The Castles of Tuscany

Nach Neuauflagen von Las Vegas und The Castles of Burgundy, aka Die Burgen von Burgund, ist der dritte Teil der neu gestarteten alea-Serie endlich ein vollkommen neuer Titel. The Castles of Tuscany erinnert nicht nur vom Titel an The Castles of Burgundy, es verwendet auch ähnliche Plättchen, die ebenso bei jeder Platzierung einen Effekt auslösen.

In drei Durchgängen sammeln die Spieler möglichst viele Punkte, die sie am Ende eines jeden Durchgangs auf eine zweite Siegpunktleiste übertragen. Die Punkte werden danach jedoch nicht zurück gesetzt, sodass Punkte aus der ersten Runde insgesamt drei Mal übertragen werden. Bei diesem Wettrennen versuchen die Spieler also möglichst früh viele Punkte zu generieren.

The Castles of Tuscany Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Dafür stehen nur drei verschiedene Optionen zur Verfügung: Karten ziehen, Plättchen nehmen oder Plättchen legen. Bonusplättchen können den Ertrag dieser Aktionen erhöhen, sodass mehr Karten nachgezogen oder mehr Plättchen “zwischengespeichert” werden können. Platziert werden die Landschaftsplättchen im eigenen Gebiet immer angrenzend. Zwei Karten der jeweiligen Farbe sind dafür erforderlich. Alternativ können zwei Karten einer anderen Farbe oder ein Arbeiter eine fehlende Karte ersetzen. Jedes aus der Auslage genommene Plättchen wird mit einem Plättchen der drei zu Spielbeginn erstellten Plättchenstapel des Spielers ersetzt. Über diese Stapel wird das Ende eines Durchgangs ausgelöst.

Jedes Plättchen hat eine spezielle Funktion, die beim Ausspielen aktiviert wird. So können die Spieler beispielsweise an Arbeiter gelangen, Marmor für einen zusätzlichen Zug erhalten, zusätzliche Punkte erlangen oder ein Joker-Plättchen bekommen. Andere Plättchen führen zu weiteren Bonusplättchen, zusätzlichen Karten, Ertragskarten mit einmaligem Bonus oder zur direkten Platzierung eines weiteren Plättchen aus der Auslage. Zudem bringen abgeschlossene Farbgebiete Punkte ein. Aus umso mehr Feldern dies besteht, desto größer ist auch die Punkteausbeute. Wem es zuerst gelingt alle Felder einer Farbe zu bebauen, erhält dafür Bonuspunkte. Der zweite Spieler schon weniger, alle anderen gehen leer aus.

Meinung:

Wie austauschbar das Thema ist, verrät ein Blick in die Anleitungen der verschiedenen Sprachen. Mal sind wir im 15. Jahrhundert unterwegs, dann wieder zwei Jahrhunderte später. Auch die Regeldetails scheinen unterschiedlich ausführlich beschrieben. Wir hatten jedoch keine Probleme das Spiel zu erlenen. Als Redakteur ist noch Stefan Brück angegeben, der Ravensburger mittlerweile verlassen hat. Es bleibt also abzuwarten, was durch seinen Weggang aus der einst so beliebten alea-Reihe wird, die zuletzt eher durch kritikwürdige Neuauflagen und Materialschwächen aufgefallen ist.

Trotz allem gefällt mir das Spiel The Castles of Tuscany ziemlich gut. Es ist weniger komplex, als Die Burgen von Burgund, aber ebenso belohnend. Bei jedem Spieler entsteht etwas, für jedes platzierte Plättchen gibt es einen Bonus. Das führt zu einem positiven Spielgefühl. Durch die Karten, welche für den Bau benötigt werden und die zufällige Auslage der nur acht verfügbaren Landschaftsplättchen, entsteht ein gewisser Glücksfaktor. Es gibt zwar einige Möglichkeiten seinen Einfluss zu erhöhen, aber wenn kein Glück im Spiel ist, wird es schwer. Vor allem die ersten beiden Runden sind entscheidend. Wer den Abstand zwischen sich und den führenden Spieler zu groß werden lässt, kann dies nur schwer aufholen. Immerhin müsste dann in einer Runde nicht nur die Differenz eingefahren werden, die anderen Spieler punkten sicher ebenfalls und setzen sich weiter ab. Es ist eben ein Wettrennen, dessen sollte man sich bewusst sein.

Jedem Spieler steht genau dieselbe Anzahl an farbigen Feldern für die Sechseckplättchen zur Verfügung, sodass jeder grundsätzlich die selben Plättchen platzieren könnte. Wenn diese denn zu den richtigen Zeiten verfügbar sind. Die unterschiedlichen Belohnungen durch das Platzieren der Plättchen führen zu Variation. Man kann in einer Partie nicht alles erreichen, muss sich auf bestimmte Elemente fokussieren. Das führt zumindest bei mir dazu, unterschiedliche Wege ausprobieren zu wollen. Dadurch entsteht für mich ordentlich Wiederspielreiz. Darüber hinaus lässt es sich flott spielen, die einzelnen Züge sind meist im Nu vorüber. Ich freue mich, dass alea wieder einmal spielerisch mit einer Neuentwicklung in der alea-Reihe überzeugen kann.

Verlag: Ravensburger
Autor(en): Stefan Feld
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 45 – 60 Minuten

Vielen Dank an Ravensburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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