Dragon Parks

Dragon Parks Cover
Dragon Parks – Cover / Foto: Board Game Box

Vermutlich seit Generationen schon,
erzeugen Drachen eine Faszination.
Wie wäre es sie zu bestaunen?
Könnte man sich nur in ihre Nähe trauen.
Dragon Parks verspricht genau das,
verkauft den Drachenpark als großen Spaß.
Zumindest so lange es Schafe zu füttern gibt,
und sich kein Drache an einem Besucher vergnügt.

Spielmaterial:

Großformatige Spielkarten erwarten die Spieler beim Öffnen der Spielschachtel. Die 15 Inselkarten sind, genau wie die vielen Übersichtskarten in den vier verschiedenen Sprachen, aus festem Karton. Ebenso groß sind die besonderen durchsichtigen Drachenkarten. Von diesen sollte vor der ersten Partie die Schutzfolie entfernt werden. Das ist etwas zeitaufwändig und nervig, aber anders geht es wohl kaum, um die Karten vor Kratzern zu schützen. Ein kleiner Spielplan unterstützt den Spielablauf. Neben vielen Besucherplättchen als Siegpunkte liegen noch weitere Pappmarker bei.

Spielmechanismus:

Über drei Runden versuchen die Spieler möglichst viele Besucher in ihren Drachenparks zu locken. Alle starten mit drei Inseln, die auf den jeweils fünf Plätzen zunächst nur einige Schafe und Dracheneier zeigen. Die Drachenkarten zeigen auf zwei oder drei Positionen ebenfalls Drachen, Eier oder Schafe, jede Runde beginnen die Spieler mit jeweils vier dieser Karten. Nach Auswahl und Platzierung einer Karte wird der Rest reihum weitergegeben. Deckt ein Drache ein Ei ab, entsteht ein Baby, die Geburt lockt weitere Besucher an. Wird ein wütender Drache, zu erkennen an den roten Augen, überdeckt, frisst dieser aus Frust einen Besucher.

Dragon Parks Spielsituation
Dragon Parks -Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Pro Runde spielt jeder drei Karten aus, daraufhin folgt eine Wertung. Bestimmte Drachen bringen direkt Punkte, andere nur für den Spieler, der die meisten dieser Art beherbergt. Ein anderer Drache bringt dem Spieler mit der Mehrheit einen legendären Drachen, der für die spätere Inselwertung hilfreich ist. Dabei schauen die Spieler für jede ihrer Inseln einzeln, wie viele unterschiedliche Drachenarten sich darauf befinden. Entsprechend gibt es Punkte einzufahren. Der höchste Punktwert ist nur mit einem solchen, legendärem Drachen als sechste Drachenart zu erzielen.

Dragon Parks Kartenauswahl
Dragon Parks – Kartenauswahl / Foto: Brettspielpoesie

Vor der nächsten Runde haben die Drachen Hunger. Jeder Drache frisst ein Schaf, dieses muss sich nicht mal auf derselben Insel befinden. Sollten jedoch nicht genügend Schafe im gesamten Park vorhanden sein, machen sich die Drachen stattdessen über Besucher her, das kostet also Siegpunkte.

Dragon Parks Spielsituation
Dragon Parks – Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Nach Ablauf der dritten Runde endet die Partie. Wer zu diesem Zeitpunkt die meisten Siegpunkte in Form von Besuchern vorweisen kann, gewinnt.

Spieleranzahl:

Es gibt keinerlei Anpassungen bei unterschiedlicher Spielerzahl. Zu zweit wiederholen sich die Karten, die ein Spieler zur Auswahl auf die Hand bekommt. Daher spiele ich Dragon Parks lieber mit mindestens drei Spielern, dann gehen mehr unterschiedliche Karten durch die Hände eines jeden Spielers. Bei vielen Spielern ist es allerdings gar nicht mehr so einfach die Auslagen der Mitspieler zu überblicken. Diese sind für die beiden Mehrheitenwertungen durchaus interessant, welche eben dadurch immer mal wieder zu Überraschungen führen können.

Glücksfaktor?

Dragon Parks bietet eine gute Mischung aus Taktik und Glück. Die Karten bleiben über alle drei Runden liegen, sodass auch Drachen aus der ersten Runde am Ende noch sichtbar sein und ggf. die Punktevergabe beeinflussen können. Aber es ist schon sehr zufällig, welche Karten einem Spieler überhaupt zur Auswahl stehen und ob die Anordnungen der Symbole zur eigenen Auslage passen. Es kann Situationen geben, in denen man gar keine Karte platzieren möchte, da sie nur etwas abdeckt, was man sich zuvor erarbeitet hat. Durch das Drafting wird immerhin verhindert, dass manche Spieler einfach nur Glück beim Kartenziehen haben, die gezogenen Karten verteilen sich auf mehrere Spieler. Und jeder kann eine Karte herausnehmen, die den folgenden Spielern nicht mehr helfen kann.

Meinung:

Als ich von einem Freizeitparkspiel mit Schafen hörte, war ich sofort begeistert. Auch wenn mir schnell klar wurde, dass den Schafen in einem Freizeitpark voller Drachen ein trauriges Schicksal bevor steht. Doch es müssen gar nicht zwangsläufig viele Schafe geopfert werden. Wer viele Zuschauer anzieht, kann sich problemlos auch von einigen von diesen trennen und dennoch um den Sieg mitspielen. Die niedliche Grafik lässt das Füttern der Drachen auch nicht zu brutal wirken.

Die Karten sind nur in vorgegebener Ausrichtung zu platzieren, diese zu erkennen ist nicht immer leicht, besonders wenn sich nicht gerade Schafe auf der Karte tummeln. Bei den Drachen ist nämlich nicht direkt ersichtlich, wie sie korrekt auszurichten sind. Da wäre eine kleine, zusätzliche Markierung durchaus angebracht. Erfahrene Spieler stören sich auch etwas daran, dass die Karten über die gesamte Partie nur in eine Richtung weiter gereicht werden. Das macht es wiederum leichter verständlich für Einsteiger in das Drafting-Genre. Der Entscheidungsspielraum bleibt meist leider eher überschaubar. Oft ist es eindeutig, welche der Karten sich am meisten lohnt, viel Raum für umfangreiche Abwägungen bieten die Karten kaum.

Trotz der Kritikpunkte entsteht bei einer Partie Dragon Parks einfach ein positives Spielgefühl. Es gibt viele unterschiedliche Wertungen, um Punkte einzusammeln, irgendwas klappt eigentlich immer. Da alle gleichzeitig ihre Karten auswählen und platzieren, ist eine Partie flott gespielt. Für erfahrene Spieler auch als schneller Absacker einsetzbar.

Fazit:

Dragon Parks ist ein zugängliches Familienspiel, es eignet sich hervorragend um Spieler an den Drafting-Mechanismus heranzuführen. Die teils durchsichtigen Drachenkarten sind ein kleines Highlight und erzeugen einen besonderen Spielreiz, der erfahrene Spieler allerdings weniger lange fesseln kann.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Board Game Box
Autor(en): Nicolas Sato
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Vielen Dank an Board Game Box für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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