My City – Roll & Write

Jede Stadt die bei My City entsteht,
ist nach eigenem Ermessen angelegt.
Die Wahl der Gebäude ist nicht wirklich frei,
Vorgaben gibt es bei diesem Spiel allerlei.
Die beiden blauen Würfel geben an,
wie ein Gebäude geformt sein kann.
Ausgefüllt, frei davon oder schraffiert,
der weiße Würfel das Muster deklariert.
Drehen oder Spiegeln ist erlaubt,
bevor man das Gebäude erbaut.
Stein und Bäume, die darunter verschwinden,
lassen die Punkte steigen oder auch sinken.
Entscheidet selbst wann eure Stadt ist vollendet,
bevor ihr berechnet, wie viele Punkte sie spendet.

Mille Fiori

Mille Fiori Glas ist weit bekannt,
in Glasöfen wird es gebrannt.
Kaum jemand das Geheimnis kennt,
wie daraus entsteht manches Dekoelement.
Nach ganz Europa werden die Produkte verschifft,
all dies bei Millie Fiori eure Aufgabe ist.
Nur geschickte Verwendung der Karten,
lässt euch einen Sieg erwarten.

Kurz & Klein – L.A.M.A. Dice, Lost Cities R&W, Würfelland – Europa

Ich hatte 2019 begonnen, kleine und schnell vorgestellte Spiele nicht mehr in die starre Rezensionsstruktur zu pressen. Stattdessen möchte ich ähnliche Spiele, die irgendeine Gemeinsamkeit haben nicht kurz und klein hacken, wie der Titel es vermuten lassen könnte, sondern einfach gesammelt vorstellen. So bekommt ihr einen Überblick über das jeweilige Spielprinzip und meine Gedanken zu drei solcher Spiele zu lesen. Freut euch heute auf zwei Würfelspiel-Varianten beliebter Kartenspiele und neue Spielertableaus für ein Würfelspiel.

Kurz & Klein – Cosmic Encounter Duel / Fairy Trails / Chartae

Chartae – FairyTrails – Cosmic Encounter Duel / Foto_ Brettspielpoesie

Heute möchte ich euch wieder einmal drei Spiele vorstellen. Zwei davon kommen mit wenig Material aus, eines dafür mit umso mehr. Bei diesem handelt es sich um eine Duell-Variante eines bekannten Spiels, die anderen sind neue Spielideen bekannter Autoren. Alle drei vereint eines: Sie sind nur mit exakt zwei Spielern zu spielen.

My City

Cover / Foto: Kosmos

Euch interessiert bestimmt, wie mir gefiel,
My City, Kosmos’ neues Legacy-Spiel,
ein Überblick als Ziel, will natürlich nicht verraten zu viel.

Aus unterschiedlich geformten Puzzleteilen,
baut ihr im Spiel farbige Häuserzeilen,
solltet euch bisweilen, dabei durchaus beeilen.

Um manchen Fortschritt früher zu erreichen,
den entsprechenden Bonus einzustreichen,
sollte es reichen, sich ab und an zu vergleichen.

Eine Landschaft umrahmt von Gebirgen und Wald,
darauf erstrahlen eure Städte schon bald,
durch neuen Inhalt, mit immer mehr Vielfalt.

Nur zu Beginn ist euer Land genau gleich,
jedes weitere Kapitel ist einflussreich,
verändert zugleich, euer eigenes Reich,

Es fällt mir schwer nicht zu verraten,
was ihr hier alles könnt erwarten,
kann euch nur raten, einfach loszustarten.

Solltet dafür nicht abgeneigt sein,
einem Legespiel mit Puzzle-Anteil,
es lebt ungemein, vom Mechanismus allein.

Eine spannende Geschichte zu erleben,
kann euch dieses Spiel nicht geben,
das Spiel wird davon leben, Spielmaterial zu bekleben.

Tajuto

Tajuto Cover / Foto: Abacus

Viele Mönche in Ruhe Leben,
es gibt nur wenig, wonach sie streben:
Erleuchtung durch Meditation,
ist für sie verdienter Lohn.
Lasst uns für sie Pagoden bauen,
in denen sie können verstauen,
ihre Kultur, mit so manchen Schatz,
auch für Grabmäler bieten sie Platz,
dienen der Aussicht und zur Navigation,
sind ein heiliger Ort ihrer Religion.
Auch für uns soll sich der Bau lohnen,
wir können uns dafür Plättchen holen.

