten uns gegen die Anreise am Freitag entschieden, da wir wegen Arbeit eh erst sehr spät am Abend eingetroffen wären, doch nun machte sich ein bisschen Wehmut breit. Aber schon Samstag früh saßen wir im Auto in Richtung Rhön, wo wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt eingetroffen sind. Die anderen waren gerade mit dem Frühstück durch und begannen erste Partien. Doch wir wollten die Gelegenheit nutzen uns noch ein wenig für den bevorstehenden Tag zu stärken. Immerhin ging das alles in einem Raum, denn der Frühstücksraum wurde tagsüber zu unseren Spielraum.

Nach dem Essen hatten Petra und Oli vom Spielevater gerade das zum Kinderspiel des Jahres nominierte Panic Mansion vorbereitet. Wir ließen Jürgen von Spielbar.com und der Tochter von René (Bretterwisser) den Vortritt und sahen uns an, wie sie Geister, Spinnen, Schlangen, Schatzkisten, etc. durch die Räume schüttelten bevor wir eingebunden wurden bei Sticky Chameleons mit Klebezungen Insekten einzusammeln. Im Anschluss bat uns Matthias, seines Zeichens Podcaster bei den Bretterwissern und Inhaber von Frosted Games, seinen Prototypen von Trick’n Trouble mitsamt der Anleitung unter die Lupe zu nehmen. Bei diesem kooperativen Stichspiel für genau drei Spieler (wir zwei plus Jürgen) ist das Ziel, ausliegende Aufträge mit den Zahlen auf den ausgespielten Karten zu erfüllen, um Punkte gegen den bösen Doktor zu sammeln. Es liegen immer fünf Aufgaben in drei Kategorien aus, jeder Spieler erhält fünf Handkarten. Die vom ersten Spieler ausgespielte Farbe muss bedient werden. Der Startspieler hat in jeder Runde zuvor die Möglichkeit, eine Karte zu schieben, also an den Nachbarn zu geben, der wiederum eine Karte weitergibt, bis wieder alle die gleiche Anzahl Handkarten haben. Die gespielten Karten dürfen jederzeit eingesehen werden, es gibt jede der Zahlen 1-9 genau drei Mal. Die Einsen sind dabei Farbjoker, die Zweien zeigen immer zwei der drei Farben. Mit der Summe auf den Handkarten können mehrere Aufträge erledigt werden, es muss nicht die Gesamtsumme aller Aufträge erreicht werden. Wir haben es direkt im ersten Anlauf geschafft, wenn auch nicht perfekt. Da ist noch mehr drin und erweiterte Reglen gibt es obendrauf. Uns hat es sehr gefallen, es wird zur BerlinCon im Juli erscheinen, freut euch drauf.

Die anderen waren noch immer in ihre Partien vertieft, da schlug uns Andreas von Cliquenabend eine Partie Kosakenschubsen vor. Bei diesem Schnippspiel (oder Schnickspiel, wie der Hesse sagen würde ;-) ) aus Holz für zwei sind die Regeln schnell erklärt. Auf dem Holzbrett beginnen beide Spieler an gegenüberliegenden Seiten mit neun Scheiben und versuchen die des Gegners vom Brett zu schnippen. Wer dies schafft, erhält einen Punkt und beginnt die kommende Runde mit einem Chip weniger, dafür jedoch näher dran am Gegner. Das geht solange, bis ein Spieler fünf Sätze für sich entscheiden konnte. Ein großer Spaß, doch leider nicht mehr so einfach erhältlich. Alle Spiele sind handgefertigt, mir ist leider keine aktuelle Bezugsquelle bekannt.

Die restliche Zeit bis zum Mittagessen vertrieben wir uns zu siebt im Tempel des Schreckens. Nach dem Essen, blieben wir thematisch beim Essen und spielten mit Würfelmagier Dirk und Brettagoge Nico eine Partie des im Herbst bei Frosted Games erscheinenden Reykholt von Uwe Rosenberg. Es ist ein Worker Placement-Spiel zum Thema Gemüseanbau. Das klingt zunächst so typisch für Uwe Rosenberg, doch betrachtet man es genauer, wirkt es ebenso untypisch. Denn es geht nicht um Siegpunkte, vielmehr ist es ein Rennen, bei dem die Spieler den Touristen die gewünschten Gemüsesorten auftischen wollen. Und Gemüseanbau ist vielleicht auch nicht das Thema, welches man in Island vermuten würde, doch boomen dort derzeit die Gewächshäuser und es gibt Restaurants die sich auf bestimmte Gemüsesorten, beispielsweise Tomaten, spezialisieren. In sieben Runden wollen jede Menge Tische bedient werden. Doch zunächst muss das Gemüse angepflanzt werden, dafür sind Gewächshäuser notwendig. Hinzu kommt eine Vielzahl an Bonus-Karten, von denen immer nur fünf pro Partie verwendet werden. Diese Vielzahl an möglichen Optionen mit den drei Arbeitern pro Runde führte zu längeren Wartezeiten, bis man selbst wieder am Zug war. Doch ist dies ein reiner Ersteindruck, ich hoffe noch, dass sich das mit wachsender Spielerfahrung legen wird. Es sind bei der Belieferung der Tische jedenfalls interessante Kettenreaktionen möglich, die Lust auf mehr machen.

