Spielefamilie: L.A.M.A.

Ab und zu stelle ich auf diesem Blog Spielefamilien vor. Also ein Spielprinzip, zu dem es verschiedenste Erweiterungen oder Ableger gibt. Oft ist dies zu Beginn nicht abzusehen, weswegen sich die Möglichkeit erst hinterher herausstellt. Als Amigo Spiele im Frühjahr 2019 das neue Kartenspiel L.A.M.A. vorstellte, haben sie vermutlich nicht damit gerechnet, welche Begeisterung dieses Spiel auslösen würde und wohin sich dessen Reise entwickelt.

L.A.M.A.

L.A.M.A. Cover
L.A.M.A. Cover / Foto: Amigo

Das erste Spiel mit dem Titel, der ausgeschrieben für “Lege Alle Minuspunkte ab” steht, habe ich in folgendem Beitrag rezensiert:

L.A.M.A. – Party Edition

L.A.M.A. - Party Cover
L.A.M.A. – Party Cover / Foto: Amigo

Der Verlag feierte ausgerechnet 2020,im ersten Jahr der Corona-Pandemie, das 40-jährige Bestehen und zu dieser Feier veröffentlichte Amigo Spiele eine Party Edition mit pinkem Lama, pinken Chips und einigen Sonderkarten, die ich hier kurz vorgestellt habe:

L.A.M.A. – No Drama Sonderkarte

No Drama - Sonderkarte
No Drama – Sonderkarte / Foto: Brettspielpoesie

Auch eine einzelne Promokarte ist bereits für L.A.M.A. erschienen. Die No Drama-Sonderkarte nimmt sich ein Spieler, wenn er vor anderen aus der aktuellen Runde aussteigt. Sollte sie bei der Abrechnung noch vor einem liegen, darf man vor der Wertung genau eine Karte ablegen. Sollte diese die letzte eigene sein, darf man einen Chip abgeben, als hätte man die Runde durch das Ablegen der letzten Karte beendet.

L.A.M.A. – Dice

L.A.M.A.  Dice - Cover
L.A.M.A. Dice – Cover / Foto: Amigo

Vom Kartenspiel ist es nicht weit zum Würfelspiel und durch den Erfolg lies dieses nicht lange auf sich warten. Ich habe L.A.M.A. Dice in folgendem Beitrag vorgestellt:

L.A.M.A Kadabra

L.A.M.A.  Kadabra - Cover
L.A.M.A. Kadabra – Cover / Foto: Amigo

Der neueste Ableger nennt sich L.A.M.A. Kadabra. Es baut auf dem gewohnten L.A.M.A.-Spielprinzip auf. Man legt reihum eine passende Karte ab, zieht eine neue Karte oder passt, um aus der aktuellen Runde auszusteigen. Ablegen darf man denselben Wert oder genau einen höher, auf die 6 folgt das Lama und darauf wieder die 1. Ein Durchgang endet, wenn jemand seine letzte Karte ablegt oder alle gepasst haben. Dann gibt es Minuspunkte für die Werte der Karten auf der eigenen Hand, jedoch jeden Wert nur einfach. Ist jemand seine letzte Karte los geworden, darf diese Person einen Chip in den Vorrat zurück legen. Eine Partie endet wenn jemand bei der Abrechnung vierzig oder mehr Punkte hat.

LAMA Kadabra - Spielmaterial
LAMA Kadabra – Spielmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Neuerungen

Neu sind einige Sonderkarten. Zeigt eine Karte zwei Werte, kann sie einen davon annehmen, was mehr Möglichkeiten bietet, sie regelkonform abzulegen. Dafür zählt sie aber auch bei Rundende beide Werte. Weitere Sonderkarten sind mit zusätzlichen Symbolen versehen. Ein weißer Chip erlaubt es den kleinsten, eigenen Chip an einen beliebigen Mitspieler zu geben. Zeigt die gespielte Karte eine kleines Rechteck, also eine Karte, unter der Zahl, muss die folgende Person vor der eigenen Aktion eine Karte nachziehen. Und bei einem blauer Stern nimmt man sich den blauen Chip, egal woher. Dieser erlaubt es eine Aktion auszusetzen, wenn man ihn abgibt. Er zählt bei der Abrechnung allerdings wie ein schwarzer Chip ganze zehn Punkte.

LAMA Kadabra - Spielsituation
LAMA Kadabra – Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Für jedes gespielte Lama darf man seinen niedrigsten Chip auf die Zauberbühne, ein kleines Papiertableau legen. Sobald dort fünf Chips liegen kommt es zu einer Zaubershow. Das heißt nix anderes als das man nur noch Lamas (ggf. mit einem Chip) legen darf. Wer das nicht kann und auch nicht mit einem blauen Chip aussetzen kann, muss alle Chips des Tableaus nehmen und spielt anschließend nach den üblichen Regeln weiter.

Meinung

Wer mit dem L.A.M.A.-Spielprinzip noch nicht vertraut ist, kann bei L.A.M.A Kadabra ins Stolpern kommen. Denn der Spielablauf ist nicht so eingängig. Besonders die Zaubershow mit der Zusatzregel nun nur noch Lamas spielen zu dürfen, bis einer alle Chips nimmt, stellt manchmal eine kleine Herausforderung dar. Vor allem, wenn es danach wieder wie gewohnt mit einer 1 weiter gehen darf.

Ich muss auch sagen, dass ich die Symbolik der Zusatzkarten nicht gelungen finde. Der weiße Chip bedeutet Weitergabe des eigenen niedrigsten Chip, der nicht zwingend weiß sein muss. Eine abgebildete Karte muss die folgende Person nehmen, den niedrigsten Chip darf ich aber beliebig weiter geben. Und ein blauer Stern erlaubt es sich den blauen Chip zu nehmen, warum ist es dann ein Stern? Das ist kein komplexes Regelwerk, macht aus dem schnellen Kartenspiel auch nicht gleich zu einem Kennerspiel, aber ich finde die verwendeten Symbole nicht unbedingt intuitiv und so haben es auch einige meiner Mitspieler gesehen.

L.A.M.A. Kadabra erweitert das bekannte L.A.M.A.-Spielprinzip um wenige neue Optionen. Für L.A.M.A.-Liebhaber kann dies eine angenehme Abwechslung sein. Besonders wenn manche Mitspieler immer und immer wieder eine Partie L.A.M.A. einfordern, kommt die Variation oft gut an. Manche mögen L.A.M.A. aber auch gerade für seine Geradlinigkeit sowie die daraus resultierende leichte Zugänglichkeit und benötigen keinen weiteren Schnörkel.

Verlag: Amigo Spiele
Autor(en): Reiner Knizia
Erscheinungsjahr: 2019 – 2024
Spieleranzahl: 2 – 6 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!

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