Feierabend

Nachdem wir in Friedemann Frieses Futuropia für mehr Freizeit sorgten, indem Roboter unsere Arbeit erledigten, kämpfen wir in Feierabend für verbesserte Arbeitsbedingungen, um uns in unserer zunächst spärlichen Freizeit bestmöglich erholen zu können. Schließlich beginnen wir mit einer 70-Stunden-Woche ohne Urlaubsanspruch, bei so wenig Freizeit bleibt nicht einmal Platz für einen Partner an seiner Seite. Es gewinnt, wem es am besten gelingt sich in seiner Freizeit zu erholen.

Für eine Partie Feierabend wird viel Platz benötigt, die Einsetzfelder für die Arbeiter befinden sich auf unterschiedlichen Spielplanteilen, die Spielerzahl bestimmt die Anzahl Felder der einzelnen Kategorien. Ein Tableau bietet kostenlose Freizeitaktivitäten, wie angeln oder einen Trimm-Dich-Pfad für ein wenig Erholung. Mehr Erholung bringt der Besuch eines Freizeitparks auf einem anderen Tableau, doch muss der Eintritt auch vom Gehalt bezahlt werden können. Urlaub kostet natürlich ebenfalls Geld, zudem muss der Arbeitgeber überhaupt erst Urlaubstage ermöglichen. All das macht alleine zwar schon Spaß, doch mit einem Partner noch viel mehr, daher ist auch die Partnersuche ein wichtiger Aspekt um zukünftig gemeinsame Unternehmungen zu starten. Bei ein wenig Zweisamkeit hinter verschlossenen Türen kann man sich doch immer noch am besten erholen ;-)

Feierabend Spieltableaus / Foto: Brettspielpoesie

Bei der Gewerkschaft erhalten die Spieler Streikmarker, um sich für bessere Bedingungen einsetzen zu können. Als Alternative zum Einsetzen von Arbeitern kann nämlich gestreikt werden. Für mehr Urlabsanspruch, weniger Wochenarbeitszeit, mehr Gehalt, aber auch das Schließen des Gendergaps. Immerhin sind Frauen und Männer im Team, für die ein Spieler nach dem Einsetzen des letzen Arbeiters quasi ein gemeinschaftliches Einkommen erhält. Danach nimmt der Spieler seine Arbeiter zurück und macht somit auch die Einsetzfelder für die Mitspieler wieder frei. Wenn Arbeiter zurückgeholt werden, starten sie in eine neue Arbeitswoche, was sie wieder stresst, also Erholung kostet. Solange bis ein Spieler einen bestimmten Erholungswert erreicht, der das Spielende auslöst. Es ist also auch ein kleines Wettrennen, doch gewinnt nicht automatisch der Spieler, der das Ende auslöst, da jeder noch seine übrigen Arbeiter einsetzen darf um größtmögliche Erholung zu finden.

Feierabend Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Meinung:

Die thematische Idee des Spiels klingt spannend, die Illustrationen sind mit vielen witzigen Details versehen. Fehlende Freizeit scheint ein Thema zu sein, welches Friedemann Friese nun schon länger beschäftigt. Immer wieder greift er es in seinen Spielen auf. Während sich Futuropia wie harte Denkarbeit anfühlte, sind die Spieler in Feierabend freier in ihren Aktionsmöglichkeiten. Wer sich auf das Thema einlässt, kann dabei viel Spaß haben, seinen Arbeitern die ganzen interessanten Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Ich finde es gut, dass so etwas wie der Gendergap in die Spielentwicklung eingeflossen ist. Jedoch sollten sich die Auswirkungen besser bemerkbar machen. Für das gesamte Einkommen ist es nämlich ganz egal, ob zunächst das Gehalt der Arbeiter erhöht oder der Gendergap geschlossen wird.

Der Ersteindruck ist positiv, wobei man schon merkt, dass dieses Spiel sehr vom Thema lebt, der Spielmechanismus bietet wenig Neues. Noch finde ich es reizvoll herauszufinden, für welche Aspekte zunächst gestreikt werden sollte und wann der beste Zeitpunkt ist, das Spielende einzuläuten. Mal sehen wie sich das über weitere Partien entwickelt.

Verlag: 2F Spiele
Autor(en): Friedemann Friese
Spieleranzahl: 1 – 6 Spieler
Dauer: 55 Minuten

Vielen Dank an 2F Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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