Anschließend versuchten wir uns an Menara, dem kooperativen Bauspiel von Zoch. Leider sind Micha und ich darin nicht sonderlich begabt, unsere Gebäude wurden nicht sehr hoch, wir hatten aber ne Menge Spaß dabei. Es ist schon ganz cool zu sehen, wie lange das Gebilde hält ohne einzustürzen, bis das Unvermeidliche dann irgendwann passiert. Nur kurz unsere Klamotten aufs Zimmer gebracht, da hatten sich schon wieder Spielegruppen zusammen gefunden. Bei uns wurde es tierisch bei Schreck und weg und Schnurrrlock Holmes zusammen mit Petra und Oli, die auf der Suche nach etwas ruhigeren, wenig anstrengenden Spielen waren, bevor die nächste Runde Essen kam. Um das Suppenkoma danach gar nicht erst aufkommen zu lassen, folgte einige Partien Lucky Lachs, um die Müdigkeit zu vertreiben. Zu Acht nutzten wir die Gelegenheit Flamme Rouge mit Erweiterung zu spielen, doch entpuppte sich diese Möglichkeit als langweilige Angelegenheit. Es fehlt dann einfach das taktische Element der Ausnutzung beider Fahrer und ihrer Positionen.

Umso mehr freuten wir uns auf die Partie Pulsar 2849 mit Brettagoge Nico und Julia von Spiel doch mal!, ohne eigene Spielertableaus, da noch nicht alle das Spiel kannten. Und ja, es hat sich ein wenig gezogen, da die Auswahl der Würfel nicht ganz trivial ist. Dennoch hat mir die Partie erneut sehr gefallen und ich bin heiß darauf, weitere Strategien auszutesten.

Eigentlich sollten wir nun den Frühstückssaal räumen, doch war im angrenzenden Restaurant  noch zu viel los, immerhin  wurde Eintracht Frankfurt gerade als Pokalsieger gefeiert und so durften wir hier verweilen. Sicherlich die etwas bessere Atmosphäre für eine spaßige Partie Word Slam, die nicht versöhnlicher hätte enden können als mit einem Unentschieden. Nie zuvor habe ich es erlebt, dass Begriffe teilweise nach nur einer Wortkarte erraten werden. Leider war dies der einzige Abend für uns vor Ort, dabei hätte ich gerne mehr Spiele in solch große Runden gespielt.

Während sich die Mehrheit danach ins Bett verabschiedete, ließen wir den Abend mit mit Dirk und Nico bei Penny Papers und Contrast ausklingen. Bei Contrast werden Bildkarten aufgedeckt, zu denen jeder Spieler verdeckt eine seiner Handkarten spielt. Diese zeigen jeweils zwei Farben oder gegenteilige Symbole (groß/klein, leicht/schwer, etc.), zwei dieser Karten legt jeder zunächst offen aus. Sie stehen ihm diese Runde nicht zur Verfügung. Punkte bekommen die Spieler, deren gewähltes Symbol/Farbe am häufigsten gewählt wurde, sodass sich ein Blick auf die nicht zur Verfügung stehenden Karten der Mitspieler durchaus lohnt. Auch der Folgetag begann mit einer Partie Penny Papers, der Würfelspielreihe von Sitdown Games. Beide Partien haben Spaß gemacht, doch kam in beiden Partien, trotz unterschiedlicher Wertungszettel, das interaktive Element durch die roten Symbole viel zu kurz. Diese sorgen dafür, dass bei den Mitspielern etwas Negatives eingetragen wird, was die eigenen Pläne erschwert. Blöd, wenn dieses Element dann gar nicht auftaucht. Aber so kann ein Würfelspiel eben verlaufen. Dennoch waren die gestellten Aufgaben an die Anordnung der einzutragenden Würfelaugen nicht uninteressant.

Bevor wir zum Abschluss eine Partie Mercado mit Spieleleiter Fabian spielten, gab es das große Decrypto-Finale der Beeple-Aktion vor der Kamera. Das Ergebnis könnt ihr euch im Detail in diesem Video ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=OUM-cZYAIOE&t=829s Gegen Mittag saßen wir wieder im Auto, denn am Abend stand uns schon die nächste Veranstaltung bevor, die jedoch ausnahmsweise mal nichts mit Brettspielen zu tun hatte. Die 540 Kilometer haben sich für uns dennoch gelohnt, es wurde viel gespielt, viel gelacht und hat einfach Spaß gemacht. Die Stimmung war großartig, völlig ungezwungen und ich hoffe, dass dieses Wochenende zu einer Beeple-Tradition wird und uns noch weitere gemeinsame Aktionen wie die Partie Decrypto einfallen.

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