Twenty One

twenty one Cover / Foto: NSV
twenty one Cover / Foto: NSV

Nach Qwixx und Qwinto wäre eine Schlussfolgerung, das ein neues Würfelspiel mit diversen bunten Würfeln aus dem Nürnberger Spielkarten-Verlag mit “Qw” beginnen muss. Doch zu unserer Überraschung heißt die Würfel-Neuheit Twenty-One, 21. Eine Frage, die sich da unweigerlich aufdrängt: Wieso 21? Wieso nicht der doppelte Wert, 42? Bekannt als Universalantwort für die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Oder Six, schließlich sind genau sechs Würfel enthalten. Doch damit nähern wir uns bereits der Antwort. Denn die Summe der Würfelaugen von 1 bis 6 ergibt, na was wohl? 21! Und im Spiel Twenty-One lassen sich pro Zeile 21 Bonus-Punkte erzielen. Doch wofür werden diese Bonuspunkte vergeben und kann man das überhaupt schaffen?

Spielmaterial:

twenty one Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Grundlegende Spielelemente sind die sechs Würfel in den Farben schwarz, weiß, rot, grün, gelb und blau. Der Wertungsblock zeigt eine Besonderheit zu anderen Würfelspielen: Es gibt sechs verschiedene Wertungsblätter, benannt von A-F. Sie zeigen die gleichen Würfelaugen pro Zeile, aber die Farben sind unterschiedlich angeordnet. Leider sind im Gegensatz zu Qwinto keine kleinen (Blei-)Stifte enthalten. Empfohlen werden Filzstifte oder Kugelschreiber, wegen der stärkeren Deckkraft. Die Wertungszettel zeigen Würfel in bestimmten Farben mit ihren Würfelaugen und in eben diese Felder werden die Werte eingetragen.

Spielmechanismus:

In jedem Zug würfelt ein Spieler alle Würfel. Zeigen Würfel die Augenzahl 1, stehen sie für diese Runde fest. Alle anderen Würfel dürfen erneut gewürfelt werden, aber nur ein einziges Mal. Dabei müssen alle Würfel (außer den Einsen) gewürfelt werden, oder eben nicht. Hat der Spieler eine Entscheidung getroffen, muss jeder Spieler mindestens einen Wert auf seinem Zettel eintragen. Dafür gelten folgende Regeln:

  • Es darf immer nur in einer Zeile eingetragen werden, zu Beginn in der obersten.
  • Die Augenzahlen dürfen unter-, aber nicht überboten werden.

Beispiel: In ein Feld, welches eine 2 zeigt, darf nur eine 1 oder 2 eingetragen werden. Bei einer vorgegebenen 6, darf jede Zahl notiert werden. Nur wenn die angezeigte Augenzahl exakt getroffen wird, darf das Feld zusätzlich mit einem Kreuz markiert werden. Für diese Kreuze werden Bonuspunkte vergeben. Kann nach diesen Regeln kein Wert eingetragen werden, muss der Spieler das am weitesten links befindliche freie Feld streichen und erhält dafür keine Punkte.

twenty one Wertungszettel
Wertungszettel / Foto: Brettspielpoesie

Sobald ein Spieler eine Zeile vollständig ausgefüllt hat, zählt er die Punkte in dieser Zeile. Die eingetragenen Werte werden addiert und die Bonuspunkte hinzugezählt. Je mehr Kreuze, desto höher die Bonuspunkte. Beim nächsten Wurf wird in der darunter liegenden Zeile eingetragen.

Spielende:

Sobald der erste Spieler das letzte Feld auf seinem Wertungsblatt ausfüllt, ist das Spiel vorüber. Alle angefangenen Reihen werden nun noch nach den Regeln zusammen gezählt. Dann kann der Sieger mit der höchsten Punktzahl ermittelt werden.

Spieleranzahl:

Da es sechs verschiedene Wertungsblätter gibt, können bis zu sechs Spieler daran teil haben. Umso weniger Mitspielern, desto mehr Einfluss hat der einzelne Spieler, da er häufiger die Würfel auswählen darf. Aber auch zu sechst kommt keine lange Downtime auf, da alle Spieler auch bei den Würfen der Mitspieler eingebunden sind und sich über deren Würfe ärgern oder freuen.

Glücksfaktor?

Durch die Würfel und den Zwang das Ergebnis nutzen zu müssen, entsteht natürlich ein Glücksfaktor. Ein aktiver Spieler hat einen zweiten Versuch, doch auch der kann ganz schön in die Hose gehen und schlimmstenfalls den Gegnern ordentlich Punkte zuschustern. Daher sollte man sich gut überlegen, ob ein weiterer Wurf wirklich empfehlenswert ist. In uns kam das Gefühl auf, dass manche Wertungszettel einfacher auszufüllen wären als andere, aber ein Vergleich der ausgefüllten Zettel zeigte, das diese Annahme nicht bestätigt werden konnte. Natürlich sind für einen persönlich immer die Zettel der anderen leichter, wenn es selbst gerade nicht so gut läuft ;-)

Fazit:

Dieses kleine Würfelspiel ist ruck zuck erklärt, es kann schnell gestartet werden und eine Partie ist mit 15 Minuten auch schon bald entschieden. Doch meist wird dann eine Revanche gefordert, weil die Würfel ja beim nächsten Mal einfach besser fallen müssen. Spätestens aber beim übernächsten Mal ;-) Twenty one ist dabei aber ein Spiel, das nicht unbedingt auf den ersten Blick zündet. In unserer ersten Spielrunde zu viert hat es uns zwar durchaus Spaß gemacht, denn uns gefiel das gemeinsame Hoffen und Bangen, ob ein bestimmter Wurf bestehen bleibt oder nicht und der Ärger oder die Freude über das Endergebnis. In den nächsten Partien zu zweit überwog dann jedoch das Gefühl, es handele sich um ein reines Glücksspiel, indem man nur wenig steuern kann. Erst in weiteren Partien erkannten wir dann den Reiz, aus den Würfelergebnissen das Beste heraus zu holen. Indem man vielleicht mal nicht darauf aus ist, überall Bonuspunkte zu sammeln, sondern lieber das Tempo anzieht, um das Spiel früh zu beenden und die Mitspieler in Bedrängnis zu bringen. So kann der Glücksfaktor durch taktische Überlegungen ein wenig ausgehebelt werden. Vor allem zu zweit, wenn man für jedes zweite Würfelergebnis selbst verantwortlich ist. Es kommt vom Wiederspielreiz nicht ganz an die starke Konkurrenz heran, bei der man durch geschickte Kombinationen von Würfelergebnissen seinen Wertungszettel ausfüllt, aber es wird sicher wieder seinen Weg auf den Spieltisch finden.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Nürnberger Spielkarten-Verlag
Autor(en): Steffen Benndorf, Reinhard Staupe
Erscheinungsjahr: 2017
Spieleranzahl: 2 – 6 Spieler
Dauer: 15 Minuten

Vielen Dank an den NSV für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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