Phara-Oh-Oh

Phara-oh-oh Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Der Pharaoh ist verflucht und ihr kommt zu seiner Rettung. Doch Oh-Oh, hütet euch vor den Gefahren in der Pyramide. Phara-Oh-Oh ist ein Geschicklichkeitsspiel, auf der Grundlage des Spielprinzips Gulo Gulo, welches 2003 beim Zoch Verlag erschienen ist. Bei dem Spielprinzip vom Autorenteam Jürgen P. Grunau, Wolfgang Kramer und Hans Raggan wurden lediglich die Rahmenbedingungen geändert, um es neu aufleben zu lassen. Nun sind die Spieler als Abenteurer, anstelle von Vielfraßen, auf dem Weg durch die Wüste zu einer Pyramide und der dort befindlichen Grabkammer, um den Pharao von einem Fluch zu befreien. Wer zuerst dort ankommt, gewinnt das Spiel. Aber nehmt euch in Acht vor seiner Mumie und den Geröll-Lawinen!

Spielmaterial:

Ein großer Spielplan wird mit zufällig gezogenen Wüsten-, Pyramiden- und Grabkammerplättchen bestückt. Von den Plättchen gibt es mehr, als benötigt werden, um Variabilität in das Spiel zu bringen. In der Mitte wird die Mumien-Falle platziert. Eine Holzschale, in der die Geröllsteine aus dem Geröllbeutel gekippt werden. Die Geröllsteine haben die Farben der Plättchen (blau, gelb, rot und weiß) und sind unterschiedlich groß. In der Schale wird dann noch aufrecht der Pharaonenstab aus Holz platziert. Die sechs Abenteurer-Spielfiguren aus Holz sind ansprechend bedruckt (nicht beklebt = Pluspunkt). Eine Mumie als Spielfigur und 24 Skarabäen als Stanzteile komplettieren das Material. Das Material ist sehr gut verarbeitet und langlebig. Die Anleitung ist in mehreren Sprachen verfügbar, jedoch etwas unübersichtlich gestaltet, da man beim Regel nachlesen häufig springen muss.

Spielmechanismus:

Mitten in der Wüste beginnen die Abenteurer ihre Reise, alle am gleichen Ort. Um sich zu bewegen, muss das nächste verdeckte Plättchen auf dem Spielplan umgedreht oder ein offenes Plättchen gewählt werden. Die Farbe des ausgesuchten Plättchens entscheidet über die Farbe, zu der ein Geröllstein aus der Schale genommen werden muss. Man muss sich dann auf einen Geröllstein festlegen und diesen mit nur einer Hand aus der Schale entfernen. Der Pharaonenstab darf dabei kippen, jedoch nicht mit der Kugel den Spielplan berühren. Schafft man dies, ohne das ein weiterer Geröllstein aus der Schale fällt, darf man auf das nächste freie Plättchen dieser Farbe ziehen. Aber aufgepasst: Man zieht immer nur bis zum nächsten Plättchen gleicher Farbe, auch wenn man weiter hinten ein Weiteres aufgedeckt hat. Sollte es passieren, dass der Pharaonenstab den Spielplan berührt hat oder ein Geröllstein aus der Schale gefallen ist, muss der Spieler zurück zum Startpunkt in der Wüste. Es sei denn, er befindet sich bereits innerhalb der Pyramide, dann muss er nur zurück auf das Plättchen vor der Pyramide.

Pharaohoh Spielplan
Spielplan / Foto: Brettspielpoesie

In der Pyramide lauern jedoch weitere Gefahren. Eine Mumie irrt umher! Wenn sie auf das gleiche Feld zieht, wie ein Spieler, muss dieser einen Skarabäus abgeben. Diese findet man wiederum auf speziellen Feldern auf dem Spielplan, aber nur wenn man auf den Feldern auch stehen bleibt, wobei höchstens vier davon im eigenen Besitz sein dürfen. Die Plättchen innerhalb der Pyramide haben teilweise ein bis drei Mumiensymbole. Zieht ein Abenteurer oder die Mumie selbst auf solch ein Feld, zieht die Mumie entsprechend der Anzahl der Mumiensymbole weiter. Erreicht sie den Pyramideneingang geht es zurück in Richtung der Grabkammer.

Phara-oh-oh Pyramide
Pyramide / Foto: Brettspielpoesie

In der Anleitung findet man zwei Varianten. Eine Variante “Schnell in die Grabkammer” für Spieler ab 5 Jahren, bei der auf die Mumie und die Skarabäen verzichtet wird. Bei der Variante “Abenteuerliche Gerölllawine” darf ein Spieler maximal drei Skarabäen besitzen. Außerdem entscheidet die Farbe des Geröllsteins, den man entfernen wollte oder die Farbe des Geröllsteins, der aus der Schale fällt, über die Farbe des Feldes, auf das man nach einer Gerölllawine zurückziehen muss.

Spielende:

Sobald ein Spieler die Grabkammer betritt und die zwei Geröllsteine der Farbe der Grabkammerplättchen aus der Schale nacheinander entfernt, ohne eine Lawine auszulösen, gewinnt dieser das Spiel. Schlägt der Versuch jedoch fehl, muss er zurück zum Pyramideneingang und das Spiel geht weiter.

Spieleranzahl:

Bis zu sechs Spieler können bei diesem Wettstreit mitmachen. Umso mehr Spieler, desto häufiger wird in der Regel die Geröll-Lawine ausgelöst, weil mehr Geröll entfernt wird, bis ein Spieler das Ziel erreicht hat. Aber auch zu zweit funktioniert der Spielmechanismus, man hat nur weniger Konkurrenz.

Glücksfaktor?

Ein wenig Glück beim Aufdecken der Plättchen und der Lage der benötigten Geröllsteine kann nicht schaden. Wichtiger ist es jedoch eine ruhige Hand zu haben, um die Geröllsteine gefahrlos entfernen zu können. Strategisch und taktisch kann man hier kaum vorgehen, da man nie weiß, wie die Situation der Mumien-Falle vor dem eigenen Zug aussieht. Es kann zu einem Ungleichgewicht kommen, wenn man einen ungeschickten Spieler dabei  hat. Denn wird die Gerölllawaine häufig von ein und demselben Spieler ausgelöst, hat der nachfolgende Spieler meist gute Chancen einen fehlerfreien Zug ausführen zu können.

Fazit:

Ein schönes Spiel für die ganze Familie, bei dem Kinder mit ihren kleinen Händen sicher einen gewissen Vorteil haben. Die Geröll-Lawine trifft fast jeden Spieler mal, der Wiederaufbau geht fix von der Hand. Das Frustpotenzial kann jedoch schon immens steigen, wenn die gleichen Spieler immer und immer wieder zurückfallen. Um dem Entgegenzuwirken, kann man meist durch geeignete Farbwahl beim vorwärts ziehen schnell wieder den Anschluss bekommen.

Wertungsnote 3/6

Die Bewertung ist aus meiner Sicht als Vielspieler, in Relation zu den anderen Rezensionen zu sehen. Daher gebe ich hier zwei Bewertungen ab, eine weitere allein auf Kinderspiele bezogen.

Kinderspiel-Wertung:
Wertungsnote 5/6

Verlag: Haba
Autor(en): Jürgen P. Grunau, Wolfgang Kramer, Hans Raggan
Erscheinungsjahr: 2015
Spieleranzahl: 2-6 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Vielen Dank an Haba für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

Ähnliche Artikel:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert