NMBR9

NMBR9 Cover
Cover / Foto: Brettspielpoesie

Ein gutes Spiel muss nicht kompliziert sein und auch nicht Unmengen an Material mitbringen. Manchmal kann auch aus einer recht simplen Idee ein überzeugendes Spiel entstehen. So scheint es bei NMBR9 von Abacusspiele der Fall zu sein. Wer hat nicht früher auf dem Gameboy Stunden mit Tetris verbracht? Die perfekte Anordnung geometrischer Formen begeisterte damals schon viele Leute. Und nun bringt Autor Peter Wichmann uns diese Herausforderung auf die Spieltische. Die zehn unterschiedlichen Plättchen zeigen Zahlen als geometrische Formen, die an- und aufeinander abgelegt werden, um Punkte zu erhalten. Die Reihenfolge bestimmen Karten und so gleicht keiner Partie der nächsten.

Spielmaterial:

Die Box ist relativ groß für ihren Inhalt. Der Tiefzieheinsatz bietet Platz für jeweils acht Plättchen in allen 10 Formen, sehr übersichtlich aufsteigend sortiert. Die rechteckigen Formen zeigen die Zahlen 0 bis 9. Genau wie die 20 kleinen Spielkarten, die jede Form zwei Mal zeigen.

Spielmechanismus:

Die Karten werden nacheinander aufgedeckt und die abgebildete Zahl verkündet. Jeder Spieler nimmt sich das entsprechende Plättchen und legt es in seine Auslage. Dabei sind nur wenige Regeln zu beachten. Ein Plättchen darf auf andere gelegt werden, wenn  es auf mindestens zwei weitere Plättchen platziert wird. Dabei darf kein Stück überstehen und keine Lücken überbaut werden. Die farbige Seite der Plättchen muss natürlich immer oben liegen, man darf es nicht auf die schwarze Rückseite drehen.

NMBR9 Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Nach 20 Karten und 20 gelegten Plättchen bei jedem Spieler endet das Spiel. Dann zählt jeder Spieler seine Punkte pro Ebene, wobei die unterste Ebene als Ebene 0 zählt. Auf den höheren Ebenen wird jeder Wert mit der Höhe multipliziert. Demnach gibt es für Zahlen auf der ersten Ebene die einfache Punktzahl, auf der zweiten Ebene die doppelte, eine Ebene höher die dreifache Punktzahl usw. Es gewinnt, wer die meisten Punkte vorweisen kann.

Spieleranzahl:

NMBR9 kann sowohl mit bis zu drei Mitspielern als auch alleine gespielt werden. Das Spielgefühl unterscheidet sich kaum anhand der Spielerzahl, da jeder ja in erster Linie seine eigene Auslage beachtet. Natürlich ist das primäre Ziel bei Mitspielern ein besseres Ergebnis zu erzielen als die anderen, während man alleine versucht ein möglichst hohes Ergebnis zu erzielen. Da fällt es schwer, bei großen Zahlen zu Beginn nicht direkt aufzugeben und den nächsten Versuch zu starten. Die Anleitung gibt 100 Punkte als hervorragendes Ergebnis vor, doch dafür muss schon einiges zusammen passen. Die Spieleranzahl ist nur durch die Anzahl der Plättchen begrenzt, mit einem weiteren Exemplar könnten auch mehr Spieler mitmischen.

Glücksfaktor?

Die Karten werden durch Glück bestimmt. Daher kann man die erreichten Punkte in einer Partie nicht unbedingt mit denen der kommenden Partien vergleichen. Wenn die höchsten Zahlen sehr früh im Spiel kommen, kann die Punkteausbeute ja gar nicht so hoch ausfallen, wie wenn diese gebündelt zum Spielende hin aufgedeckt werden. Recht häufig können Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge perfekt abgelegt werden, aber sie kommen genau falsch herum ins Spiel. Doch trifft dieser Glücksfaktor alle Spieler gleichermaßen.

Fazit:

Die bunten Zahlen in geometrischer Form haben einen hohen Aufforderungscharakter, schon die Tetris-Figuren auf dem Spielcover erwecken das Interesse. Bei NMBR9 wird man herausgefordert, das Beste aus den zur Verfügung stehenden Optionen zu machen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man die eigene Auslage so angeordnet hat, dass hohe Plättchen darauf platziert werden können. Vor allem, wenn die Mitspieler fluchen, weil sie es nicht schaffen. Doch meist kommen die Plättchen in falscher Reihenfolge, man kann sie so einfach nicht punktebringend platzieren. Auch wenn zu Beginn häufig noch ähnlich gelegt wird, trennen sich bald die Wege der Spieler. Jeder will versuchen mehr Punkte heraus zu holen, daher lohnt es sich auch nicht vom Mitspieler zu kopieren. Interaktion findet fast keine statt, dafür sind alle Spieler durchgehend eingebunden.

Bei uns blieb es nie bei einer Partie, es wurden immer Revanchen verlangt. Schließlich müssen die Karten ja bald mal in besserer Reihenfolge auftauchen. Aber Achtung: Dieses Spiel kann süchtig machen. Obwohl es abstrakte Spiele bei mir schwer haben und Zahlen mich viel zu sehr an Mathematik erinnern, ist NMBR9 bei mir total eingeschlagen. Es macht einfach Spaß, immer und immer wieder und lässt sich auch bei wenig Zeit schnell mal einschieben.

Für eine Partie benötigt man kaum Platz: Die Box in die Mitte und Platz für die eigene Auslage und zwei Kartenstapel – mehr wird nicht benötigt. Man hätte die Plättchen sicher auch in einer kleineren Schachtel unter bekommen, aber durch die aufsteigend sortierten Zahlen können die Spieler schnell zugreifen. Leider eignet sich dieser Einsatz nur bedingt für die hochkante Lagerung, da beim Öffnen das ein oder andere Plättchen seinen Platz verlassen hat. Gespannt bin ich wie lange die Plättchen halten, denn manche Formen passen exakt ineinander und beim auseinander Sortieren sollte man vorsichtig sein, da manche Teile verhaken können. Schließlich will man lange etwas von diesem tollen Spiel haben.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Abacusspiele
Autor(en): Peter Wichmann
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
Dauer: 20 Minuten

Vielen Dank an den Abacusspiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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