Imhotep

Imhotep Cover
Cover / Foto: Kosmos

Im neuen Kosmos-Spiel Imhotep verkörpern die Spieler Baumeister im alten Ägypten. Es gibt einiges zu errichten: Obelsiken, Pyramiden, Tempel und eine Grabkammer. Die Steine kommen dabei aus einem abgelegenen Steinbruch und müssen erst mit Schiffen zu ihren Zielorten befördert werden. Doch kann sich keiner der Baumeister ein eigenes Boot leisten, es kommt zum spannenden Wettlauf um die besten Plätze. Man weiß dabei nie, an welchen Ort diese Steine geliefert werden. Auf einem Markt kann man die zusätzlich auch Steine gegen wertvolle Unterstützung eintauschen.

Spielmaterial:

Extra große Spielsteine, 120 an der Zahl, in vier Farben sind das zentrale Element bei Imhotep. Die Spieler erhalten jeweils ein Vorrats-Plättchen für fünf Steine. Fünf schmale Orts-Tafeln aus Pappe zeigen die Bauplätze, acht Papp-Boote bieten Platz für ein bis vier Steine. Es stehen drei mal sieben Rundenkarten zur Verfügung. Für den Markt bekommt man 34 Karten, die sich in vier Arten unterscheiden. Rote Karten bringen einen Sofort-Bonus, blaue einen Aktions-Bonus der im Laufe des Spiels genutzt werden kann und lila sowie grüne Karten einen Endbonus. Die Punkte werden auf einer separaten Wertungstafel abgetragen.

Spielmechanismus:

Gespielt wird in sechs Runden. Da es für jede Spieleranzahl sieben Rundenkarten gibt, kommt immer eine zufällig aus dem Spiel. Die Rundenkarte gibt an, welche Schiffe in der aktuellen Runde zur Verfügung stehen.

Der Startspieler erhält zwei Steine seiner Farbe und reihum bekommt jeder Spieler einen mehr. Pro Zug kann aus vier Aktionen eine gewählt und ausgeführt werden.

    • Steine nehmen

Bis zu drei Steine der eigenen Farbe aus dem Steinbruch nehmen. Man kann nie mehr als fünf Steine (Platz auf dem Vorratsplättchen) besitzen.

    • Stein setzen

Einen Stein auf einen freien Platz auf einem Boot setzen, egal an welcher Stelle.

    • Boot bewegen

Ein Boot zu einem Ort bewegen, wenn es mit der Mindestanzahl an Steinen besetzt ist. Dann werden die Steine, in der Reihenfolge auf dem Boot, von den Besitzern gesetzt. Zuerst der Stein ganz vorne, dann der nächste usw. Für die Grabkammer werden erst bei Spielende Punkte vergeben, für die Pyramide sofort und für den Obelisken sofort oder bei Spielende.. Die Karten vom Markt werden direkt genommen (rote Karten direkt ausgeführt) und für den Tempel gibt es jeweils am Rundenende eine Belohnung.

    • Karte ausspielen

Ein blaue Markt-Karte aus dem eigenen Vorrat ausspielen und den Kartentext ausführen.

Die Runde läuft so lange, bis das letzte Schiff an einen Ort gebracht und die Steine gesetzt wurden. Nun werden Punkte für den Tempel vergeben. Die neue Rundenkarte gibt die Schiffe vor, welche bereit gelegt werden und die ggf. übrigen Karten am Markt werden ausgetauscht. Der Spieler links von dem Spieler, der zuletzt ein Boot bewegt hat, beginnt die neue Runde.

Imhotep Spielsituation
Imhotep Spielsituation

Die Orts-Tafeln haben auch eine B-Seite, mit etwas anderen Wertungsbedingungen. Dabei kann man nicht nur Siegpunkte ergattern, sondern auch andere Belohnungen wie Steine oder Karten. Erfahrene Imhotep-Spieler können die A- und B-Seiten nach Belieben miteinander kombinieren.

