Sheepdogs

Sheepdogs Card Game Cover
Cover / Foto: Stratamax Games

Als aufmerksamer Leser dieses Blogs, denkt man jetzt vielleicht “Sheepdogs? Das gab es doch schon mal!?”. Und diese Aussage ist korrekt, in Essen 2015 gelangte ich an Sheepdogs of Pandleton Hill, von Stratamax Games aus dem Jahre 2012. Der Autor Max Michael hat nun zusammen mit Aaron Lauster beim gleichen Verlag das kleine Kartenspiel Sheepdogs heraus gebracht. Es hat mit dem Brettspiel nur noch das Thema rund um Schafherden und Schäferhunde gemein. Die Aufgabe soll nun sein, nach einem Unwetter, dem einige Zaunteile zum Opfer gefallen sind, die vier Schafherden wieder zu sortieren und ihren Schäfern zuzuführen. Das wurde in Form eines Stich-Ansage-Spiels umgesetzt, bei dem Schäferhunde als Trumpf zählen.

Spielmaterial:

54 Karten und eine kurze Anleitung, mehr steckt nicht im kleinen Karton. Die Karten zeigen jeweils 10 durchnummerierte Schafe in den vier Rassen und 10 Schäferhunde. Als Erweiterung liegen noch je zwei Wolfskarten und zwei eingezäunte Schafe bei. Die Anleitung ist nur auf englisch erhältlich, eine deutsche Ausgabe nicht in Sicht.

Spielmechanismus:

Pro Durchgang erhält jeder Spieler 12 Karten. Anhand dieser muss er abschätzen, wie viele Stiche er erzielen wird. Die erste gelegte Karte gibt die “Farbe”, in diesem Fall die Tierrasse, vor. Haben die anderen diese Rasse auf der Hand, muss eine Karte davon gespielt werden. Nur wer keine Karte dieser Rasse besitzt, darf eine andere ablegen. Selbst einen Schäferhund, diese gewinnen den Stich immer vor dem höchsten Wert der gespielten Rasse und müssen sich nur gegen Schäferhunde mit höherem Wert geschlagen geben. Sie können aber auch mit der ersten Karte für diese Runde die auszuspielende Rasse vorgeben. Der Gewinner des Stichs nimmt diesen an sich und gibt die Karte für die kommende Runde vor. Wenn alle Karten gespielt wurden, kommt es zur Überprüfung, wer seine angesagten Stiche erreichen konnte. Nur wenn diese Ansage exakt mit der Anzahl Stichen übereinstimmt, wird dem Spieler diese Zahl in Form von Punkten gut geschrieben. Zusätzlich wird ein Punkt an den Spieler vergeben, der die meisten schwarzen Schafe mit seinem Stichen sammeln konnte.

Sheepdogs Karten
Karten / Foto: Brettspielpoesie

Die zusätzlichen Karten sind optional. Eine Wolfskarte kann eingesetzt werden, um den aktuellen Stich aus dem Spiel zu entfernen und die nächste Runde zu beginnen. Mit einer Schafskarte zäunt man die aktuelle Herde ein un der Stich wird zur Seite gelegt. Der Gewinner des folgenden Stichs erhält dann auch den der vorgerigen Runde. Mit einem Wolf können dann sogar beide Stiche verloren gehen. Die beiden Sonderkarten dürfen allerdings nur gespielt werden, wenn die aktuelle Rasse nicht bedient werden kann! Ein eingezäuntes Schaf in der letzten Spielrunde bringt wenig, da es ja keine Folgerunde gibt. Daher wird ein zu diesem Zeitpunkt gespieltes eingezäuntes Schaf auch mit einem Minuspunkt bestraft.

Spielende:

Es werden so viele Durchgänge gespielt, bis der erste Spieler 11 oder mehr Punkte hat. Die höchste Punktzahl gewinnt.

Spieleranzahl:

Es werden mindestens drei Spieler für eine Partie benötigt. Bei vier Spielern kennt man fast alle Karten, die im Spiel sind. Das vereinfacht die Planung im Gegensatz zu drei Spielern, wenn man nicht so genau weiß, welche Karten noch im Spiel sein könnten. Leider ist es aufgrund der Anzahl Karten im Gegensatz zu anderen gängigen Stich-Spielen nur für bis zu vier Spieler geeignet.

Glücksfaktor?

Planbar ist Sheepdogs natürlich nicht. Man muss anhand der Starthand exakt tippen, wie viele Stiche man schafft. Hat man viele hohe Zahlen sowie Schäferhunde und eine bestimmte Rasse kaum oder gar nicht, stehen die Chancen für viele Stiche gut. Doch genau da liegt ein weiteres Problem: Nicht selten schafft man mehr als die angesagte Zahl Stiche.

Fazit:

Ich weiß nicht, ob sich das Brettspiel so gut verkauft hat, dass man ernsthaft versuchen kann auf diesen Zug aufzuspringen und einen ähnlichen Namen für dieses Kartenspiel genommen hat. Thematisch behandeln beide Spiele natürlich ähnliche Themen, die Schafe als Herden vor dem Wolf zu retten. Das Thema könnte vor allem beim Kartenspiel allerdings sehr einfach ersetzt werden. Einzig die Sonderkarten fügen sich gut ins Thema ein: Der Wolf, der die Herde wieder verjagt oder der Zaun, der die Herde für kurze Zeit sichert. Diese heben es dann auch ein wenig von anderen Stichspielen ab.

Mir persönlich gefallen die Grafiken sehr gut, vor allem die der Zusatzkarten. Wobei man erwähnen muss, dass diese komplett dem Brettspiel entnommen wurden. Selbst die Gestaltung der kleinen Verpackung sieht danach aus, als wenn der Schäferhund einfach vor einen gras-grünen Hintergrund gesetzt wurde. Da ich kein allzu großer Stichspiel-Fan bin, erlangt es aber genau durch diese Optik und auch nur dadurch seine Daseinsberechtigung in unserer Sammlung ;-)

Wertungsnote 3/6

Verlag: Stratamax Games
Autor(en): Max Mixchael, Aaron Lauster
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 3 – 4 Spieler
Dauer: ca. 30 Minuten

Vielen Dank an Stratamax Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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