Kosmos Pressetag 2017

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Dieses Jahr wurde ich zum ersten Mal zum Kosmos Journalisten-Spieletreffen eingeladen, bei dem der Kosmos-Verlag seine Herbst-Neuheiten den anwesenden Pressevertretern vorstellt. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert lädt Kosmos jedes Jahr kurz vor der Spiel in Essen ein, um in gemütlicher Atmosphäre zu spielen. Es begann damals mit Catan und hatte sich in den darauffolgenden Jahren als Event in der Heimatstadt des dafür verantwortlichen Autors Klaus Teuber etabliert: Roßdorf in Hessen. Doch bereits im letzten Jahr wurde diese Tradition gebrochen und das Event nach Stuttgart in die Hauptzentrale des Kosmos Verlags geladen. Dieses Jahr ging es, passend zum diesjährigen Haupttitel Das Fundament der Ewigkeit, in das Kloster Haydau, im hessischen Morschen. Für mich ein großer Vorteil, da dies nur 2h Anfahrt für mich bedeutete. Theoretisch…

Kloster Haydau
Kloster Haydau / Foto: Brettspielpoesie

Denn Freitag Nachmittag ist kein empfehlenswerter Anreisetag und so verbrachte ich einige Zeit im Stau, schaffte es aber dennoch pünktlich zu Begrüßung einzutreffen und erblickte sofort bekannte Gesichter. Nach einer leckeren Stärkung begaben wir uns in das Kloster-Gebäude, um gemeinsam das Herbst-Highlight kennen zu lernen: Das Spiel zum Buch Das Fundament der Ewigkeit. Ken Follett prangt in großen Buchstaben auf dem Cover, doch ist dieser “nur” der Vater der Geschichte dahinter. Auf dieser Grundlage hat Autor Michael Rieneck wieder ein Spiel erschaffen, doch hatte er dieses Mal nicht unbegrenzt Zeit, da das Spiel parallel zum Buch veröffentlicht werden sollte.

Das Fundament der Ewigkeit
Das Fundament der Ewigkeit / Foto: Brettspielpoesie

Es war ein tolles Erlebnis, die Regeln direkt vom Autor und zuständigem Redakteur erläutert zu bekommen, um anschließend an mehreren Tischen gleichzeitig die Partien zu starten. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht  verraten, denn es wird schon bald meine Rezension im Rahmen einer neuen Blog-Rallye auf Beeple.de dazu geben. Aber, wie ihr im aktuellen Bretterwisser-Podcast vielleicht bereits gehört habt, habe ich mal wieder die Poetin heraus gelassen:

Michael Rieneck
Autor Michael Rieneck

 

Zu Säulen der Erde und Tore der Welt,
hat sich ein neues Spiel gesellt.
Parallel zum Buch blieb wenig Zeit
für Das Fundament der Ewigkeit.
Doch Michael Rieneck ist es gelungen,
hat diese Herausforderung bezwungen,
gemeinsam mit Kosmos ein Spiel erstellt,
welches von Religionskriegen erzählt.
Von Kingsbridge nach Europa übers Meer
fällt das Religion ausleben schwer.
Beim Handel mit Waren,
lauern viele Gefahren.
Ob Protestant oder Katholik,
nur einem gebührt der Sieg!

Der Abend stand ganz im Zeichen von Reisen an unbekannte Orte. Nachdem wir Kingsbridge verlassen hatten, führte es uns nach Westeros. Korrekt, das Land, indem das Spiel um den Thron gespielt wird. Bei Game of Thrones Catan wird zunächst wie gewohnt gesiedelt. Doch es wäre nicht GoT, wenn es keine Mauer und keine Wildlinge gäbe. Catan und Mauer – Gab es das nicht schon ein Mal? Genau, bei den Historischen Szenarien II gab es den Kampf um die große Mauer, der auch die Grundlage für diese Version bildet. Die enthaltenen Personen-Karten sind Kennern auch nicht unbekannt, die Funktionen der Helfer von Catan wurden nun einfach einigen GoT-Charakteren zugeordnet. Die Spieler versuchen neben dem Aufbau ihrer Ländereien die Mauer zu verteidigen, denn beim dritten Durchbruch wird das Spiel sofort beendet. Dann gewinnt der Spieler, der die meisten Wächter auf der Mauer stellt. Zudem beeinträchtigen durch gebrochene Wildlinge die Erträge auf den Feldern. Wird die Mauer gut verteidigt führen 10 Siegpunkte einen Spieler zum Sieg. Diese semi-kooperative Version von Catan macht wieder Spaß auf das Spiel und hilft sicherlich, die Zeit bis zur letzten Staffel der Serie zu überbrücken.

