X nimmt!

X nimmt! Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Erst vor Kurzem habe ich euch 6 nimmt! von Wolfgang Kramer vorgestellt. Nach 6 und 11 nimmt!, Hornochsen und dem Tanz der Hornochsen, fallen dem Autor immer noch neue Spielideen ein, die auf eben diesen Sturköpfen basieren. Und wenn nicht, dann holt er sich eben einen weiteren Autor hinzu. In diesem Fall Reinhard Staupe. Und so kann ich euch heute X nimmt! vorstellen. Wie der Name bereits erahnen lässt, muss nun nicht mehr die sechste Karte einer Reihe aufgenommen werden, sondern die Xte Karte. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr hier in dieser Rezension. Denn hierbei kann niemand den anderen in X für ein U vormachen ;-)

 

Spielmaterial:

100 Zahlenkarten von 1-100, mit unterschiedlich vielen Hornochsen (1,2,3,5 oder 7) je Karte. Dazu 7 Reihenkarten und schon kann es losgehen.

Spielmechanismus:

Grundsätzlich ist der Spielablauf analog zu 6 nimmt!. Gleichzeitig eine Karte aus der Hand auswählen, gemeinsam aufdecken und in aufsteigender Zahlenreihenfolge ausspielen. Dabei muss ein Spieler seine Karte immer in der Reihe anlegen, deren letzte Karte die niedrigste Differenz aufweist. Ist eine Reihe voll, muss der Spieler mit der zuletzt gelegten Karte alle anderen Karten an sich nehmen. Je nachdem aus welcher Reihe man nehmen muss erhält man zwei, drei oder vier Karten. Die zuletzt gelegte beginnt die neue Reihe. Doch hier kommt ein großer Unterschied zum Original. Denn die Karten zählen nicht sofort als Minuspunkte. Dafür hat jeder seine persönliche X-Reihe, in der eine beliebige der Karten abgelegt wird. Auch hierbei müssen die Karten immer aufsteigend gelegt werden. Erst wenn dies nicht möglich ist, werden die Karten auf den X-Stapel aka Hornochsentapel abgelegt und zählen später als Minuspunkte. Auch wenn man nur eine niedrigere Karte ausspielen kann, muss man die Karten einer beliebigen Reihe an sich nehmen, und ebenfalls eine in seine X-Reihe platzieren. In beiden Fällen gilt, die weiteren Karten werden auf die Hand genommen.

X nimmt! Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Eine Runde endet, sobald ein Spieler keine Handkarten mehr besitzt. Eine Partie besteht aus zwei Durchgängen, nach denen man jeweils die Hornochsen bzw. Minuspunkte notiert. Hier wird unterschieden wo sich die Karten befinden: In der eigenen X-Reihe = 0 Punkte, auf der Hand = 1 Punkt und im eigenen X-Stapel = 2 Punkte. Wer nach beiden Durchgängen die wenigsten Minuspunkte vorweisen kann, gewinnt.

Spieleranzahl:

Im Gegensatz zu zu 6 nimmt! können hier höchstens 4 Spieler dabei sein, die Verpackung verspricht besonders gut zu zweit geeignet zu sein. Das stimmt, denn durch die kurzen Reihen, kommt man auch zu zweit schneller an den Punkt, wo Kartenreihen aufgenommen werden müssen, wodurch man weniger Züge hat, in denen nichts passiert.

Glücksfaktor?

Als Kartenspiel hat X nimmt! natürlich ein Glückselement. Im Vergleich zum Original ist es etwas weniger glücksabhängig. Wenn die Mitspieler Kartenreihen aufnehmen, kennt man immerhin einen Teil ihrer Handkarten und kann so besser abschätzen welche Karten gespielt werden sollten. Und nicht jede aufzunehmende Karte bedeutet gleich Minuspunkte.

Fazit:

Die Regeln können eingefleischte 6 nimmt! Spieler zunächst etwas “verwirren”. Man sieht die Zahl am Anfang der Reihe und denkt, eine Karte geht noch, dabei muss man die Reihe aufnehmen. Bei 6 nimmt! passiert wenigstens in jeder Reihe das Gleiche ;-) Aber das ist einfach Gewöhnungssache. Es spielt sich tatsächlich flotter mit weniger Spielern, auch wenn durch das Aufnehmen der Karten ein Durchlauf meist länger als 10 Züge dauert. Die eigene X-Reihe, geschickt genutzt, ermöglicht es Kartenreihen aufzunehmen ohne dafür sofort mit Minuspunkten bestraft zu werden. Und genau diese beiden Veränderungen machen den Unterschied zum Original. Man muss nun in mehrere Richtungen denken. Spielt man eine Karte mit kleinem Wert, muss man bei dem aufzunehmenden Stapel manchmal entscheiden, ob man wenige oder mehr Karten aufnimmt. Diese muss man nämlich auch wieder loswerden, bevor ein anderer Spieler die Runde beendet, sonst zählen die Hornochsen ebenfalls als Minuspunkte. Und kann man nicht mindestens eine Karte davon in die eigene X-Reihe legen, sind doppelte Minuspunkte sicher. Es wird dadurch aber auch nicht zu komplex oder grübellastig. Eine schöne Variante, besonders für kleinere Spielgruppen. In größeren Gruppen bleibt jedoch das Original der Dauerbrenner.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Amigo Spiele
Autor(en): Wolfgang Kramer, Reinhard Staupe
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 25 Minuten

Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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