Unter Schafen 05/24

Wieder ist ein Monat vorüber und wieder standen meine beiden liebsten Hobbies in enger Konkurrenz zueinander. Dennoch fanden wir Zeit einige zeitaufwändigere Krimispiele zu erleben und auch die neueste Marvel Champions Kampagnenbox zu meistern. Immerhin gab es im Mai durch den einen oder anderen Feiertag und Brückentag viel Raum zum gemeinsamen Spielen. Einen dieser Tage verbrachten wir bei Freunden im Garten und spielten mal wieder einige Partien Hitster mit den Versionen Schlager Party und Guilty Pleasures. Dieses Mal fanden wir die Titelauswahl allerdings bei Schlager Party gelungener als bei Guilty Pleasures, weil dort die für uns bekannteren Titel enthalten waren. Die Spiele Offensive hat im Mai auch wieder Geburtstag gefeiert, einen Tag lang live gestreamt und auch wieder eine Wundertüte geschnürt, über die ich berichtet habe.

Mäh! - News und Aktuelles

Deutscher Spielepreis 2024

Noch bis Ende Juli läuft die diesjährige Abstimmung für den Deutschen Spielepreis. Dort könnt ihr für eure persönlichen fünf Highlight-Titel des aktuellen Jahrgangs und für das beste Kinderspiel abstimmen. Wer sich nicht ganz sicher ist, welche Titel zwischen dem 1. Mai 2023 und dem 30. April 2024 auf Deutsch erschienen und somit wahlberechtigt sind, findet auf der Webseite auch eine tabellarische Auflistung. Sollte eurer Meinung dort ein Spiel fehlen, könnt ihr dies dem Merz-Verlag melden und der Eintrag wird geprüft und ggf. ergänzt. Ganz egal welche Titel ihr dort nennt, nutzt eure Chance einen Teil dazu beizutragen und das Abstimmungsergebnis wertvoller zu machen.

Mischwald Farbgemisch

Beim letzten Produktionslauf von Mischwald ist es leider zu Farbabweichungen gekommen, die nun in Kombination mit der gerade erschienenen Alpin-Erweiterung aufgefallen sind. So lässt sich anhand der Kartenrückseite leicht erkennen, ob es sich um eine Karte vom Grundspiel oder der Erweiterung handelt.

Lookout hat das Problem erkannt und arbeitet gerade an einer Lösung die Karten der betroffenen Spiele auszutauschen. Konkret betroffen sind wohl Spiele mit den Chargennummern 175A24 und 175B24. Mitte Mai [UPDATE 03.06.24] Juni [UPDATE ENDE] möchte der Verlag informieren, was sie zur Lösung dieses Problems anbieten können.

Wieder alles Käse?

Ich weiß wirklich nicht, warum ausgerechnet Käseprodukte im Supermarkt offenbar prädestiniert dafür sind, mit Gewinnspielaktionen zu Brettspielen zu werben. Unsere Sonderausgabe von Echoes-Das Orakel, über die ich letzten Monat berichtet habe, ist gerade eingetroffen, da ist schon die nächste Aktion gestartet.

Bis Anfang September erhält man beim Kauf gekennzeichneter Produkte einer anderen Marke für Ofenkäse-Produkte(externer Link) Codes, derer man fünf Stück benötigt, um eine Ofenkäse Version von That’s not a Hat zu erhalten. 999 Spiele sollen wohl jede Woche zur Verfügung stehen, in den ersten beiden Wochen schien der Andrang nicht annähernd so groß zu sein.

Herde - Neuzugänge

Karvi

(Torgeir Tjong – Hans im Glück Verlag)

Ich möchte mal ein Lob aussprechen, dafür dass der Hans im Glück Verlag seit einiger Zeit alle seine Spiele mit einen Sticker zum Schwierigkeitslevel versieht. Neben einer optischen Einteilung der Komplexität auf einer grün-gelb-roten Skala wird in wenigen Sätzen eine kurze Einschätzung gegeben, für wen das Spiel geeignet sein könnte.