Spielende:

Das Spiel endet nach der sechsten Runde, wenn das vierte Schiff einen Ort erreicht hat, die Steine gesetzt wurden und die Rundenwertung abgeschlossen ist. Zu den im Spiel gesammelten Punkten kommen nun noch Punkte für die Obelisken (nur A-Seite, Mehrheit) sowie die Steine in der Grabkammer (Lage/Mehrheit) und ggf. für die Karten hinzu. Die grünen Karten beschreiben Wertungsbedingungen anhand eingesetzter Steine aller Spieler und für die lila-farbenen Karten (Statuen) bekommt man Punkte je nach Anzahl. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl ist der Sieger.

Spieleranzahl:

Imhotep funktioniert mit jeder Spieleranzahl, anhand derer die Rundenkarten gewählt und damit die Größe der Boote vorgegeben werden. Bei den Wertungen gibt es einige Anpassungen für zwei Spieler, die aber dafür sorgen, dass das Spiel auch zu zweit gut funktioniert. Lediglich die A-Seite des Obelisken fanden wir im Zweier-Spiel zu unausgeglichen. (1.Platz 10 Punkte, zweiter nur noch einen Punkt) Im Duell hat man mehr Einfluss auf das Spielgeschehen, weil man jeden zweiten Zug ausführt. Zu viert kommt der einzelne Spieler seltener an die Reihe, hat dementsprechend weniger Einfluss aber das Spiel macht trotzdem Spaß und bleibt spannend bis zum Ende.

Glücksfaktor?

Je mehr Spieler teilnehmen, desto weniger Einfluss hat der Einzelne auf den Spielverlauf. Variabel sind die Größe der Boote pro Runde und die Auswahl am Markt. Wenn die Spieler ihre Aktionen mit etwas Bedacht ausführen, dabei auch auf die Mitspieler achten, ist ein Glücksfaktor zwar vorhanden, aber ziemlich gut zu händeln.

Fazit:

Die großen Holzklötze hinterlassen einen sehr guten Eindruck, sie liegen hervorragend in der Hand. Der Einstieg ist sehr leicht, man kann schnell loslegen mit dem Gerangel um die besten Plätze. Man sollte dabei die Mitspieler im Auge behalten, denn manches Mal empfiehlt es sich ein noch nicht ganz volles Boot loszuschicken, um den Bestimmungsort selbst in der Hand zu haben. Entweder um selber einen Vorteil zu erlangen oder auch um in die Planungen der Mitspieler zu grätschen. Was wiederum bedeutet, dass man selber keinen Stein setzen kann und vielleicht nur wenige eigene Steine das Ziel erreichen. Ich mag diesen Zwiespalt, an welchen Ort man die Boote befördert und zu welchem Zeitpunkt, da meist auch die Mitspieler dadurch Punkte erlangen. Bestenfalls platziert man die eigenen Steine so, dass man universal einen guten Nutzen daraus ziehen kann. Doch das ist nicht einfach und man muss auch noch ständig zum Steinbruch um sich neue Steine zu besorgen. Oder doch lieber ein Boot ohne eigene Beteiligung bewegen, um die Punkteausbeute der Mitspieler gering zu halten?

Die verschiedenen Vorder- und Rückseiten bieten Abwechslung und erhöhen den Wiederspielreiz. Uns haben zum Teil die B-Seiten überzeugt, zum Teil aber auch die A-Seiten. Das hängt aber auch von der Spieleranzahl ab, welche Seite uns sinnvoller erscheint. Es würde mich nicht wundern, wenn Imhotep bei der Bekanntgabe der Nomierungs- und Auswahllisten der Spiel des Jahres-Jury Erwähnung findet.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Kosmos Verlag
Autor(en): Phil Walker-Harding
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 30  Minuten

Vielen Dank an den KOSMOS Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

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