Comet

Schau zum Himmel, ein Komet ist da,
er kommt der Erde schon bald sehr nah!
Lass uns die Tiere in Sicherheit bringen,
schneller geht’s, wenn sie sich überspringen,
auf dem Weg zu der einen Höhle, das rettende Ziel,
beeilt euch, denn Zeit bleibt nicht mehr viel,
bevor der Komet die Erde erreicht,
und alles Leben auf der Oberfläche ausbleicht.
Nutzt eure Karten und Effekte schlau,
bringt viele Tiere in den sicheren Bau.
Punkte werden danach nur verteilt,
für jedes Tier, das dort in Sicherheit weilt.

Spielmaterial:

Ein Spielbrett, schmale Spielertableaus, ein paar Holzscheiben und viele Karten – mehr braucht es auch nicht für eine Partie Comet. Das Spielbrett bietet mit zwei verschieden bedruckten Spielplanseiten unterschiedliche Voraussetzungen. Auf der Rückseite stehen insgesamt weniger Felder zur Verfügung. Die Karten unterteilen sich in silberne und goldene Karten. Zur geordneten Lagerung liegen zwei bedruckte Faltschachteln bei, die ausreichend Platz für die Karten und das Holzmaterial bieten. Zusätzlich gibt es noch etwas größere Heldenkarten, die von einem Pappband zusammen gehalten werden.

Spielmechanismus:

Ein Komet nähert sich unweigerlich der Erde. Daher versucht man in einer Partie Comet seine drei Rettersteine einzusetzen, um Tiere schlüpfen zu lassen und über die einzelnen Landschaftsfelder zur Höhle zu bewegen. Dort angekommen, aktiviert sich ihre Fähigkeit. Neben passiven Punktewertungen, können dies auch Vorteile im weiteren Spielverlauf sein. Manche Effekte der geretteten Tiere gelten dauerhaft, viele Karten werden bei Nutzung des Effekts erschöpft. Die Effekte können beispielsweise das Handkartenlimit erhöhen, zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten einbringen oder die Nestentfernung verringern.

Comet Spielsituation
Comet Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Wer am Zug ist, hat verschiedene Möglichkeiten. Wenn noch ein eigener Retter verfügbar ist, kann man eine Handkarte ausspielen, um das abgebildete Tier in einem Nest auf dem Spielplan schlüpfen zu lassen. Jede Karte gibt an, was für ein Wert das Nest mindestens haben muss. Umso höher dieser Wert, desto weiter entfernt von der sicheren Höhle schlüpft das Tier. Maximal drei Tiere können parallel ausgespielt und gemeinsam über den Spielplan bewegt werden.

Comet Spielsituation 2 Personen
Comet Spielsituation 2 Personen / Foto: Brettspielpoesie

Das ist die zweite Aktionsmöglichkeit, eine Karte auszuspielen, um Rettersteine entsprechend zu bewegen. Dafür zeigen die meisten Karten zwei Landschaftsarten, die man durch das Ausspielen betreten darf. Hierbei ist es erlaubt, über angrenzende Figuren auf dem Spielplan hinwegzuspringen. Sobald ein Retterstein die Höhle erreicht, ist dieser, ebenso wie der zugehörige Kartenslot, wieder verfügbar.

Comet Spielplan Detail
Comet Spielplan Detailansicht / Foto: Brettspielpoesie

Als letzte Möglichkeit bleibt das Rasten. Dabei werden die Kartenhand sowie alle eigenen, erschöpften Tierkarten aufgefrischt. Wer seine Hand zuvor nicht leer gespielt hat, hat die Möglichkeit Karten abzuwerfen, bevor auf das persönliche Handkartenlimit nachgezogen wird. So gelangt man auch an mindestens eine goldene Karte, die man aus der offenen Auslage wählen darf. Darunter befinden sich neben punkteträchtigeren Versionen der Tiere aus dem Stapel der silbernen Karten, auch Hilfsmittelkarten, die eine einmalige Sonderaktion mit sich bringen.

Comet Set Collection
Comet Set Collection / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Der Komet leitet das Spielende ein. Kommt die Kometen-Karte zum Vorschein dürfen alle nicht aktiven Spieler sich entscheiden, ein letztes Mal Karten bis zum eigenen Limit auf die Hand zu ziehen oder alle eigenen, erschöpften Karten bereit zu machen. Gespielt wird dann solange, wie noch Aktionen möglich und gewünscht sind. Die Tiere, die es nicht mehr in die Höhle schaffen, sind verloren.