Auch wenn es zeitlich schon früher erschienen ist, konnte Karvi nun erst nach Botanicus bei mir einziehen. Zur Verstauung der einzelnen Spielmaterialien setzen beide Spiele auf bedruckte Pappschachteln. Doch nicht immer sind diese auch während einer Partie zur Aufbewahrung des Spielmaterials zu verwenden. Die Box mit den Wikingerkriegern ist sehr voll und da man immer bestimmte Werte benötigt, müsste man sonst viel in der kleinen Box herum wühlen. Da empfinde ich das Auskippen auf den Spieltisch oder in eine größere Schale eleganter.

Nachdem meine erste Partie Karvi zu zweit bei der diesjährigen BS Spielt-Veranstaltung recht zäh verlief und ich vieles erst während dieser Partie genau verstanden habe, freue ich mich nun auf weitere Partien in verschiedenen Spielerkonstellationen.

Dabba Walla

(Patricia Limberger, Felix Leder – Queen Games)

Ganz überraschend erschien Anfang März eine Meldung zum neuen Queen Games-Titel Dabba Walla, der den Start für eine neue Spielekategorie mit der Bezeichnung ‘Family & Friends’ machen soll. Spiele dieser Kategorie sollen sich vor allem an Spieleinsteiger aller Altersgruppen richten, mit leichtem Einstieg und einfachen Regeln. Nun ist Dabba Walla bei mir eingetroffen und überrascht noch auf eine weitere Weise: Die Art der Unterbringung des Spielmaterials.

Anders als bei den zuvor genannten Titeln liefert Dabba Walla keine bedruckten Faltschachteln mit. Zunächst ist ein wenig Bastelarbeit erforderlich, um aus festen Stanzteilen Boxen mit unterteilten Fächern und passenden Schiebedeckeln zu erschaffen. Der Clou dabei sind die Deckel, die zusammengesteckt den Spielplan ergeben oder Informationen zum Spielaufbau und -ablauf zeigen. Der Spielplan ist sogar beidseitig unterschiedlich, die eine Seite kommt in der ersten Phase zum Tragen und die Rückseite hilft in der zweiten Spielphase die Punkte abzutragen.

Wie von Queen Games gewohnt kommt auch Dabba Walla direkt mit kleineren Modulen für mehr Abwechslung. Dabei gibt es schon vier verschiedene Optionen für die Unterteilung der bepuzzlebaren Fläche, von denen man eine für jede Partie wählen muss. Schauen wir mal ob diese Möglichkeiten für ausreichend Abwechslung sorgen, um den Spielspaß für viele Partien aufrecht zu erhalten.

Grasen - Frische Spieleindrücke

Disney Lorcana: Ursulas Rückkehr (Set 4) –
Die Luminari Chroniken: Gefahr aus der Tiefe

(Steve Warner, Ryan Miller – Ravensburger)

Vor zwei Wochen ist das vierte Lorcana-Set bei ausgewählten Händlern erschienen, seit gestern sollte es breitflächig verfügbar sein. Wieder gibt es über 200 neue Karten, neu mit dabei ist die gesamte Familie Madrigal aus dem Disney-Film Encanto. Diese prägen das Starterset mit den Tintenfarben Amethyst und Bernstein. Das zweite neue Starter-Set kombiniert Karten der Tintenfarben Saphir und Stahl, es stellt Helden wie Anna und Herkules in den Fokus.

Statt eines Geschenksets, gibt es mit den Luminari Chroniken – Gefahr aus der Tiefe nun zwei speziell zusammengestellte Spielerdecks, mit denen man es in vier verschiedenen Szenarien gemeinsam gegen Ursula aufnehmen kann. Diese enthalten viele Karten des aktuellen Sets, aber auch Karten auch vorherigen Sets. Beide Spieler möchten dabei jeweils 20 Legenden sammeln, bevor es Ursula gelingt 40 Legenden zu haben. Einige von Ursulas Ereigniskarten können den Charakteren der Spieler schaden, ansonsten sammeln Ursulas Charaktere einfach immer Legenden, wenn man diese nicht zuvor verbannt. Umso mehr Legenden Ursula sammelt, desto mehr Karten erhält sie in jedem Zug, was sie immer stärker macht.

