Ich mach’ mir die Welt…

Logo / Foto: Brettspielpoesie

…widde widde wie sie mir gefällt” könnte der Untertitel von Cutterland lauten. Mir ist es schon oft passiert, dass bei Puzzlespielen eine Karte oder ein Plättchen nicht passt und ich es gerne zuschneiden würde. Das macht der Verlag Hobbyworld aus Russland nun mit Cutterland möglich, bei dem in jeder Runde eine Karte zerschnitten wird. Ja, wirklich, mit einer Schere in Einzelteile geschnitten! :-O Was bis vor einigen Jahren noch unmöglich erschien, da Spielmaterial von vielen Spielern meist als heilig angesehen wird und möglichst im Originalzustand erhalten werden muss. Doch Legacy- und Exit-Spiele haben es vorgemacht und den Weg für solche Spielideen geebnet.

Cover / Foto: Brettspielpoesie

Bereits vor der SPIEL’19 hörte ich von Clipcut Parks von Renegade Game Studios, beworben als das erste Roll-and-Cut-Game, bei dem die Spieler würfeln und entsprechende quadratische Formen aus einem Bogen ausschneiden, um sie zu passenden Tetris-Formen zusammen zu bauen. Doch leider schaffte es das Spiel nicht pünktlich zur Messe und gelang daher auch nicht in meinen Fokus und geriet anschließend schnell in Vergangenheit. Umso gespannter war ich in Nürnberg von Cutterland zu hören, welches ebenfalls das Zerschneiden von Spielmaterial als elementares Spielelement verwendet.

Die Optik von Cutterland ist, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Grundsätzlich mag ich 8-Bit-Grafiken, doch diese hier wirken auf mich leider einfach nur unscharf, sie erinnern eher an noch nicht ausgereifte Prototypengrafik. Obwohl, umso leichter fällt es dem einen oder anderen vielleicht die Schere anzulegen ;-) Denn pro Partie erhalten die Spieler einige Karten, die sie in ihrem Zug zerteilen, um die Einzelteile untereinander aufzuteilen und im eigenen Königreich zu verbauen. Es sind allerdings keine wirklichen Spielkarten, wie ihr sie jetzt vielleicht im Kopf habt, eher dünnere Pappkärtchen in handlicher Rechteck-Form.

Cutterland Karten / Foto: Brettspielpoesie

Nachdem ein Spieler seine Karte zerteilt hat, dürfen die anderen Spieler reihum eines der Teile wählen, das übrige erhält der aktive Spieler. Und so versuchen die Spieler ihre Landschaften zusammen zu puzzeln und mit den abgebildeten Kreaturen möglichst viele Punkte zu erzielen.

Cutterland Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Das Zerschneiden der Karten erfordert schon ein wenig Überwindung, auch wenn Legacy-Spiele oder die Exit-Spiele es bereits vorgemacht haben. Wobei in unseren Gruppen die Karten der Legacy-Spiele lediglich aussortiert, nicht zerstört, wurden. Außer bei Risiko Evolution, da es sich um das Spiel eines Bekannten handelte, der viel Spaß daran hatte die Karten zu zerteilen :-O Die Exit-Spiele hingegen leben von eben dieser Möglichkeit Spielmaterial zu zerstören, da dies ganz neue Rätselideen ermöglicht. Und bei denen handelt es sich sogar um “richtige” Karten. Doch ist allen Spielern klar, das dies ein einmaliges Erlebnis ist, während Cutterland sicherlich kein “Wegwerfspiel” sein möchte. Es gibt sogar eine Möglichkeit mit den bereits ausgeschnittenen Teilen zu spielen, allerdings gibt der Verlag zu, dass dann nicht für eine Ausgeglichenheit bei den Teilen gesorgt werden kann. Es bleiben also nur 160 Karten für maximal 20 Partien. Dann müssten neue Karten her, der Verlag plant natürlich schon Erweiterunspacks auf den Markt zu bringen ;-)

Cutterland Schnitt / Foto: Brettspielpoesie

Doch bin ich mir nicht sicher, ob ich dieses Konzept wirklich gut finden kann. Es ist zunächst aufregend, weil es neuartig ist, doch bin ich nicht überzeugt, ob das Spiel dadurch wirklich viel gewinnt. Ich fürchte dieses erfrischen Neue nutzt sich schnell ab und dann bleibt nicht viel Spiel übrig. Was haltet ihr davon? Würdet ihr euch ein solches Spiel zulegen? Nennt mir gerne eure Gründe dafür oder dagegen in den Kommentaren, ich bin gespannt auf eure Meinung.

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2 Antworten auf „Ich mach’ mir die Welt…“

Hallo boardgametroll, mit Kingdomino würde ich es nicht vergleichen. Die Karten werden zerteilt und untereinander aufgeteilt, dann baut jeder sein Teil in die eigene Landschaft, dabei muss kein Raster eingehalten werden. Die Landschaften müssen auch nicht passend angelegt werden. Punkte gibt es bei Spielende für die Wesen auf den Karten, wobei die Raubtiere zunächst andere (ungeschützte) Wesen fressen und dann jedes auf eigene Weise punktet.

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