
Dominion – Was für eine Welt! Gemeint ist damit nicht die US-Fernsehserie aus 2014 oder das Volk bei Star Trek Deep Space Nine, sondern das Spiel des Jahres aus dem Jahre 2009. Ein tolles Deckbau-Spiel für zwei bis vier Spieler, welches dieses Genre einer breiten Masse zugängig machen konnte. Der US-Spielverlag Rio Grande Games besitzt die Rechte, in Deutschland wurde das Basisspiel sowie sämtliche Erweiterungen anfangs vom Hans im Glück-Verlag an den Mann gebracht. 2012 lösten sie ihre Bindung und seither liegt es in der Eigenverantwortung von Rio Grande Games, die sich jedoch Unterstützung durch ASS Altenburger geholt haben.
Spielmaterial:
Die 500 Spielkarten kommen in einem Karton mit einem nützlichen Tiefzieheinsatz, in dem ausreichend Platz für die einzelnen Kartensets vorhanden ist und diese einfach und schnell sortiert werden können. Dafür gibt ein Kartonstreifen in der Mitte vor, welche Fächer für welche Karten vorgesehen sind. Sogar an freie Plätze für Promo-Karten wurde gedacht. 130 Karten davon sind Geldkarten mit Kupfer, Silber und Gold in aufsteigender Anzahl. Die 48 Punktekarten teilen sich auf in Anwesen, Herzogtümer und Provinzen ebenfalls in aufsteigender Anzahl. Hinzu kommt eine Müllkarte, 30 Fluchkarten, 32 Platzhalterkarten sowie 7 Leerkarten. Die zuvor aufgeführten Karten werden als Basiskarten bezeichnet Die anderen 252 Karten sind Königreichkarten, jeweils 10 von jeder der 24 verschiedenen Aktionskarten und 12 weitere Punktekarten.

Die Karten sind alle gleich aufgebaut. Unten links findet man die Kosten für den Kauf und die Art der Karte (Punkte, Aktion, Angriff, Reaktion, Geld). Manche Karten sind dabei mehreren Arten zugeordnet. In der unteren Hälfte findet man bei den Königreichkarten die Boni.
Spielmechanismus:
Die Geld- und Punktekarten werden bei jedem Spiel benötigt. Zusätzlich werden 10 verschiedene Königreichkarten ausgewählt. Einige Kombinationen werden in der Spielregel vorgeschlagen, später kann man diese aber auch selbst zusammenstellen. Alle Spieler beginnen mit sieben Kupfer und drei Anwesen, die sie verdeckt mischen und als Nachziehstapel bereitlegen. die obersten fünf davon nimmt man für den ersten Zug auf die Hand.

