Las Vegas – Kartenspiel

Las Vegas Kartenspiel Cover
Cover / Foto: Ravensburger

Nach dem Kartenspiel zum Brettspiel zum Kartenspiel (Broom Service) und dem Kartenspiel zum umfangreichen Aufbau-Spiel mit Plättchen (BUBUKA) gibt es nun von alea den dritten Teil dieser Reihe. Das Kartenspiel zum Würfel-Hit Las Vegas. Da drängt sich wieder einmal die Frage auf: Braucht die Brettspielwelt noch mehr Karten-Umsetzungen beliebter Spiele? Ich bin ein großer Fan der alea-Spiele, aber auch ich frage mich warum es keine neuen Ideen gibt, die umgesetzt werden. Möchte man möglichst wenig Risiko eingehen und hofft auf das Gefallen der Vorgänger als Kaufargument? Vor allem vor dem Hintergrund, dass für Las Vegas bereits eine große Erweiterung existiert, die Abwechslung mit sich bringt, habe ich nicht viel Hoffnung für das neue Kartenspiel. Wie bereits bei Broom Service, wurde als Anreiz für Las Vegas-Besitzer immerhin eine kleine Erweiterung für das Würfelspiel beigefügt.

Spielmaterial:

Wie schon bei den beiden Vorgängern gibt es hier einen Haufen kleinformatiger Karten. Sechs Karten stellen die Casinos dar und jeder Spieler erhält, neben einem Satz aus 30 Würfel-Karten mit je ein oder zwei Würfeln einer Zahl, eine Cocktail- und eine Tresor-Karte. 25 Jeton-Karten können als Erweiterung, sowohl mit dem Karten- als auch mit dem Würfelspiel, genutzt werden.

Spielmechanismus:

Das Ziel bleibt gleich: Durch die meisten Würfel, die hier auf den Karten abgebildet sind, sichert man sich den höchsten Geldschein eines Casinos. Diese werden in jeder der vier Runden immer genau zwei Karten zu jedem Casino aufgedeckt. Pro Zug nehmen alle Spieler fünf Karten auf ihre Hand, von denen sie eine oder zwei (gleiche oder unterschiedliche Würfelaugen) geheim auswählen und gleichzeitig ausspielen. Die ungenutzten Karten kommen unter das Cocktailglas. Hat jemand mehr Karten mit derselben Würfelaugenzahl, darf er stattdessen auch all diese Karten in einem Zug ausspielen. Die Karten werden zu den Casinos gelegt und der nächste Durchgang beginnt, wieder mit 5 Karten. Es sei denn ein Spieler hat bereits acht oder mehr Karten ausliegen, dann darf er in dieser Runde nur noch zusehen, bis auch alle Mitspieler ihre Karten gelegt haben.

Las Vegas Kartenspiel Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Zum Rundenende werden für jedes Casino die Mehrheiten ausgewertet. Der besondere Kniff des Originals bleibt erhalten: Haben mehrere Spieler exakt gleich viele Würfel in einem Casino gehen alle Beteiligten leer aus und es kann sich ggf. ein Spieler mit weniger Würfeln freuen. Überzählige Geldscheine kommen aus dem Spiel, erhaltene Geldscheine unter die eigene Tresor-Karte.

Als Variante wird vorgeschlagen, dass die Spieler ihre Karten nacheinander auswählen und direkt auslegen. Eine zusätzliche Variante, die auch im Würfelspiel genutzt werden kann, kommt durch die Jeton-Karten ins Spiel. Von ihnen wird in jeder Runde eine zu jedem Casino aufgedeckt, auch wenn am Casino aus vorherigen Runden noch welche liegen sollten. Sobald ein Spieler zwei oder mehr Würfel/Karten mit f´gleicher Würfelaugenzahl in einem Zug einsetzt, darf er sich eine an diesem Casino ausliegende Jeton-Karte nehmen. Bei Spielende werden je nach Menge gleichfarbiger Jeton-Karten im eigenen Besitzt zusätzliche Punkte vergeben.

Spielende:

Das Spiel endet nachdem die vierte Runde komplett abgehandelt wurde, auch daran erkennbar, dass die Geldkarten aufgebraucht sind. Es gewinnt der Spieler, mit der meisten Kohle, wie sollte es im Casino auch anders sein?

Spieleranzahl:

Wie beim Würfelspiel wird es interessanter, umso mehr Spieler gemeinsam um die Mehrheiten in den Casinos wetteifern. Da immer genau zwei Geldscheine pro Casino ausliegen, geht man zu zweit nur dann leer aus, wenn die gleiche Anzahl an Würfeln ausliegt oder man keinen Würfel gelegt hat.

Glücksfaktor?

Der Glücksfaktor ist etwas geringer als beim Original. Dem Würfelglück werden feste Augenzahlen auf Karten entgegen gesetzt. Alle verfügen über die selben Karten, nur die Reihenfolge kann sich unterscheiden. Wer aufmerksam ist, kann abschätzen welche Karten in seinem Deck noch kommen und damit planen. 

Fazit:

Spielerisch ist es kaum anders als das Würfelspiel. Das Casino-Feeling finde ich allerdings mit Würfeln besser erzielt. Es wird auch nicht wirklich taktischer durch die Karten, da man pro Zug ja aus einer Auswahl nur wenige Karten benutzen darf. Bekommt man die Karten in unglücklicher Reihenfolge auf die Hand, bleibt der hohe Glücksanteil. Mit Würfeln passt dies meiner Meinung nach aber einfach besser zu Las Vegas. Cocktailglas und Tresor passen zwar thematisch zu Las Vegas, aber mir erschließt sich ihr Sinn nicht wirklich, meiner Meinung nach könnte man die Stapel auch ohne auseinander halten.

Die kleinen Karten müssen sich jedoch derselben Kritik stellen, wie die anderen Karten-Adaptionen: Sie liegen nicht sonderlich gut in der Hand. Größer dürften sie aber kaum sein, da die Kartenauslage so schon ähnlich viel Platz benötigt wie die Casino-Auslage des Originals. Beim Original werden die Würfel auf den Casinos untergebracht, hierbei benötigt man Platz für die Karten der einzelnen Spieler ober- oder unterhalb der Casinos. In dem Zusammenhang auch ein weiterer Kritik-Punkt: Denn die Übersicht geht durch die einfachen und doppelten Würfelaugen pro Karte fast komplett verloren und führt zu manch ärgerlicher Situation. Die Erweiterung für beide Las Vegas-Spiele kann für Freunde des Originals ein Kaufgrund sein. Besonders interessant auch der mögliche Einsatz in beiden Spielen.

Wertungsnote 3/6

Verlag: alea / Ravensburger
Autor(en): Rüdiger Dorn
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 15 – 30 Minuten

Vielen Dank an Ravensburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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