Palavan / Orchard

2020 verändert einfach alles. Eigentlich spiele ich nur selten Brettspiele solo, reale Mitspieler sind mir einfach lieber und zum Glück auch meist in greifbarer Nähe. Ich mag es zum Beispiel weniger gerne, wenn ich zunächst viel Material aufbauen muss, um mich einem Solo-Abenteuer stellen zu können. Wie passend, dass in diesem Jahr zwei Solo-Spiele erschienen sind, die im Nu losgespielt werden können. Und da ich nun schon einige Tage Urlaub zur Vorbereitung auf die SPIEL.digital genieße, konnte ich auch beide bereits spielen, um euch einen Ersteindruck zu vermitteln.

Palavan

Palavan Das Inselrätsel besteht aus nur 16 Inselplättchen und fünf Holzmarkern. Dabei zeigt jede Kante eines Plättchens Wasser, Land oder beides zur Hälfte. Im Solospiel müssen neun oder alle 16 Plättchen nach bestimmten Vorgaben angeordnet werden. Es gibt jeweils verschiedene Lösungen, auch nur eine davon zu erreichen ist durchaus kniffelig.

Palavan Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Auch zu zweit wäre Palavan spielbar. Dabei bekommt jeder die Hälfte aller Plättchen und beide Spieler versuchen im Wettstreit ihre Plättchen in die gemeinsame Auslage zu platzieren, bis beide Spieler nicht weiter korrekt anlegen können. Es gewinnt, wer mehr Plättchen platziert hat und erhält dafür einen der Holzmarker. Für den Gesamtsieg sind drei dieser blauen Scheiben erforderlich.

Meinung:

Im ersten Moment nach der Regellektüre fragte ich mich, wo sich hier das Spiel versteckt. Palavan ist in meinen Augen eine reine Knobelaufgabe. Doch auch wenn eine mögliche Lösung gefunden wird, kann es noch weitere geben. Ich selber kann mich dafür leider nicht sonderlich begeistern, habe aber bereits einen anderen Spieler erlebt, dessen Ehrgeiz geweckt wurde, eigene Lösungen zu entwickeln und mit dem Spiel einige Zeit zu verbringen ;-)

Verlag: Steffen Spiele
Autor(en): Niek Neuwahl
Spieleranzahl: 1 – 2 Spieler
Dauer: 5 – 30 Minuten

Vielen Dank an Steffen Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!


Orchard / Obsthain

In Orchard, welches bei Board Game Circus als Obsthain erscheint, steckt gleich auf den ersten Blick schon mehr Spiel. Es gewann 2018 den Golden Geek Award für das beste Print and Play-Spiel, wurde daraufhin auch richtig umgesetzt. Neben 18 Spielkarten sind auch 25 Würfel in drei Farben und zwei Holzmarker enthalten. Die Karten zeigen sechs Apfelbäume, jeweils zwei in jeder der drei Würfelfarben. Für eine Partie werden nur die Hälfte, also neun Karten, verwendet. Aus zwei Handkarten wählt der Spieler eine, platziert diese und zieht anschließend eine neue. Die neue Karte muss mindestens einen Baum der ausliegenden Karten überdecken. Dafür müssen die Farben passen.

Orchard Spielmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Alternativ stehen dem Spieler mit den Holzmarkern nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung, einen Baum mit einer anderen Farbe zu bedecken. Überdeckt die Karte gleichfarbige Obstbäume, so platziert der Spieler einen Würfel mit der Augenzahl 1 darauf. Wird genau dieser Baum später erneut überdeckt, wird der Würfel auf den nächsthöheren Wert gedreht. Nachdem alle Karten platziert wurden, ergibt sich die Gesamtpunktzahl aus der Summe aller Augenzahlen der Würfel auf den Karten, abzüglich jeweils drei Punkten für jeden platzierten Holzmarker.

Meinung:

Auch bei Orchard / Obsthain wird geknobelt, aber auf eine Art und Weise, die mir einfach besser liegt. Es macht Spaß zu überlegen, wie die Karten so überlappend platziert werden können, dass die Würfel häufig gedreht werden. Pro Partie lediglich neun Karten zu verwenden und von denen immer nur zwei zur Auswahl zu haben, bringt einen Glücksfaktor mit sich. Doch genau dieser sorgt dafür, immer andere Kombinationen zur Verfügung zu haben und aus den ggf. wenigen Möglichkeiten das Beste heraus zu holen. Dabei hilft es ein wenig voraus zu planen und sich mit der Platzierung einer Karte auf spätere Karten vorzubereiten.

Sollte das mal nicht gelingen, wird mit der anderen Hälfte der Karten eben gleich die nächste Partie gespielt. Doch wird es sicher nicht oft bei nur zwei Partien bleiben, wenn der Ehrgeiz erst einmal geweckt wurde. Immerhin gibt es eine Wertungsskala, dessen bester Wert doch irgendwie erreichbar sein muss…

Verlag: Board Game Circus / Side Room Games
Autor(en): Mark Tuck
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 30 – 45 Minuten

Vielen Dank an Board Game Circus für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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