Gerettete Tiere bringen Punkte ein. Zusätzlich bringen manche Tiere sowie die zu Beginn verteilten Helden noch Sonderwertungen mit sich. Wer insgesamt die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.

Spieleranzahl:

Die Größe des zur Verfügung stehenden Kartendecks orientiert sich an der Spielerzahl. Bei weniger Spielern, sind auch weniger Karten dabei. Die nicht verwendeten Karten werden einfach abgezählt, es wird nicht durch eine spezielle Kennzeichnung dafür gesorgt, manche Tiere in vorgegebener Anzahl im Spiel zu haben. Das bringt bei weniger als vier Spielern die Unsicherheit hinein, welche Karten es überhaupt lohnt zu sammeln und bei manchen Helden-Fähigkeiten auch, ob es gelingen kann darüber viele Punkte zu sammeln. Das ist ein Aspekt, der mich das Spiel lieber mit drei oder vier Personen erleben lässt. Hinzu kommt, dass bei mehr Spielern einfach mehr los ist auf dem Spielplan, was sich positiv auf das Spielgefühl auswirkt, wenn man vielfältigere Möglichkeiten hat, fremde Spielsteine für die eigene Bewegung zu verwenden.

Glücksfaktor?

Die Reihenfolge der Karten ist beim gemischten Kartenstapel zufällig und durch für das Spielende beiseite gelegte Karten kann es passieren, dass ein Großteil einer Kartenart darin verborgen bleibt. Um den Glücksfaktor beim Nachziehen etwas entgegenzuwirken, gibt es immerhin auch weinige wenige Effekte, die das Aufnehmen gerade gespielter Karten oder das Durchsuchen des Ablagestapels ermöglichen.

Meinung:

Die Regeln von Comet sind einfach, es gibt nur drei mögliche Aktionen, die man im eigenen Zug ausführen kann. Eine Tierkarte ausspielen oder zu rasten, ist dabei sehr leicht und benötigt kaum Vorausplanung. Das sieht bei der Bewegungsaktion schon anders aus, vor allem im späteren Verlauf einer Partie. Mit fast jedem geretteten Tier offenbaren sich nämlich neue Fähigkeiten, die die eigenen Optionen beeinflussen. Man darf beispielsweise Mammut oder Riesenschildkröte als zusätzliche Möglichkeiten zum Überspringen positionieren, bestimmte Landschaften grundsätzlich überspringen oder zusätzliche Karten für die Bewegung spielen. Diese Effekte alle vor Augen zu haben, wenn man seinen eigenen Zug plant, fällt nicht immer allen leicht. Auch die Zugmöglichkeiten selbst, beim Überspringen anderer Spielsteine, besonders wenn diese nicht in gerader Linie liegen, erkennt nicht jede Person auf Anhieb.

Dabei ist genau dies für mich der interessante Aspekt an Comet: Sich so zu positionieren, mit möglichst wenigen eigenen Karten, weite Strecken zurück zu legen. Dabei kommt es auch zu einem gegenseitigen Belauern. Einer muss den Anfang machen und die Spielsteine zusammen rücken lassen, was häufig auch lukrative Optionen für andere Spieler bereitet. Dadurch verläuft eine Partie irgendwie wellenartig. Anfangs bringen alle ihre Rettersteine auf den Spielplan, dann starten die Bewegungen. Das Spielfeld wird voller, die Steine rücken immer näher zusammen, doch wenn die ersten die Höhle erreichen, entzerrt sich wieder alles und oft bleiben einzelne Steine alleine zurück. Bis sich wieder neue Rettersteine dazugesellen und alles von vorne beginnt. Dieser Verlauf ist zwar irgendwie wiederholend, aber eine Partie dauert nie so lange, dass es mir zu lange vorkäme. Stattdessen endet eine Partie meist viel zu früh, weil man doch noch so viele Tiere retten wollte.

