Tembo

Tembo Cover
Cover / Foto: NSV

Auch wenn Take That zuvor auf dem Markt verfügbar war, handelt es sich eigentlich bei Tembo um das Erstlingswerk von Andreas Spies. Das Thema sollte jedoch grafisch in Szene gesetzt werden, wodurch sich die Veröffentlichung verzögerte. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse war es dann endlich verfügbar. Das Warten hat sich gelohnt: Ein kleines Kartenspiel mit ein paar Holzklötzchen und wunderschönen Illustrationen der afrikanischen Tiere in ihrer Heimat. Thematisch befinden sich die Spieler in Afrika und versuchen Elefanten so einzusetzen, dass sie möglichst viele der eigenen Tiere über den Fluss begleiten. Dabei muss man sich vor Krokodilen und Löwen in acht nehmen, die es nämlich auf die leckeren Huftiere abgesehen haben.

Spielmaterial:

59 Spielkarten und je 10 Markierungssteine aus Holz in den vier Spielerfarben blau, gelb, rot und schwarz. Die Vorderseiten zeigen verschiedene Tiere mit unterschiedlichen Werten, die Rückseiten ein Flussgebiet.

Tembo Spielkarten
Spielkarten / Foto: Brettspielpoesie

Spielmechanismus:

In der Mitte entsteht aus fünf zufälligen Karten der afrikanische Mara-Fluss, den die 42 Huftiere überqueren wollen. Dafür benötigen sie die Hilfe der sieben Elefanten. Aber sie müssen sich vor den Löwen und Krokodilen in Acht nehmen. Die Spieler haben fünf Handkarten, von denen sie in jedem Zug eine ausspielen. Sie können ein Huftier an einer Flussstelle platzieren und einen ihrer Marker darauf platzieren. Dabei muss die gelegte Karte immer einen höheren Wert zeigen, als die Karte darunter. Hat man zwei Karten auf der Hand die direkt aufeinander folgen oder mit exakt einer Zahl Abstand, können diese auch gemeinsam an einer Flussstelle platziert werden. Alternativ zur Platzierung eines Huftiers kann auch ein Krokodil oder Elefant gelegt werden. Liegen an einer Flussstelle mindestens drei Tiere, können diese mit Hilfe eines Elefanten auf die andere Flussseite gelangen. Damit sind die Punkte für die Spieler der darauf liegenden Marker gesichert. Das Krokodil ist leider weniger freundlich und frisst entweder das erste Tier einer Reihe oder alle Tiere der abgebildeten Sorte aus einer Reihe. Das einmalig vorhandene Super-Kroko frisst alle Tiere einer Flussstelle und verschwindet dann mit vollem Magen.

Tembo Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Blieben noch die Löwen. Zieht ein Spieler einen solchen, wird das Spiel sofort unterbrochen und er muss diesen direkt einer Flussstelle zuordnen. Dort frisst der Löwe alle Tiere und blockiert die Flussstelle für den Rest des Spiels. In solch einer Reihe darf kein Tier mehr angelegt werden.

Spielende:

Wenn kein Spieler mehr eine Karte regelkonform ausspielen kann, endet die Partie. Die Spieler zählen nun die Werte ihrer Tiere, die über den Fluss gelangt sind. Die meisten Punkte führen zum Sieg.

Spieleranzahl:

Zu zweit hat es uns kaum gefallen, da es dann schnell zu einer Rechenaufgabe wird. Wenn ich immer mehr Punkte mit meinen Tiere mache, als der Mitspieler bekommt, lohnt es sich Elefanten einzusetzen. Bei mehr Personen verteilt es sich ein wenig besser auf die Spieler.

Glücksfaktor?

In manchen Partien sind die Karten so schlecht verteilt, das ein Spieler fast gar nichts Sinnvolles tun kann. Das ist ärgerlich und so kommt leider nur wenig Spielspaß auf. In der nächsten Partie kann das Spielgefühl dann wieder ganz anders aussehen, wenn man bessere Karten auf der Hand hält.

Fazit:

Eine schöne Idee wurde grafisch ansprechend und einladend aufbereitet. Leider ist der Glücksanteil sehr entscheidend für den Spielspaß. Mit sinnvollen Karten kommt mehr Spielspaß auf, als wenn die Karten kaum sinnvoll abgelegt werden können und man sich gespielt fühlt. Dabei scheint der Spielverlauf gut durchdacht. Durch die Flussauslage kommen fünf Tiere zufällig nicht ins Spiel. So kann es passieren, dass das Super-Kroko nicht dabei ist oder nicht alle Löwen, man weiß nie genau was passieren kann. Hat ein Spieler einen Elefanten, wird er meist auch Tiere anderer Spieler retten und muss sich überlegen, ob dies in dem Moment sinnvoll ist. Wird auf den folgenden Zug gewartet, kann durch ein Raubtier die Auslage wieder ganz anders aussehen und kein eigenes Tier mehr enthalten. Besonders zum Ende des Spiels führen viele Elefanten auf der Hand oft dazu, dass man den anderen Spielern ungewollt Punkte zuschustern muss. Daher sollte man diese nicht zu lange aufheben.

All zu häufig wird das schön gestaltete Tembo bei uns sicher nicht wieder auf dem Tisch landen, dafür ist der Spielspaß zu sehr vom Glück abhängig. Das Spiel macht nicht viel verkehrt, aber es konnte uns einfach nicht überzeugen.

Wertungsnote 3/6

Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag
Autor(en): Andreas Spies
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: ca. 20 Minuten

Vielen Dank an den NSV für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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