Black Stories Investigation – BSI

BSI Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Von Black Stories beim moses. Verlag hat sicher jeder schon gehört, wenn nicht sogar bereits spielerische Erfahrungen damit gemacht. Gemeinsam versucht eine Gruppe einen Fall zu lösen, der nur einem Mitspieler in seinen Details bekannt ist. Dieser darf die gestellten Fragen nur mit “Ja” oder “Nein” beantworten. Rabenschwarze Geschichten, kooperativ gelöst begeistern Spieler schon seit vielen Jahren – doch damit ist jetzt Schluss! Denn in Black Stories Investigation spielt jeder für sich. Nur die morbiden Umstände sind geblieben, denn es gilt weiterhin Kriminalfälle, genauer gesagt Mordtaten, aufzulösen. In vier Aspekten können sich die Taten unterscheiden: Geschlecht des Täters, Mordwaffe, Tageszeit, Ort (drinnen/draußen). Wer löst am schnellsten die Mordtaten auf und wird zum Sieger der Partie?

Spielmaterial:

Wie schon beim Kneipenquiz, hat der Moses Verlag wieder eine tolle Spieleschachtel verwendet. In diesem Pappschuber hat jedes Teil seinen festen Platz. Ermittlungsakten im Deckel, kleine Punktechips (Blutsstropfen), größere Ermittlungschips in vier Farben, Indizienleisten, Mordfall- und Ermittlerkarten. Letztere erhält jeder Spieler mit 1, 2 und 3 Blutstropfen, genau wie die farblich passenden Ermittlungschips.

BSI Spielmaterial
Spielmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Spielmechanismus:

Es gibt Mordfälle zu lösen: War es ein Mann oder eine Frau, am Tag oder in der Nacht, im Haus oder vor der Tür und wurde ein Messer oder eine Pistole genutzt? Jeder Spieler erhält eine Mordfallkarte mit vier Symbolen, die Mitspieler versuchen durch Ausschlussverfahren die korrekten Symbole zu erraten. Dafür weist ein Spieler am Zug eine Handkarte einem Mitspieler zu, der diese korrekt an seiner Indizienleiste platzieren muss. Entweder zeigt die Karte ein oder gar kein korrektes Symbol, zwei oder drei korrekte Symbole. Eine Dopplung ist unmöglich, jede Karte mit vier Symbolen existiert nur ein einziges Mal. Dann darf geraten werden, bei einem beliebigen Spieler. Es kann ja sein, dass es bei einem Spieler schon so eindeutig erscheint, dass man dort keine Karte mehr anlegen möchte. Denn jede ausliegende Karte reduziert die Punkteausbeute, sollte der Mordfall korrekt gelöst werden. Außerdem kann der ratende Spieler durch seine Ermittlerkarten mit 1 bis 3 Blutstropfen die Ausbeute beeinflussen.  Je nachdem wie sicher er ist, wählt er eine der Karten, welche die angezeigten Blutstropfen zusätzlich als Punkte einbringen. Jede der drei Karten wird jedoch nur ein einziges Mal gespielt. Wurde ein Mordfall gelöst, zieht der betroffene Spieler eine neue Karte mit vier Symbolen und das Spiel geht weiter. Ist die falsche Verdächtigung angezeigt wurden, behält der Spieler seine Mordfallkarte, der Ratende verliert dabei seine Ermittlerkarte. Bei Zugende zieht der aktive Spieler wieder eine Karte nach, sodass in jedem Zug aus drei Handkarten gewählt wird.

BSI Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Das Spiel endet nach der Runde, in der ein Spieler seine dritte Ermittlungskarte spielt. Es gewinnt, wer am Ende dieser Runde die meisten Punktechips vorweisen kann.

Spieleranzahl:

Zu zweit ist das Spiel eher lahm und sehr glückslastig, es gibt keine speziellen Anpassungen. Man hat dann keine Wahl zu welchem Spieler man seine Karte legt und hat keine Alternative, bei welchem Spieler man sich an die Auslösung des Mordfalls wagt. Dabei fühlt man sich gespielt und es gewinnt in der Regel der Spieler, mit den passenderen Handkarten. Bei mehr Spielern verteilt es sich in der Regel besser.

Glücksfaktor?

Besonders im Spiel zu zweit hängt der Spielverlauf sehr von den gezogenen Handkarten ab, wodurch es sehr glückslastig wird. Bei mehr Spielern hat man als aktiver Spieler eine Wahl, welchem Spieler ich eine neue Karte zur Einordnung gebe und bei welchem Spieler ich einen Rateversuch wage.

Fazit:

Eigentlich ist es ein reines Logik-Rätsel, doch genau das kommt bei mir wesentlich besser an, als die abgedrehten Geschichten des Originals. Das allerdings nur bei drei oder vier Spielern, wenn die Spieler wählen können wo sie Karten anlegen und Rateversuche starten. Man hat dann zwar mehr Auswahl, aber man geht auch mal riskantere Tipps ein, weil es bestimmt schon aufgelöst wurde, bis man selber wieder am Zug ist. Zudem kann man, wenn man richtig liegt, umso mehr Punkte erhaschen, je früher man auflöst.

Es existiert jedoch ein weiterer Knackpunkt: Ein Spieler kann dafür sorgen, dass eine Partie nach drei Runden endet, indem jede Runde ein Rateversuch gestartet wird, ob sinnvoll oder nicht. Damit kann er dem nachfolgenden Spieler eine gute Vorlage bieten, und der Spielspaß wird getrübt. Daher sollte man BSI wirklich nur mit Personen spielen, die Bock auf das Spiel haben. Mit motivierten Mitspielern macht es dann wirklich Spaß, besonders wenn Spieler völlig auf dem Schlauch stehen und eigentlich bereits eindeutige Lösungen nicht erkennen. Das qualitativ hochwertige Spielmaterial lädt zudem zu weiteren Partien ein.

Wertungsnote 4/6

Verlag: moses. Verlag
Autor(en): Liesbeth Bos
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: ca. 30 Minuten

Vielen Dank an moses. Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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