Bohnedikt (2016)

Bohnedikt Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Das Bohniversum ist groß. Wer nicht weiß, wovon ich hier schreibe, der sollte sich zunächst die Rezension zu Bohnanza durchlesen. Mittlerweile gibt es jede Menge Erweiterungen und Ableger dazu, viele davon sind auf Deutsch bei Amigo Spiele erschienen. Doch 10 kleine Erweiterungen hatte der Verlag Lookout Spiele im Angebot, in kleiner, limitierter Auflage. Diese ist schon lange ausverkauft, auf dem Zweitmarkt sehr begehrt und wird meist recht teuer gehandelt. Umso mehr können frische Bohnanza-Fans nun aufatmen, denn Amigo Spiele hat letztes Jahr einen Relaunch der Bohnanza-Serie begonnen. Die neuen Titel wurden nun durchnummeriert (Sammler brauchen jede Nummer! ;) ) und den Anfang macht die Erweiterung Bohnedikt mit der Nummer 3, nach dem Bohnanza Relaunch mit der 1 und Bohnanza – Das Duell mit der 2.

Spielmaterial:

38 Opferkarten und 16 Mal die neuen Bohnedikte sowie fünf Bohnenfeld-Ablagen gehören zum Inhalt. Die Bohnedikte werden zu den Bohnenkarten des Grundspiels gemischt.

Spielmechanismus:

Wie auch in der aktuellen Version des Grundspiel, gibt es Bohnenfeld-Ablagen. Dabei wird die Seite mit drei Bohnenfeldern nur im Spiel zu dritt eingesetzt, sonst nur zwei Bohnenfelder. Bei diesen beiden handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Äcker, sondern um einen Klostergarten und einen Gottesacker. Interessant ist dies für die neuen Kartensorten, denn nur im Klostergarten gedeihen Bohnedikte und nur der Gottesacker steht zur Opferung von Karten zur Verfügung.

Bohnenfeld-Ablage
Bohnenfeld-Ablage / Foto: Brettspielpoesie
Opfer-Karte
Opfer-Karte / Foto: Brettspielpoesie

Die Spieler erhalten unterschiedlich viele Karten auf die Hand, der Startspieler bekommt dabei die wenigsten. Diese Karten werden in der Zugreihenfolge aufgenommen und dürfen, wie gewohnt, nicht anders sortiert werden. Hinter diese Bohnenkarten kommt bei Spielbeginn eine Opfer-Karte. Solch eine Karte erlaubt es die beiden abgebildeten Bohnenkarten auf einmal in beliebiger Reihenfolge auf dem Gottesacker auszuspielen, egal wo sie sich gerade auf der Hand befindet und unabhängig von den dort bereits ausliegenden Karten. Bei der Ernte zählt immer nur das Bohnometer der vordersten Karte. Es wird sofort eine neue Opfer-Karte gezogen, welche auch direkt erfüllt werden könnte. Man hat also jederzeit genau eine davon auf der Hand. Ist die Opfer-Karte die vorderste Karte auf der Hand, muss sie abgelegt werden, auch wenn man die notwendigen Bohnensorten nicht ausspielen kann.

Bohnedikte
Bohnedikte / Foto: Brettspielpoesie

Die Bohnedikte haben kein eigenes Bohnometer und zählen auf der Hand als Joker, können also als die Bohnensorte eingesetzt werden, die auf dem Klostergarten gerade angebaut wird. Die Anweisung auf der Karte wird nur ausgeführt, wenn die Karte zu Beginn der Handelsphase aufgedeckt wird. Sie beziehen sich auf die aktuelle Handelsphase und können den Spieler in seinen Optionen  einschränken oder ihm Vorteile bringen. Abgesehen davon, dürfen Bohnedikte ganz normal gehandelt werden. Am Zugende zieht jeder Spieler vier Karten nach.

Spielende:

Sobald der Bohnenkartenstapel zum zweiten Mal leer geräumt wurde, müssen die Spieler Bohnentaler abgeben, um einen neuen Stapel zu bilden. Das Spiel endet, wenn auch dieser Stapel aufgebraucht wurde und die Spieler zählen wie gewohnt ihre Bohnentaler.

Spieleranzahl:

Diese Erweiterung hat keinen Einfluss auf die Spieleranzahl. Sie bleibt unverändert zum Grundspiel bei 3-5 Spielern. Auch das im Spiel zu dritt die Rückseite der Bohnenfeld-Ablage mit dem dritten neutralen Bohnenfeld genutzt wird.

Glücksfaktor?

Die Bohnedikte bringen einen gewissen Glücksanteil mit, wenn sie in der Handelsphase aufgedeckt werden. Aber da nur 16 dieser Karten im gesamten Spiel sind und die Effekte sich nur in dieser Phase auswirken, hinterlässt es keinen negativen Eindruck. Es ist eher ein kleiner, gemeiner Kniff, um etwas mehr Spannung in die Handelsphase zu bringen.

Fazit:

Diese Erweiterung ist eine tolle Ergäzung zum Grundspiel und bringt neuen Wind hinein. Besonders gefällt mir, dass das grundsätzliche Spielgefühl gleich bleibt und sich die Spielzeit nicht deutlich verlängert, da nur kleine Änderungen vorgenommen werden. Diese sind aber vor allem für häufige Bohnanza-Spieler interessant. Neueinsteigern ist zu empfehlen, zunächst das Grundspiel zu beherrschen.

Wertungsnote 4/6

Verlag:  Amigo Spiele
Autor(en): Jochen Balzer, Uwe Rosenberg
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 3 – 5 Spieler
Dauer: 45 – 60 Minuten

Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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2 Antworten auf „Bohnedikt (2016)“

Diese Rezension ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht kann uns hier trotzdem geholfen werden.
Welchen Sinn macht es denn das die Spieler am Anfang unterschiedlich viele Startkarten bekommen?
Wir haben trotz langem Überlegen eher nur Nachteile (weniger karten=weniger Möglichkeiten im Anbau bzw in der Ernte, weniger Möglichkeit anfangs eine opferkarte zu spielen, etc) feststellen können.

Hallo Kevin,
vielen Dank für Deinen Kommentar, den ich gerne versuche zu beantworten:
Ich kann natürlich auch nur erahnen, was sich die Entwickler dabei gedacht haben. Ich würde vermuten, dass ein Vorteil durch die ersten Züge im Spiel gesehen wird und dieser negative Effekt den daraus entstehenden Startspielervorteil ausgleichen soll. Das passiert recht häufig in Spielen, dass nachfolgende Spieler eine bessere Ausgangslage bekommen.
Verspielte Grüße, Sonja

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