Feuer frei!

Cover / Foto: 2F Spiele

Die Space Invaders Aliens sind zurück,
für ihre Zerstörung benötigt ihr Glück,
der Arcade-Automat ist Spielkarten gewichen,
in jedem Level mehr Aliens auf euch blicken.

Drum könnt ihr es kaum erwarten,
mit diesem Spiel zu starten.
Ihr versucht es mit ihnen aufzunehmen,
dürft für jeden Schaden an ihnen drehen,
es hilft, eure Waffen sinnvoll zu laden,
bis die Aliens erleiden totalen Schaden.

 

Spielmaterial:

In der kleinen Schachtel befinden sich 89 vorsortierte, quadratische Karten und eine Spielanleitung. Mehr braucht es nicht für eine Partie Feuer frei!.

Spielmechanismus:

Autor Friedemann Friese hat das Fabelspiel erfunden, bei dem sich das Spiel durch zusätzliche Karten mit neuen Regeln entwickelt. Es wird dabei jedoch nichts zerstört, es kann jederzeit zurück gesetzt werden. Das Prinzip kommt nun auch bei diesem Solo-Spiel zum Einsatz. Ich werde daher auch nur auf den generellen Spielablauf eingehen, was spätere Level offenbaren, soll jeder Interessierte selbst heraus finden.

Feuer Frei! Level 1 / Foto: Brettspielpoesie

Wir haben eine Auslage an Alienkarten in fünf Spalten, die wir mit unseren drei Waffensystemen abschießen wollen. Wir setzen unsere Batteriekarten ein, um die Waffen zu laden. Sobald Karten im Wert von mindestens 10 an einer Waffe ausliegen, wird abgeschossen. Der Angriffswert ergibt sich aus der Summe der Werte aller Batteriekarten, von denen der Wert 10 zunächst abgezogen wird, bevor die übrige Summe mit der Anzahl ausliegender Fadenkreuze multipliziert wird. Optimalerweise wird also versucht auf ausliegenden Karten mit Wert 9 eine mit möglichst hohem Wert zu platzieren. Dieser Wert sollte dann auch noch zu den Alienkarten passen. Diese zeigen immer vier Werte, die mit jedem Treffer kleiner werden. Zum Beispiel gibt es Aliens mit den Werten 12-9-6-3, die benötigen zur vollständigen Zerstörung den Wert 30. Dieser ist schwierig in einem Zug zu erreichen, es braucht oft mehrere Schüsse, bei jedem Treffer wird die Karte anhand der Treffer gedreht. Es können mehrere Treffer in einem Zug erfolgen, überzählige Werte verfallen allerdings. Daher wird angestrebt die zur Verfügung stehenden Waffen möglichst effizient zu nutzen. Nach jedem Schuss muss allerdings eine Batteriekarte entfernt werden, die bei späteren Schüssen nicht mehr zur Verfügung steht.

Spielende:

Gelingt es alle ausliegenden Aliens zu zerstören, bevor die Batterien ausgehen, gilt eine Partie als gewonnen. Gehen die Batterien jedoch aus, bevor alle Aliens vernichtet werden konnten, ist die Partie verloren. Im Erfolgsfall kann direkt auf dem nächsten Level weiter gespielt werden, es kommen weitere Karten und mit diesen auch kleine Regeldetails hinzu.

Spieleranzahl:

Dies ist ein reines Solo-Spiel. Es enthält zwar eine Variante für zwei Spieler, diese kann ich aber nicht empfehlen. Dann hat jeder Spieler seine eigenen Karten und zwei Mal pro Partie die Option eine aufgedeckte Karte beim Mitspieler anzulegen. Das funktioniert, ich würde zu zweit aber immer andere Spiele vorziehen.

Feuer Frei! Teamspiel / Foto: Brettspielpoesie

Glücksfaktor?

Durch die zufällige Reihenfolge der Batteriekarten entsteht ein gewisser Glücksfaktor, nicht immer können die Waffen optimal eingesetzt werden. Doch ohne diesen Zufallsfaktor wäre es komplett berechenbar, so bleibt ein gewisses, kalkulierbares Risiko, welches den Reiz ausmacht. Ansonsten ist sehr viel Mathematik in diesem Spiel, immer wieder wird hin und her gerechnet, welche Optionen noch möglich erscheinen.

Meinung:

Optisch erinnert Feuer frei! direkt an Space Invaders aus vergangenen Jahrzehnten. Die Aliens in 8-Bit-Optik wurden eindeutig davon inspiriert, was sich auch an den Kartenrückseiten erkennen lässt, die einen Spieler vor einem Arcade-Automaten zeigen. Und genau diese Optik ist es wohl, die mich zu diesem Spiel hinzieht. Obwohl mir solch mathematischen Spiele eher weniger liegen, finde ich Feuer frei! durchaus spannend und herausfordernd. Ich kann mich aber keineswegs von einem gewissen Retro-Bonus freisprechen.

Wie auch schon vorherige Solo-Spiele von Autor Friedemann Friese ist dieses bei weitem kein Selbstläufer. Eine Partie zu gewinnen ist nicht einfach, besonders wenn einem das Glück nicht gerade zur Seite steht. Dabei ist es oft knapp genug, um den Ehrgeiz zu erwecken, es erneut anzugehen. Und in solchen Phasen kommt dann auch richtige Spannung auf, Emotionen werden geweckt, ob ich jetzt genau die Richtige Karte ziehen werde, damit mein Plan aufgeht? Es gibt allerdings auch Partien, die scheinen schon recht früh aussichtslos verloren zu sein.

Wurde ein Level geschafft, ist die Spannung groß, was das nächste Level bereit hält. Es kommen neue Aliens hinzu, aber auch verbesserte Waffensysteme, sodass sich jedes Level etwas anders spielt. Eingefahrene Strategien müssen angepasst werden. Erst nach erfolgreichem Abschluss des letzten Levels sinkt der Wiederspielreiz enorm.

Fazit:

Feuer frei! bietet eine mathematische Knobelei in besonders ansprechendem Gewand mit jeder Menge Retro-Charme.

Wertungsnote 4/6

Verlag: 2F Spiele
Autor(en): Friedemann Friese
Erscheinungsjahr: 2019
Spieleranzahl: 1 (- 2) Spieler
Dauer: 20 Minuten

Vielen Dank an 2F Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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