Wettlauf nach El Dorado – Die goldenen Tempel

Cover / Foto: Brettspielpoesie

Viele Strapazen habt ihr auf euch genommen,
seid kurz davor die Belohnung zu bekommen.
Ihr habt es geschafft, El Dorado erreicht,
doch euren Mitstreitern ergeht es gleich.
Ihr müsste vor ihnen bei den Edelsteinen sein,
nur damit geht es in die Schatzkammer hinein.
Die meisten Geländearten ihr bereits kennt,
doch im Dunkeln am besten eine Fackel brennt.
Wählt eure Wege klug und geschickt,
damit ihr alleine den Schatz erblickt.

L.A.M.A.

Cover / Foto: Amigo Spiele

Als Amigo Spiele im Frühjahr seine Neuheiten bekannt gab, hatte ich für das Spiel mit dem bunten Lama auf der Schachtel nur ein müdes Lächeln übrig. Ist ja schließlich kein Schaf, wer will schon mit Lamas spielen? Doch dann hörte man hier und da recht positive Stimmen, sogar auf der Spielwarenmesse selbst wurde mir dieses Spiel mehrfach ans Herz gelegt, weshalb ich es bei Amigo dann doch mitgenommen habe. Die erste Partie zu Hause zu zweit brachte dann erst mal  ein wenig Ernüchterung mit sich, doch das sollte sich schon bald ändern, als wir es in größeren Gruppen dabei hatten. Und ja, Schafe wären natürlich cooler, aber aus dem Wort Schaf lässt sich nun mal nicht das passende “Lege alle Minuspunkte ab” bilden.

Karate Tomate

Karate Tomate Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Wisst ihr eigentlich was passiert, wenn die Kühlschranktür geschlossen wird? Wen das Licht ausgeht, drehen die Inhalte vielleicht so richtig auf. Besonders im Gemüsefach, wo sich verschiedenste Gemüsesorten aufhalten müssen. Doch hat sich schon mal Jemand Gedanken darüber gemacht, was die Aubergine denkt, wenn sie neben einer schlanken Karotte liegt? Oder ob der Mais und der Brokkoli sich verstehen? Bei Karate Tomate bekommen diese Gemüsesorten die Gelegenheit ihre Probleme untereinander aus der Welt zu schaffen. Der Titel lies mich beim ersten Überblick über die Herbst-Neuheiten aus dem Amigo-Verlag ziemlich kalt, doch der Autor lies mich aufhorchen: Reiner Knizia. Deswegen gab ich dem Spiel eine Chance und so viel vorab: Ich habe es nicht bereut.

Wann ist ein Spiel ein Spiel?

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Was benötigt ein Spiel, um ein Spiel zu sein? In letzter Zeit höre ich häufiger die Frage danach, ob es sich “tatsächlich noch um ein Spiel” handelt. Zum Beispiel bei den vielen Exit/Escape Room-Umsetzungen für zu Hause, wird angezweifelt, ob es sich Spiel bezeichnen darf oder eher eine Aneinanderreihung von Rätseln mit mehr oder weniger Geschichte drum herum zu sein vermag. Ich erinnere mich daran, dass ich bei der Klask-Rezension bereits auf der Suche nach der Definition eines Brettspiels war. Auch da stand die Frage im Raum, wie viel ein Geschicklichkeitsspiel noch mit einem Brettspiel zu tun hat. Im Endeffekt sollen die Spieler Spaß haben, ich denke dabei sollte man nicht zu sehr in Schubladen denken. Wikipedia definiert ein Gesellschaftsspiel als “ein (…) von zwei oder mehr Personen unternommenen Zeitvertreib zum Zwecke des Vergnügens”. Zeitvertreib zum Vergnügen klingt passend, aber warum müssen sich dafür mindestens zwei Personen zusammen finden? Ich habe eher das Gefühl, dass Solo-Spiele immer beliebter werden. Und über eine Reihe solcher Solo-Spiele möchte ich heute gerne berichten.