Man muss ich bei Comet schon gut überlegen, welche Tiere man retten möchte und wessen Karten für die Bewegung sinnvoller erscheinen. Umso mehr gerettete Tiere die Spieler vor sich ausliegen haben, desto mehr Optionen offenbaren sich den Spielern und die Rettersteine können immer weitere Strecken hinter sich bringen. Doch diese vielfältigen Optionen können zum Grübeln anregen und das Spiel etwas in die länge ziehen. Mit jeder weiteren Option ist es komplexer zu überblicken, welche Möglichkeiten einem zur Verfügung stehen und welche davon lohnenswerter sind als andere. Das macht das eigentlich leicht verständliche und zugängliche Spielprinzip leider etwas verkopft.

Bei der Positionierung auf dem Spielplan, als auch bei der Wahl goldener Karten aus der offenen Auslage, stehen die Spieler in direkter Konkurrenz zueinander. Auch manche Karteneffekte führen zu direkter Interaktion. Diese machen es interessant zu beobachten, welche Karten andere spielen können, da man selbst davon profitieren kann. Solche Effekte sind aber nicht negativ für andere Personen, eigene Aktionen haben niemals Auswirkungen auf die Spielbereiche anderer.

Fazit:

Ich finde den Bewegungsmechanismus von Comet sehr reizvoll. Die vielen verschiedenen Tierkarten sind wunderschön gestaltet, die Effekte bieten unterschiedliche Möglichkeiten an Punkte zu gelangen, was zu einem großen Wiederspielreiz führt. Die Fähigkeiten vieler Tiere machen das Spiel leider etwas verkopft und stehen ein wenig im Kontrast zur sonst sehr zugänglichen Spielmechanik.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Funtails(externer Link) / Vertieb: Hutter (externer Link)
Autor(en): Peter Prinz
Erscheinungsjahr: 2023
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 45 – 75 Minuten

Vielen Dank an Hutter Trade für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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2 Antworten auf „Comet“

Einmal zu zweit (direkt mit Erweiterung) hat mir gereicht:
– sehr unausgewogen – während man seine eigene Grundfähigkeit immer wieder durch Rast aktivieren musste, konnter der Gegner die seine permanent immer wieder nutzen. Entsprechend eilte er punktemässig davon.
– Downtime: die zur Wahl ausliegenden Kartentexte muss man immer wieder genau lesen – das bremst den Spielfluß. Zudem sind die Texte für die Güte meiner bebrillten Augen zu klein – auf den recht grossen Karten wäre eine grössere Type möglich gewesen, auch dann wären die Bilder nicht zu klein geraten. So musste ich auch die vor mir ausliegenden Karten regelmässig in die Hand nehmen…
– wie im Bericht oben angemerkt: Die Sets, die ich sammelte, waren gar nicht komplett im Kartensatz zu zweit enthalten. So entpuppt sich die ganze Sammelei am Ende als vertane Zeit.

Kann sein, dass es zu viert besser ist – die Erfahrung zu zweit lässt mich das Spiel aber nicht noch einmal spielen wollen. Vielleicht wäre es ja ehrlicher gewesen, direkt nur 3-4 Spieler auf der Schachtel anzugeben…

Hallo KK,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Schade, dass Du solch eine Erfahrung mit Comet hattest. Zu zweit würde ich wohl auch andere Spiele vorziehen, aber zu dritt/viert hat es mich wirklich begeistert.

Zu Deinen Kritikpunkten:
– Im Grundspiel (auf das sich meine Rezension bezieht) gibt es keine Helden die mehrfach zwischen dem Rasten ausgelöst werden (können). Die aus der Erweiterung scheinen stärkere Effekte zu haben, dafür bringen sie selbst keine Punkte bei Spielende. Da habt ihr wohl eine unglückliche Kombination erwischt.
– Das habe ich schon häufiger gehört/gelesen, in meinen Runden ist aber niemandem die Schriftgröße negativ aufgefallen und die verwendete Symbolik war eigentlich immer schnell verinnerlicht.
– Wie oben erwähnt, sollte man diesen Umstand bewusst vor Augen haben, bevor man besonders in kleinerer Runde bestimmte Karten versucht zu sammeln.

Comet funktioniert grundlegend ja schon zu zweit, von daher finde ich es in Ordnung, die Spieleranzahl verlagsseitig nicht weiter einzuschränken. Man muss immerhin keine Simulation eines weiteren Spielers betreiben, was mich bei 2-Personen-Varianten oft stört.

Verspielte Grüße
Sonja

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