Shephy

Shephy Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Besonders auf der Spiel in Essen halte ich Ausschau nach Spielen, in denen sich alles um Schafe dreht. Und das ist Jahr für Jahr immer einiges, auch wann man denkt, dass dieser Trend langsam abebben müsste. Bereits letztes Jahr fiel mir das Solo-Spiel Shephy auf, doch die Illustrationen sprachen mich so gar nicht an und den Preis empfand ich auch zu hoch für ein reines Solo-Spiel. Dieses Jahr entdeckte ich den Stand wieder in Halle 1. Da ich mich mittlerweile doch ganz gerne dem ein oder anderen Solo-Spiel stelle, rückte es erneut in meinen Fokus. Und auf einmal schrecken mich die Illustrationen auch gar nicht mehr so dolle ab, mittlerweile finde ich sogar gefallen an so mancher Zeichnung.

Spielmaterial:

Es handelt sich um ein reines Kartenspiel mit 49 Schaf- und 22 Ereigniskarten sowie einer “Feindliche Schafe”-Karte. Leider existiert bisher nur eine zweisprachige Version in englisch und japanisch.

Spielmechanismus:

Es beginnt mit einem einsamen Schaf auf der Weide, doch dieses braucht Freunde um sich herum, es soll sich vermehren. Dafür ist in diesem Spiel gar kein weiteres Schaf nötig, sondern nur eine bestimmte Ereignis-Karte. Von denen hat man immer 5 auf der Hand, muss genau eine ausspielen. Schafe vermehren, zu Herden zusammenführen,  Herden vergrößern, diese Herden wieder vermehren. In der Auslage dürfen maximal nur sieben Schafkarten liegen. Doch das wäre ja alles zu einfach, wenn nicht auch negative Ereignisse auftauchen würden. Ein Sturm, der zwei Schafkarten davon weht, ein Blitz oder der böse Wolf. Ist man ein Mal durch das Ereigniskartendeck durch, beginnt man wieder von vorne, die meisten Ereignisse kommen so bis zu drei Mal ins Spiel.

Shephy Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Das Spiel endet auf zwei Arten: Entweder erfolgreich, wenn der Spieler es schafft vor Ablauf der dritten Runde eine 1.000 Schafe-Karte zu erlangen oder nicht erfolgreich, wenn dies nicht gelingt, bevor 1.000 Feinde lauern. Dies passiert, bevor die vierte Runde starten würde. Ebenfalls verloren gilt eine Partie, in der die Weide zu irgendeinem Zeitpunkt keine einzige Schaf-Karte enthält.

Spieleranzahl:

Dieses Spiel ist nur solo spielbar.

Glücksfaktor?

Der Glücksfaktor ist nicht unehrheblich. Es gibt Partien, die lassen sich einfach nicht gewinnen. Hat man zu Beginn nur negative Ereignisse auf der Hand, kommt man nicht umher die letzte Schafkarte zu opfern. Diese beliebige Reihenfolge der Eriegniskarten ist aber notwendig, um nicht in jeder Partie die gleiche Strategie anwenden zu können. Mal klappt es relativ frühzeitig, wenn die Karten in angenehmer Reihenfolge kommen, manches Mal wird es sehr knapp.

Fazit:

Nach den ersten Partien war ich froh, dieses Jahr doch zugeschlagen zu haben. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch hoffnungslos am Verlieren war und mir überhaupt nicht vorstellen konnte, dieses Spiel überhaupt zu meistern. Man muss die Ereigniskarten sinnvoll kombinieren. Eine Karte erlaubt ein anderen Ereignis zu imitieren. So könnte man eine Vermehrungsaktion doppelt ausspielen oder eine Karte, die ein anderes Ereignis dauerhaft zerstört. Eine spezielle Ereigniskarte darf niemals ausgespielt werden, weil man dann sofort verlieren würde, am besten entledigt man sich dieser frühzeitig komplett. Andere negative Ereignisse haben keinen Einfluss, wenn man nur wenige Karten in der Auslage hat, es kommt also auch auf die Zeitpunkt an. Mittlerweile schaffe ich es relativ regelmäßig, habe aber dennoch Spaß daran diesen Erfolg zu wiederholen.

Zu dem Spiel gibt es auch eine App, die wirklich gut umgesetzt ist. In der kostenlosen Version sind bis zu fünf Partien am Tag möglich. Bezahlt man für die App sind auch andere Spielmodi verfügbar. Diese gibt es auf japanisch bereits als zusätzliche Anleitung, die englische Version soll noch dieses Jahr erscheinen. Wer darauf nicht warten möchte, findet bei BGG eine kurze Beschreibung der sieben neuen Spielmodi. Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieses Spiel nun endlich erworben habe und werde sicher noch häufiger versuchen die Schafe zu vermehren.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Bouken
Autor(en): Pawn
Erscheinungsjahr: 2013
Spieleranzahl: 1 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Vielen Dank an Bouken für die Bereitstellung eines vergünstigten Rezensionsexemplars.

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