Draftosaurus

Foto: Board Game Box

Dinosaurier als Freizeitparkattraktion,
sorgen jeher für Faszination.
Wie wird es euch gelingen,
die Saurier unterzubringen?
Manche bleiben lieber unter sich,
während andere verlieben sich.
Zu Beginn noch völlig frei,
schränkt das Spiel euch weiter ein.
Euer Park sollte, um zu gewinnen,
einfach die meisten Punkte einbringen.

 

Spielmaterial:

Für jeden möglichen Spieler ist ein quadratisches Spielertableau mit zwei unterschiedlich bedruckten Seiten enthalten. Sechs unterschiedlich farbige bzw. geformte Dinosaurier sind jeweils 10 Mal enthalten, sie werden aus dem in der Erstauflage leider viel zu kleinem Beutel gezogen. Das hat der Verlag erkannt und lässt nun größere Beutel produzieren, die gegen einen kleinen Obulus auf der Webseite des Verlages erworben werden können und hoffentlich auch in späteren Auflagen enthalten sind. Außerdem ist noch ein Holzwürfel enthalten. Das Spielmaterial ist vollständig sprachneutral, es sind Anleitungen auf deutsch, englisch und französisch enthalten.

Spielmechanismus:

Jeder Spieler bekommt seinen eigenen Dino-Park als Spielertableau, auf dem während der Partie Dinos in Gehegen angeordnet werden, um Punkte zu generieren. Für jedes Gehege gelten andere Regeln zum Platzieren der Dinos: In einem dürfen nur Dinos einer Art untergebracht werden, in einem anderen bringen nur Pärchen Punkte ein. Die Dinos ziehen die Spieler zu Beginn einer Runde aus dem Beutel, dann werden sie von Hand zu Hand weiter gereicht, nach dem ein Dino entfernt und direkt platziert wurde. Der Würfel gibt für alle, außer dem Würfelnden, eine Einschränkung vor: Das Ergebnis kann zum Beispiel dafür sorgen, den Dino rechts oder links vom Fluss platzieren zu müssen.

Draftosaurus Sommerseite / Foto: Brettspielpoesie

Nach der ersten Runde zieht jeder Spieler sechs neue Dinos und es folgt eine zweite Runde analog zur ersten.

Draftosaurus Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Wird mit der Winterseite gespielt, ändern sich nur die Platzierungs- und Wertungsregeln, der Spielablauf bleibt unverändert.

Draftosaurus Winterseite / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Nach zwei Runden ist die Partie bereits vorüber. Die Spieler ermitteln die Punkte für jedes ihrer Gehege, der Spieler mit der höchsten Ausbeute gewinnt.

Spieleranzahl:

Drafting funktioniert zu zweit nicht gut, auch hier fühlt sich die Variante für zwei Spieler für mich nach einer Notlösung an. Zwar nimmt jeder Spieler dabei pro Runde einen zusätzlichen Dino aus dem Spiel, dennoch kann nur wenig gesteuert werden. Unsere erste Partie zu zweit endete mit einem Gleichstand, der nicht aufgelöst werden konnte, wodurch wir beide gewonnen haben. Ab drei Spielern macht es mir persönlich erst richtig Spaß. Spielen weniger als fünf Spieler mit, müssen vor der Partie Dinosaurier aussortiert werden.

Glücksfaktor?

Ja, der Glücksfaktor ist bei Draftosaurus schon recht hoch. Nicht immer steht der gewünschte Dino zur richtigen Zeit zur Verfügung. Das Würfelergebnis wirkt sich früh im Spiel nur wenig aus, später kann es die Pläne der Spieler stark behindern. Der Spieler, der zuletzt würfeln darf, hat den großen Vorteil, im letzten Zug mit keiner Einschränkung leben zu müssen. Bei der Kürze der Partien fällt das aber nicht weiter ins Gewicht. Es macht Spaß trotzdem das Beste aus den Begebenheiten zu machen. Es muss oft abgewägt werden, was die beste Option ist, auch wenn sich mit der nächsten Ladung Dinos die Alternative als sinnvoller herausstellen kann.

Draftosaurus Dinos in der Hand / Foto: Brettspielpoesie

Meinung:

Nach der BerlinCon 2019 war Draftosaurus in aller Munde, es war bereits Sonntagvormittag ausverkauft. Ohne zu wissen wie viele Exemplare der Verlag dabei hatte, ist das natürlich eine wenig bedeutsame Aussage. Doch die Stimmen waren im Anschluss durchweg positiv. Durch den einfachen Einstieg und den schnellen Spielverlauf mit bis zu fünf Spielern war es auch prädestiniert dafür, an diesem Wochenende rauf und runter gespielt zu werden. Ich habe anschließend einige Monate Abstand genommen und es erst jetzt wieder vermehrt gespielt (noch vor der Corona-Krise). Und mir gefällt es weiterhin gut.

Alle spielen gleichzeitig, es kommen kaum Wartezeiten auf. Die Dinos liegen toll in der Hand, sie von Hand zu Hand weiter zu reichen habe ich immer als besonderen Flair empfunden. (Ich hoffe sehr, dass dies in der Gesellschaft nach der Pandemie wieder akzeptiert wird, wenn schon darüber philosophiert wird, ob Handeschütteln zukünftig noch eine gängige Begrüßungsform sein wird. Doch gerade am Spieltisch lässt es sich ja eh kaum vermeiden, mit mehreren das gleiche Spielmaterial anzufassen.) Auch das geheime Öffnen der Hand, um sich anzusehen, aus welchen Dinos gewählt werden kann, sorgt für eine besondere Stimmung am Tisch. Im Gegensatz dazu sind die Spielertableaus der Mitspieler jederzeit einzusehen, um diese Informationen bei der Wahl für einen Dino einfließen zu lassen.

Die unterschiedlichen Seiten der Spielertableaus mit ihren jeweiligen Platzierungsregeln und Wertungensorgen sorgen für ein wenig Variation, ohne das generelle Spielprinzip zu verändern.

Fazit:

Draftosaurus schafft es auch unerfahrenen Spielern das Drafting-Prinzip nahe zu bringen, bietet dabei aber ausreichend taktische Tiefe um auch erfahrene Spieler bei der Stange zu halten. Die tolle Ausstattung sorgt dabei für einen positiven Gesamteindruck.

Wertungsnote 5/6

 

Verlag: Ankama / Board Game Box
Autor(en): Antoine Bauza, Corentin Lebrat, Ludovic Maublanc, Théo Rivière
Erscheinungsjahr: 2019
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Vielen Dank an Board Game Box für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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