Chakra

Chakra Cover
Chakra Cover / Foto: Game Factory

Ruhe, Gelassenheit und Harmonie,
zu finden ist bei Chakra das Ziel.
Dies alles lässt sich erreichen,
mit Energien in farblich passenden Bereichen.
Sie stehen für Mut, Liebe, Weisheit und Kreativität,
Kommunikation, Wahrnehmung sowie Spiritualität.
Auf dem Weg zur Harmonie tretet ihr den Wettkampf an,
um zu sehen wer diese Aufgabe besser meistern kann

Spielmaterial:

Den meisten Platz in der Box nehmen die vier zweiteiligen Spielertableaus ein. Durch eine Ausbuchtung und das passende Gegenstück halten die zwei Teile gut ineinander, allerdings ist das abstehende Stück auch recht anfällig dafür in der Box umzuknicken. Daher kamen einige Teile bei uns schon leicht verbogen an.

Chakra Spielertableaus
Chakra Spielertableaus / Foto: Brettspielpoesie

Ein kleines Ablagetableau sowie einige Stanzteile sind neben einem Stoffbeutel und vielen Edelsteinen in sieben Farben ebenfalls enthalten. Die Anleitung verwendet leider viele spirituelle Wortschöpfungen, um eine umfassende thematische Einbindung zu kreieren, doch leider erschwert dies den Zugang zum Spielprinzip.

Spielmechanismus:

Die “Chakren zu harmonisieren” lautet die Aufgabe laut Anleitung, konkret bedeutet dies einfach Edelsteine in die farblich passenden Ebenen des eigenen Spielertableaus zu befördern. Diese sind untereinander in den Regenbogen-Farben violett bis rot aufgereiht, darüber sind drei Startpunkte und am Ende die farblose “Erde”.

Chakra Duellsituation
Chakra Duellsituation / Foto: Brettspielpoesie

Neue Edelsteine liegen zentral in Dreier-Grüppchen aus. Wer am Zug ist, darf eines wählen und beliebig viele Edelsteine davon an sich nehmen. Jedoch darf pro Zug keine Farbe doppelt genommen werden, während schwarze immer verpflichtend sind. Diese negativen schwarzen Energien verstopfen die Ebenen ein wenig, da jede nur drei Edelsteine gleichzeitig aufnehmen kann. Erst wenn drei Edelsteine der zugehörigen Farbe in einer Ebene liegen, ist es erlaubt diese bei Bewegungen der Edelsteine zu überspringen. Die schwarzen Kristalle bringen erst Punkte, sobald sie das Ende erreichen, sie haben von oben also einen weiten Weg vor sich.

Mit sechs der sieben Aktionsmöglichkeiten lassen sich Edelsteine verschieben: Die meisten erlauben Abwärtsbewegungen, manche aber auch aufwärts. Dabei müssen immer alle Bewegungen ausgeführt werden. Jede ausgeführte Aktion wird danach mit einem Aktionsplättchen abgedeckt, von denen jeder Spieler zum Start fünf besitzt. Bewegungen nach oben sind vor allem dann lukrativ, wenn genommene Edelsteine nicht oben, sondern direkt in einer der Farbebenen beginnen. Das ist erlaubt, jedoch verbleibt dafür ein Aktionsplättchen auf der Ebene, bis dort drei Edelsteine der jeweiligen Farbe liegen. Dies schränkt also die späteren Aktionsmöglichkeiten ein. Eine spezielle Aktion kostet eine schwarze Energie, welche bereits das Ende erreicht habe muss, und erlaubt es einen beliebigen Edelstein aus dem Beutel zu erhalten.

Chakra Spielsituation
Chakra Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Jederzeit kann ein Spieler sich entscheiden die Plättchen von den Aktionsfeldern zurückzuholen, nicht jedoch von den Farbblasen. Damit passt der Spieler quasi, darf sich dafür eines der Siegpunktplättchen anschauen. Jeder Farbe ist ein solches zugeordnet und bestimmt die Siegpunkte bei Spielende.