Jeder Zug läuft in drei Phasen ab:
- Aktion
Hat man eine Aktionskarte auf der Hand, kann man diese nun ausspielen und den Bonus nutzen. Mögliche Boni sind weitere Karten zu ziehen, zusätzliche Aktionen oder Käufe durchzuführen. Weitere Aktionskarten ermöglichen es Karten abzulegen, aus dem Spiel zu entsorgen oder Angriffe auf die Gegner durchzuführen. Diese können nur mit entsprechenden Reaktionskarten abgewehrt werden, wenn die Mitspieler diese aktuell auf der Hand haben.
- Kauf
In dieser Phase kann man Käufe erledigen: Mindestens ein Kauf ist in jedem Zug möglich, durch Aktionskarten können weitere hinzukommen. Gekaufte Karten kommen auf den Ablagestapel und stehen erst zur Verfügung, wenn der Ablagestapel zum Nachziehstapel wird. Stehen einem noch Käufe zu Verfügung aber kein Geld mehr (oder nicht genug), kann man kostenfrei Kupfer “kaufen”. Man sollte aber bedenken, dass es besser ist Silber und Gold im Nachziehstapel zu haben, um teure Karten kaufen zu können.
- Aufräumen
Zuletzt muss immer aufgeräumt werden. Alle genutzten Karten kommen auf den eigenen Ablagestapel und es werden fünf Karten für die neue Runde nachgezogen. Sind nicht mehr ausreichend Karten vorhanden, wird der Ablagestapel durchgemischt und als neuer Nachziehstapel genutzt.
Dann kommt der reihum nächste Spieler an die Reihe und durchläuft ebenfalls die drei Phasen.
Spielende:
Das Spiel endet sofort nach dem Zug, in dem alle Provinzen gekauft oder drei beliebige andere Stapel aufgebraucht wurden. Dann zählen die Spieler die Werte ihrer Punktekarten zusammen und vergleichen sie. Wird mit der Aktionskarte “Hexe” und somit mit Fluchkarten gespielt, wird für jede Fluchkarte ein Punkt von der Summe der Punktekarten abgezogen. Das wertvollste Königreich gewinnt.
Spieleranzahl:
Das Spiel funktioniert mit jeder Spieleranzahl gleich gut. Die einzige Anpassung im 2-Personen-Spiel ist die reduzierte Anzahl der Königreichkarten, damit das Spiel sich nicht zu sehr in die Länge zieht. Von den Aktionskarten werden immer alle 10 Karten ausgelegt. Spielt man ohne Angriffskarten ist die Interaktion eher gering, aber ich finde die Wartezeiten während der Züge der Mitspieler als völlig akzeptabel und nicht störend. Mit einem weiteren Set Basiskarten ist ein Spiel mit bis zu sechs Spielern möglich.
Glücksfaktor?
Der Glücksfaktor kommt ein wenig beim Nachziehen der Karten zum Tragen. Jedoch kann man diesen ganz gut entgegen wirken, indem man Aktionskarten benutzt, die das Entsorgen von Karten ermöglichen, um das Deck klein zu halten. Auch die richtige Kombination von Aktionskarten kann hilfreich sein, um fast das gesamte Deck in jedem Zug durchzuspielen.
Fazit:
Dominion ist das Einsteigerspiel ins Deckbau-Genre. Anhand der ausgewählten Aktionskarten erweisen sich bestimmte Strategien sinnvoller als andere, die vielleicht im Spiel davor zum Sieg geführt haben. Es ist also sehr wandelbar. Sind Angriffskarten im Spiel, kann man auch die Gegner ärgern, ist dies nicht so sehr gewünscht, spielt man eben ohne Angriffskarten. Somit ist es für alle Spielertypen geeignet. Es gibt mittlerweile auch viele Erweiterungen, die neue Karten und Spielelemente mitbringen, damit der Wiederspielreiz lange erhalten bleibt. Thematisch finde ich Dominion gelungen, weil man sich durch die Aktionskarten und die Grafik gut in die Zeit versetzt fühlt. Die Grafik wurde durch den Wechsel von Hans im Glück zu ASS Altenburger verändert, sozusagen “aufgehübscht”. Meiner Meinung nach macht es das Spielgefühl weder besser noch schlechter. Die Basiskarten sehen nun wie folgt aus:

Verlag: Hans im Glück/ Rio Grande
Autor(en): Donald X. Vaccarino
Erscheinungsjahr: 2008
Spieleranzahl: 2-4 Spieler
Dauer: 60 Minuten
5 Antworten auf „Dominion“
[…] Wer noch keinerlei Berührung mit dem Grundspiel hatte, sollte sich nun erst einmal folgende Rezension durchlesen. In diesem Text werde ich in erster Linie auf die Neuerungen eingehen, welche diese […]
[…] Wer noch keinerlei Berührung mit dem Grundspiel hatte, sollte sich nun erst einmal folgende Rezension durchlesen. In diesem Text werde ich in erster Linie auf die Neuerungen eingehen, welche diese […]
[…] Dominion-Spielprinzip gehe ich hier nicht weiter ein, einen Überblick findet ihr in meiner Rezension des Grundspiels. Hier soll es um Neuerungen gehen, wie die querformatigen Wegekarten. Sie tragen alle ein Tier im […]
[…] es durch ihren Spielmechanismus selbst für einen gewissen Ausgleich zu sorgen. Zum Beispiel bei Dominion, wo die Siegpunktkarten im Deck zugleich die Kartenhand schwächen, weil sie im Spiel selbst keinen […]
[…] mir neue Ausgaben zuzulegen. Ich mag den darin enthaltenen Humor einfach. Auch das nächste Spiel, Dominion, führte mein Bruder später ein. Ich wünschte mir dann ganz schnell die Intrige-Erweiterung, um […]