Munchkin Fellinge

Munchkin Fellinge Cover / Foto: Pegasus

Munchkin – nicht nur ein Spiel,
verschiedene Themen, gleiches Ziel.
Türen eintreten, Räume ansehen,
Monster besiegen, um Schätze zu kriegen.
Mal Seite an Seite, dann wieder alleine.
Als Pony oder Maus, nehmt es mit Monstern auf.
Für Fuchs oder Hund, läuft alles rund,
solange man nicht trifft,
auf Tierazt oder Menschenrechtsaktivist.
Eines die Versionen vereint:
Nicht alles ist ganz ernst gemeint.

Auf das grundlegende Spielprinzip von Munchkin werde ich an dieser Stelle nicht eingehen, wer eine Auffrischung möchte, sollte zunächst in der Rezension des Grundspiels nachlesen. Munchkin Fellinge besteht wie gewohnt aus 186 Karten und einem Würfel. Autor ist Andrew Hackard, der seit einiger Zeit als (zusätzlicher) Autor von verschiedenen Munchkin-Editionen aufgeführt wird. Die Schatzkarten haben auf der Vorderseite einen gelblichen Hintergrund, bei den Türkarten ist der Hintergund weiß. Das kleine Tierchen am unteren Rand lässt die Karten schnell und einfach von denen anderer Munchkin-Ausgaben unterscheiden.

Monster

Es ist ein Monster mehr enthalten, als beim Grundspiel. Allerdings gibt es Monster mit allen Stufen von 1 bis 20, nicht bloß in Zweier-Schritten, wie sie zuletzt häufig vorzufinden waren. Die Monster können sowohl tierisch als auch menschlich sein, dies hat keine Bedeutung für das Spiel. Dafür ist bei einigen entscheidend welcher Rasse oder Klasse der eigene Charakter angehört oder mit welcher Ausrüstung dieser ausgestattet ist. Es gibt keine untoten Monster, auch keine äquivalentes Unterscheidungsmerkmal.

Munchkin Fellinge Monster / Foto: Brettspielpoesie
Rassen/Klassen

Es gibt mit Hund, Fuchs, Maus und Pony vier neue Rassen, die alle jeweils dreifach enthalten sind.

Munchkin Fellinge Klassen / Foto: Brettspielpoesie

Ebenfalls in dreifacher Ausführung gibt es die Klassen Dieb, Krieger und Zauberer mit den üblichen, bekannten Sondereffekte und den Barden. Dieser ersetzt den Priester, da es ja keine untoten Monster gibt. Der Barde kann eine Karte im Kampf abgeben um Mitspieler zu betören ihm zu helfen. Dafür muss er nur höher würfeln als der gewählte Spieler. Nach einem gewonnen Kampf darf der Barde einen Extra-Schatz ziehen, muss anschließen einen Schatz ablegen. Es erhöht die Chance einen sinnvollen Schatz zu erhalten.

Flüche

Wie auch in allen bisher rezensierten Munchkin Spielen gibt es genau 19 Flüche im Kartendeck zu finden. Einer davon ähnelt einem bekannten Fluch aus Munchkin Steampunk, durch ihn verliert der aktive Spieler gleich zwei Stufen. Eine Ente in einer Single-Bar aufzureißen ist aber auch einfach noch dämlicher, als eine Ente im Dungeon aufzuheben. Ein weiterer Fluch lässt den Spieler gleich alle “Einmal einsetzbar”-Karten verlieren, die er auf der Hand hat.

Munchkin Fellinge Fluchkarten / Foto: Brettspielpoesie
Schatzkarten

Ansonsten sind wie üblich Gegenstände, Ausrüstungs- und Verstärkungskarten sowie weitere Karten mit positiven Effekten enthalten. Ausrüstungen bringen einen Bonus von 1 bis 5, manche sind nur von bestimmten Rassen/Klassen nutzbar.

Eine Stufe aufzusteigen gibt es beispielsweise als Belohnung dafür, auf den Füßen zu landen oder erfolgreich den eigenen Schwanz zu fangen. Mit Stell Dich tot! wird es möglich nach einem misslungenen Weglaufwurf die schlimmen Dinge zu vermeiden und stattdessen eine Stufe aufzusteigen. Neben den üblichen Karten mit Wunschringen oder gezinkten Würfeln, sind einmal einsetzbare Karten wie Katzenstreu, Nassfutter oder Zeckengift enthalten, die den beschriebenen Effekt mit sich bringen.

Munchkin Fellinge Schatzkarten / Foto: Brettspielpoesie

Eine Sache ist mir in der Anleitung aufgefallen: Es gibt eine Zusatzregel für Haie, es ist aber nur genau ein Hai-Monster enthalten. Das wird also erst interessant, wenn andere Kartensets mit Munchkin Fellinge kombiniert werden.

Meinung:

Endlich wieder ein neuer Munchkin-Titel, der nichts mit Warhammer zu tun hat. Der Untertitel Fellinge sprach mich zunächst allerdings überhaupt nicht an. Er gefällt mir im Vergleich zum Original Munchkin Tails noch immer nicht wirklich. Ich denke das englische Wort Tails ist einfach universeller und vor allem weniger obszön auszulegen, als der deutsche Begriff Schwanz. Das Fantasiewort Felling ist sicherlich unverwechselbar, kann dafür aber auch keine positiven Assoziationen auslösen. Da hätte mir so etwas wie Fellknäuel oder irgendwas tierisches wohl besser gefallen.

Als ich erfuhr, dass die Illustrationen von Katie Cook stammen, war ich schon mehr angetan. Ich liebe ihren Zeichenstil, den sie schon bei der Guest Artist Edition von Munchkin Cthulhu unter Beweis stellte. Ich würde ihren Zeichenstil mit niedlich beschreiben und das passt natürlich perfekt zu den vielen Fellnasen, die auf den Karten zu entdecken sind. Und es passt zur vom Verlag beschriebenen Einsteigervariante. Auf die sonst gar nicht viel hinweist. Von der Anzahl der Karten unterscheidet sich diese Version nicht von einer “normalen”, für die meisten Karten finden sich entsprechende Pendants im Original-Spiel. Dadurch unterschiedet sich weder die Spielerzahl, noch die Spielzeit vom originalen Munchkin. Lediglich das Attribut untot wurde weggelassen, ansonsten ist es ein ganz normaler Ableger der Serie. Mit allen Pros und Cons. Bei dem auch erfahrene Munchkin-Spieler bedenkenlos zugreifen können, denn es lässt sich frei mit anderen Ausgaben kombinieren.

Fazit:

Munchkin geht einfach immer, vor allem wenn es auch noch so zauberhaft illustriert wurde :) Wer Munchkin zuvor nicht mochte, wird seine Meinung mit dieser Variante sicherlich nicht ändern (es sei denn die Abneigung wurde alleine durch John Kovalics Illustrationen ausgelöst,, was ich mir allerdings nicht vorstellen könnte). Alle anderen bekommen frischen Wind in das Munchkin-Universum, allerdings ganz ohne einen neuartigen Kniff.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Pegasus Spiele
Autor(en): Andrew Hackard, Steve Jackson
Erscheinungsjahr: 2020
Spieleranzahl: 3 – 6 Spieler
Dauer: 60 – 90 Minuten

Vielen Dank an Pegasus Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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