Spielende:

Sobald ein Spieler in seinem Zug fünf Farben abschließen konnte, indem drei passende Edelsteine auf der richtigen Ebene liegen, endet die Partie. Gegebenenfalls wird die Runde noch beendet. Die Siegpunktplättchen werden aufgedeckt und geben die Punkte für jede Farbe an, welche alle Spieler erhalten die drei passende Edelsteine auf die jeweilige Ebene befördern konnten. Es werden noch Bonuspunkte vergeben und jeder schwarze Edelstein im letzten Feld bringt einen weiteren Punkt ein. Es gewinnt, wer die meisten Punkte erzielt hat. Zudem existiert eine Wertungsskala, um die erreichte Punktzahl einordnen zu können.

Spieleranzahl:

Dir Spielerzahl entscheidet darüber wie viele Edelsteine jeder Farbe zu verwenden sind, das verhindert einen Überschuss bestimmter Farben bei weniger als vier Spielern. Bis auf ein wenig Konkurrenz bei der Wahl der Edelsteine aus der Mitte, spielen alle nahezu unberührt nebeneinander her. Durch die Begrenzung auf drei Edelsteine pro Farbe je Spieler werden die Möglichkeiten im Spielverlauf auch immer geringer, Edelsteine gezielt vorzuenthalten. Es gibt eine spezielle Solo-Variante als Punktejagd mit leicht abgeänderten Regeln.

Glücksfaktor?

Die zufällige Festlegung der Siegpunkte sorgt für eine immer andere Punkteverteilung. So ist zu Beginn nicht bekannt welche Farben sich besonders lohnen. Jeder Spieler schaut sich eine zufällige Farbe zu Beginn an, das kann ein erster Eindruck sein, was sich lohnt oder eben nicht. Ungerechter schlägt der Zufall bei der offenen Auslage zu, sei es das dort nicht die benötigten Farben erhältlich sind oder zu viele Dopplungen das Einsacken mehrerer Steine in einem Zug behindern, während sich anderen Spieler lukrativere Auswahlmöglichkeiten bieten.

Meinung:

Zur Cover-Umgestaltung für diese Version habe ich mich ja bereits in der Frühjahrsneuheitenvorschau ausgelassen. Wichtiger sind natürlich die inneren Werte und die sind hier stimmig, egal ob man die Optik oder das Spielgefühl betrachtet. Die Illustrationen finde ich einfach zauberhaft schön, das macht direkt Lust auf eine Partie. Dazu noch die vielen bunten Edelsteine und das Wohlgefühl ist perfekt.

Der Einstieg ist nach einer kurzen Einweisung einfach, nur das Erlernen anhand der Anleitung wird durch die vielen esoterisch angehauchten Spezialbegriffe erschwert. Da drängt sich das Gefühl auf, dass dem Spiel unbedingt ein Thema aufgedrückt werden sollte, was in meinen Augen einfach unnötig ist, da es nicht wirklich durchkommt. Während der Partien blieb es bei uns immer abstrakt, wenn wir Edelsteine nehmen und verschieben, um irgendwann das Spielende auszulösen.

Die einzelnen Partien unterscheiden sich in der Punktevergabe und der Edelsteinauslage, es passiert dann aber eigentlich immer dasselbe. Doch das finde ich für solch ein schnelles Spiel okay, ich spiele es somit hin und wieder ganz gerne. Die Aktionsmöglichkeiten selbst sind wirklich überschaubar, doch kommt es auf die richtige Kombination an. Und dabei auch auf die Entscheidung, wann zumindest kurzzeitig auf Aktionsscheiben verzichtet wird, um die Edelsteine direkt gezielter Platzieren zu können. Ich mag diese Knobelei.

Fazit:

Auch wenn viel dafür getan wurde, Chakra eine thematische Bedeutung zu verleihen, so bleibt es doch ein recht abstraktes Edelsteine Verschieben. Dennoch fühlt sich das irgendwie fast ein wenig meditativ an. Genau das richtige Spiel für kurze Partien abends unter der Woche nach einem anstrengenden Arbeitstag. Es ist nicht zu anstrengend, aber auch nicht banal.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Game Factory
Autor(en): Luka Krleža
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
Dauer: 10 – 20 Minuten

Vielen Dank an Game Factory für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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