Die ersten beiden Level liefen für uns im ersten Anlauf direkt richtig gut, am dritten sind wir dann mehrfach krachend gescheitert. Ich denke, um mit den beiliegenden Spielerdecks diese Aufgabe zu meistern, müssen die eigenen Karten, aber auch die von Ursula schon in idealer Reihenfolge auftauchen. Auch die Anleitung empfiehlt sich eigene Decks zusammen zu stellen, um Ursula auf den höheren Leveln besiegen zu können. Ich verstehe den betriebswirtschaftlichen Gedanken dahinter, finde es aus Spielersicht aber schade, dass ich das volle Spielerlebnis nur bekommen kann, wenn ich zusätzliches Geld in passende Karten investiere. Die Grundidee finde ich sehr reizvoll, statt in Konkurrenz zueinander plötzlich gemeinsam gegen einen Bösewicht aus der Disney-Welt anzutreten.

Wie schon beim dritten Set ist nun auch wieder eine Schatzkiste mit deutschsprachigem Inhalt verfügbar. Ich muss gestehen, dass die enthaltenen Legendenzähler und Würfel das Spielerlebnis wirklich verbessern. Die App funktioniert zwar auch gut, zum Legenden zählen, aber mit den Pappzählern kann das Smartphone wegbleiben. Zudem können die Karten der Koop-Variante gut in der Schatzkiste verstaut werden, da diese selbst nur in einer dünnen Papphülle kommt, die sich nicht zur Lagerung eignet.

Ei, Ei, Stempelei!

(Walter Obert – Huch!)

Auf diesem Blog habe ich bereits meine Vorfreude verkündet, als ich erstmals Stampfarm entdeckte, ein sogenanntes Roll-and-Stamp-Spiel, bei dem man unter anderem Schafe stempeln kann. Statt Werte der beiliegenden Würfel auf einem Zettel einzutragen, werden diese bei Ei, Ei, Stempelei! nämlich mit den ebenfalls enthaltenen Stempeln auf das Papier gebracht.

Ziel des Spiels ist es, Tiere gleicher Art in großen Gruppen zusammenzuhalten, um dafür zu punkten. Eine Person würfelt, wählt einen Würfel aus um das entsprechende Symbol auf einem freien Feld zu stempeln. Alle anderen wählen dann ein Symbol der beiden übrigen Würfel und stempeln entsprechend. Für den Heuballen darf man ein beliebiges Tier stempeln. In der Scheune ist Platz für zwei Stempel, die man auf dem Hof gerade nicht gebrauchen kann. Diese Basis-Variante ist leider nicht sehr reizvoll, denn wenn alle aufpassen, enden die Partien meist alle mit einem Gleichstand. Und das nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei spielerprobten Kindern ab sechs Jahren, für die das Spiel seitens des Verlages empfohlen wird.

Fortgeschrittene Spieler können Wunschkarten hinzunehmen, welche die Einhaltung besonderer Vorgaben speziell belohnen. Außerdem trennt die Hecke auf den Zetteln bei dieser Variante Tiere voneinander. Zusätzlich kommt der Heuballen-Stempel hinzu, sodass Heuballen auf den Würfeln nun nicht mehr nur als Joker gelten. Man kann so auch Heuballen stempeln, die zwar selbst keine Punkte einbringen, aber für manche Wünsche erforderlich sind. Auf diese Weise ist das Spiel für mich auf jeden Fall interessanter, auch wenn ich es wohl nicht in reinen Erwachsenenrunden auf den Tisch bringen werde. Ich bin gespannt, wann ich diese Stempelei mit meinen eigenen Neffen und meiner Nichte spielen kann und wie lange das Spielprinzip die Kleinen dann begeistern wird.


Vielen Dank an Asmodee, Queen Games, Schmidt Spiele, Ravensburger und Huch! für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!

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