Noch waren wir alle fit, also reisten wir weiter ins alte Ägypten, wo wir die Chance nutzten die erste Erweiterung zu Imhotep kennen zu lernen. Nachdem wir uns alle die Regeln zum Grundspiel in Erinnerung gerufen hatte, ließen wir uns von Redakteur Ralph Querfurth die Neuerungen aus der Erweiterung Eine neue Dynastie zeigen. Dort enthalten sind fünf neue, beidseitig bedruckte Ortstafeln, die in Kombination mit den Ortstafeln aus dem Grundspiel ganze 1.024 Kombinationsmöglichkeiten bieten. Das Spielprinzip bleibt grundlegend gleich, doch die neuen Orte und Markt-Karten machen das Spiel meiner Meinung nach etwas anspruchsvoller als bisher. Daneben gibt es noch die Möglichkeit auf die Erreichung vorgegebener Ziele zu wetten. Den Autor Phil Walker-Harding hat spätestens mit Bärenpark das Puzzle-Fieber gepackt, daher bringt eine der Ortstafeln auch Puzzleteile mit, um einen Obelisken damit zu errichten. Eine andere Ortstafel schickt z.B. Streitwagen auf die Reise, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist:

Imhotep Erweiterung
Imhotep Erweiterung / Foto: Brettspielpoesie

Eigentlich wollte ich danach ins Bett, doch dann schleppte man mich noch in die andorische Taverne. Der Schachtelboden der Bonus-Box zu Die Legenden von Andor offenbart ein lustiges Würfelspiel. Dabei werden die Würfel aus dem Grundspiel in die Schachtel geworfen und nur wessen Würfel bei Rundenende am besten platziert liegt, werden mit einem Kelch belohnt. Dieser bringt 1-3 Sigepunkte ein, aber auch ein Handicap für die kommende Runde. Zum Beispiel mit der Stirn oder blind würfeln zu müssen. Natürlich enthält die Bonus-Box noch vieles mehr, das werde ich euch noch einmal separat vorstellen.

Andor Taverne Würfelspiel
Andor Taverne Würfelspiel / Foto: Brettspielpoesie

Nach viel zu wenig Schlaf starteten wir am Samstag morgen mit einem neuen Exit-Abenteuer. Und zwar einem der neuen Schwierigkeitsstufe Einsteiger. Im Grunde ist alles sehr ähnlich zu den bisherigen Abenteuern, aber etwas vereinfacht. So wird das Buch Seite für Seite durchgelesen, nachdem man ein Rätsel geschafft hat. Es stehen auch immer nur die Rätselkarten zur Verfügung, die aktuell benötigt werden. Dennoch sind die Rätsel zum Teil herausfordernd und nicht sofort gelöst, es macht also erfahrenen Spielern auch auf dem Einsteiger-Niveau Spaß.

Neben vielen interessanten Gesprächen ergab sich dann noch eine Partie Kodama zu dritt. Ich hatte das englische Original ja bereits auf der BerlinCon 2016 anspielen dürfen, jetzt gibt es das Ganze dank des Kosmos-Verlags auch auf deutsch. Wieder war es schön zu sehen, wie der eigene Baum wächst und sich entwickelt, aber so richtig fesselnd ist das Spiel leider noch immer nicht. Die Veranstaltung endete für mich wie sie begann, mit einer weiteren Partie Das Fundament der Ewigkeit, bei der ich wieder einmal auf dem letzten Platz landete.

Vielen Dank an Silke Ruoff, Chanel Volkmar und alle anwesenden Redakteure, Autoren und natürlich Mitspieler für dieses tolle Event. Es war eine angenehme Atmosphäre, in der man sich ganz in Ruhe mit den Kosmos-Neuheiten auseinander setzen und viele spannende Unterhaltungen führen konnte. Abschließen möchte ich mit einem Foto vom Finale des Lucky Lachs Turniers, welches zur Auflockerung am ersten Abend ausgetragen wurde.

Lucky Lachs Turnier
Lucky Lachs Turnier / Foto: Brettspielpoesie

Ähnliche Artikel:

3 Antworten auf „Kosmos Pressetag 2017“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert