Café / Codex Naturalis

Heute möchte ich zwei Spiele vorstellen, die manche Gemeinsamkeiten haben, aber doch auch ganz unterschiedlich sind. Das eine kommt in einer länglichen Stülpschachtel daher, das andere in einer quadratischen Metalldose. Beide Covergrafiken zieren das Licht reflektierende gold- bzw. silberfarbene Applikationen, was einen edlen Touch verleiht. Sie sind beide in etwa zur selben Zeit bei Huch! auf deutsch erschienen. Eines gab es ein Jahr zuvor bereits als deutsche Version über die Spieleschmiede, das andere wurde gemeinsam mit den weiteren Sprachversionen veröffentlicht. Auch das Innenleben weist Gemeinsamkeiten auf, denn beide enthalten viele Karten, welche die Spieler in ihrer eigenen Auslage teilweise überlappend auslegen, um Punkte zu generieren. So viel zu den Gemeinsamkeiten, gehen wir also zu den Spielen selbst und Unterschieden zueinander über.

Kurz & Klein: Artbox / Fiesta de los Muertos / Last Message / So Kleever!

Artbox - Fiesta de los Muertos - Last Message - So Kleever! Cover
Artbox – Fiesta de los Muertos – Last Message – So Kleever! – Cover / Foto: Brettspielpoesie

Ich hatte 2019 begonnen, kleine und schnell vorgestellte Spiele nicht mehr in die starre Rezensionsstruktur zu pressen. Stattdessen möchte ich ähnliche Spiele, die irgendeine Gemeinsamkeit haben nicht kurz und klein hacken, wie der Titel es vermuten lassen könnte, sondern einfach gesammelt vorstellen. So bekommt ihr heute einen Überblick über das jeweilige Spielprinzip und meine Gedanken zu gleich vier Spielen. Diese Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht zu zweit spielbar sind, stattdessen eher größere Gruppen erfordern. Und solche Spiele hatten es in den vergangenen eineinhalb Jahren schwer auf dem Tisch zu landen. Doch mittlerweile konnte ich genug Einblicke erlangen um euch heute moderne Kunst bei Artbox, Erinnerung an die Toten bei Fiesta de los Muertos, lückenhafte Informationsübermittlung bei Last Message und clevere Wort-Verbindungen bei So Kleever! vorzustellen.

Little Factory

Little Factory - Cover
Little Factory – Cover / Foto: iello

Wie bei den drei kleinen Schweinchen schon,
baut ihr in Little Factory Gebäude aus Stroh,
Holz oder Stein könnt ihr auch verwenden,
oder formt es aus Lehm, es liegt in euren Händen,
wie ihr die verschiedenen Ressourcen verwaltet,
welchen Ertrag ihr durch Veredelung erhaltet.
Im Zweifel lässt sich alles auch mit Geld bezahlen,
achtet nur immer darauf, die Nase vorn zu haben.

Romeo & Julia

Romeo & Julia - Cover
Romeo & Julia – Cover / Foto: Huch!

“Zwei Häuser waren – gleich an Würdigkeit –
Hier in Verona, wo die Handlung steckt,
Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.

Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß,
Das Leben zweier Liebender entsprang”,
Sie wollten beieinander sein bloß,
doch erzürnte dies den elterlichen Zank.

Lasst die Liebenden zueinander finden,
Im Geheimen, damit die Liebe siegt,
Doch müsst ihr euch auch etwas winden,
Sich sonst der Hass weiter vertieft.
Quelle: Zeile 1-6 aus Shakespeare’s Romeo & Julia, Übersetzung Schlegel

Kurz & Klein – Cosmic Encounter Duel / Fairy Trails / Chartae

Chartae – FairyTrails – Cosmic Encounter Duel / Foto_ Brettspielpoesie

Heute möchte ich euch wieder einmal drei Spiele vorstellen. Zwei davon kommen mit wenig Material aus, eines dafür mit umso mehr. Bei diesem handelt es sich um eine Duell-Variante eines bekannten Spiels, die anderen sind neue Spielideen bekannter Autoren. Alle drei vereint eines: Sie sind nur mit exakt zwei Spielern zu spielen.

Caylus 1303

Caylus 1303 Cover / Foto: Huch!

Caylus, im Jahre 1303,
der Krieg gegen England ist vorbei.
Alles wird wieder aufgebaut,
so manche Hilfe gebraucht.
Mit Gebäuden dicht an dicht,
bekommt die Stadt ein neues Gesicht.
Auch das Schloss benötigt Ressourcen,
um in neuen Glanz aufzuerstehen.
Ihr setzt eure Arbeiter ein,
hofft der Vogt wird gnädig sein.
Denn nur was hinter ihm platziert,
wird in dieser Runde auch aktiviert.

Ein Mal alles mit Schaf

Cover / Foto: Brettspielpoesie

Heute möchte ich euch drei Spiele vorstellen, die allesamt als Kartenspiele einzuordnen sind, sogar alle den Zusatz “Das Kartenspiel” bzw. “The Card Game” tragen, aber noch eine weitere Gemeinsamkeit aufweisen: Schafe. Und das ist auch der Hauptgrund, wie diese drei Spiele es geschafft haben, meine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Shaun das Schaf kann man häufig bei der Sendung mit der Maus sehen, ein Grund für mich dort auch heute noch regelmäßig einzuschalten. Das Kartenspiel sollte sich nicht, wie die meisten anderen Shaun das Schaf-Spiele, explizit an Kinder richten, sondern ein lockeres Kartenspiel für die ganze Familie sein. Super Farmer ist bislang komplett an mir vorbei gegangen, doch das zugehörige Kartenspiel zog auf der SPIEL’19 meine Blicke auf sich. Warum genau, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Und Sunflower Valley gab es bereits als Würfelspiel, wenn auch leider bisher noch nicht auf deutsch erschienen. Das Kartenspiel war zur SPIEL’19 noch überhaupt nicht offiziell auf dem Markt, ich hatte das Glück das Ausstellungsstück aus der Neuheitenshow mit nach Hause nehmen zu dürfen.

King of Tokyo – Vorher / Nachher

Logo Vorher/Nachher
Logo Vorher / Nachher /
Foto: Brettspielpoesie

King of Tokyo ist im Jahre 2011 erstmals als deutsche Version erschienen, damals wurde dieses iello-Spiel des Autors Richard Garfield noch durch den Heidelberger Spieleverlag vertrieben. Es wird gerne als moderne Kniffel-Variante beschrieben und spielte sich schnell in die Herzen vieler Spieler. Dieses etwas gemeine Würfelspiel um die monströse Vorherrschaft in Tokyo bekam bereits fünf Jahre später neue Illustrationen. Dabei wurden auch gleich zwei Monster ausgetauscht. Nur vier Jahre später erscheint erneut eine aktualisierte Version: King of Tokyo – Dark Edition, scheint wie eine kleine Liebeserklärung an passionierte King of Tokyo-Spieler. Der Vertrieb der deutschen Version liegt im Moment bei Huch! Ich möchte euch nun die Änderungen vorstellen, welche die aktuelle Version (mit aktualisierten Illustrationen) und die Dark Edition voneinander unterscheiden.