Welcome to New Las Vegas

Zwei Jahre ist es nun schon her, dass ein Flip’n’Write-Spiel für Aufsehen sorgte, welches als Welcome To bekannt wurde. Offiziell nennt der Verlag es allerdings nur Welcome. In meinen Augen ein tolles Spiel, welches aber leider mit einer schlechten Anleitung daher kam, wodurch sich das Erlernen des Spiels schwierig gestaltete. Nach vielen Erweiterungen mit neuen Wertungszetteln und Bonuskarten, ist dieses Jahr nun ein Nachfolger erschienen. Bei Welcome to New Las Vegas werden keine Wohngebiete mehr angelegt, sondern Casinos und Hotels. Wer Welcome (to) bisher nicht kennt, braucht nun gar nicht weiterzulesen. Auch der Verlag selbst empfiehlt in der Anleitung zunächst den Vorgänger zu spielen, um das grundsätzliche Spielprinzip zu verinnerlichen.

Der Kartenauswahlmechanismus ist genau wie beim ursprünglichen Spiel. Es stehen nun lediglich andere Aktionen zur Verfügung. Bei den Eintragungen der Zahlen in die Casinos sind die Spieler wie bisher zu Beginn relativ frei. Pro Zeile gibt es nur die Vorgabe, dass die Zahlen immer größer werden müssen, sie müssen aber nicht zwingend angrenzend platziert werden. Bei Spielende zählt allerdings in jeder Casino-Reihe nur die längste aneinander angrenzende Kette aus geraden oder ungeraden Zahlen für die Wertung. Einige Casinos sind zu Beginn im Bau, stehen nicht für Eintragungen zur Verfügung bis sie mit einer Aktion errichtet werden. Erst danach stehen sie zur Eröffnung eines Casinos bereit, unterbrechen aber auch die zuvor genannten Ketten, was nicht gebaute Casinos nicht tun.

Welcome to New Las Vegas Materialübersicht / Foto: Brettspielpoesie

Zusätzlich zählen nun auch komplett ausgefüllte Spalten, wodurch Hotels entstehen. Eine weitere Neuerung zum Vorgänger. Statt der Zäune, die zuvor einzeln gesetzt werden konnten, fährt nun eine Limousine vom Flugplatz zu diversen Casinoeingängen und sollte vor Ende der Partie zurück am Flughafen sein, um Minuspunkte zu vermeiden.

Es müssen hier und da Schulden aufgenommen werden, die nur untern bestimmten Voraussetzungen beglichen werden können. Zum Beispiel entstehen beim Bau eines weiteren Casinos Kosten, die erst mit der Eröffnung beglichen sind. Zu Beginn wählen die Spieler zusätzlich geheim ob sie ein Darlehen möchten oder nicht. Je nachdem wie viele Spieler sich dafür oder dagegen entschieden haben, erhalten alle am Ende der Partie zusätzliches Geld, um noch offene Schulden begleichen zu können – oder auch nicht.

Die Möglichkeit die gleiche Zahl in ein benachbartes Gebäude zu schreiben, gibt es nun nicht mehr inflationär als Hauptaktion. Es ist als Bonus noch möglich, führt aber immer zu weiteren Schulden. Erneut gibt es drei Projekte, bei denen der Bonus für den schnellsten Spieler höher ausfällt als für alle weiteren. Auch bei der Wertung gibt es wieder Elemente, bei denen die Spieler in Konkurrenz stehen. Kann keine der Zahlen mehr eingetragen werden, gibt es dafür keine Minuspunkte. Stattdessen rückt dadurch das Spielende näher.

Die reduzierte Spielerzahl von 100 auf 50 lässt sich darauf zurückführen, dass nun jeder Spieler zwei Zettel benötigt. Hatten die Wertungen zuvor noch Platz auf demselben Blatt wie die Häuser, so sind diese nun auf die Rückseite ausgelagert.

Meinung:

Welcome to New Las Vegas ist genau das richtige Spiel, für alle denen Welcome (to) noch nicht anspruchsvoll genug ist. Es fühlt sich an vielen Stellen restriktiver an, als sein Vorgänger. Das macht es noch weniger zugänglich, weswegen ich die Empfehlung des Verlags nur unterstützen kann, sich erst an Welcome to New Las Vegas zu wagen, wenn das Grundprinzip wirklich sitzt. Die Anleitung ist leider erneut nicht optimal, was nicht gerade dabei hilft, in das Spiel hinein zu finden. Separate Spielübersichten gibt es gar keine mehr, solche Informationen befinden sich nun auf den Wertungsblättern.

Ich bin gespannt wie sich das Spielgefühl verändert, wenn alles nach einigen Partien sitzt. Derzeit fühle ich mich noch etwas überfordert von all den Optionen und Restriktionen, bin mir noch nicht sicher, ob ich dieses neue Komplexitätslevel mag oder ob es mir nicht eine Stufe zu viel ist. Unsere ersten Partien dauerten doch deutlich länger als die angegeben 35 Minuten, ich habe aber Hoffnung, dass die Spielzeit sich mit wachsender Spielerfahrung verringert. Für den Moment fühle ich mich noch herausgefordert, besser in das Spiel hineinzufinden und hoffentlich immer höhere Punktzahlen zu erreichen.

Verlag: Blue Cocker Games
Autor(en): Benoit Turpin, Alexis Allard
Spieleranzahl: 1 – 50 Spieler
Dauer: 35 Minuten

Vielen Dank an Blue Cocker Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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