Lighthouse Run

Lighthouse Run Cover
Cover / Foto: Amigo Spiele

Auch wenn das sonnige, warme Wetter in den letzten Tagen nicht gerade so wirkte, das aktuelle Jahr neigt sich dem Ende zu, die Tage werden kürzer. Der Wechsel von Tag zu Nacht kommt oft sehr überraschend, gerade ist es noch hell und zack, alles düster. Wenn man zu Hause im Warmen am Spieltisch sitzt, hat das kaum Auswirkungen, doch befindet man auf einem Boot, kann das zu einer großen Herausforderung werden. Da ist man auf die Lichter der Leuchttürme an den Küsten angewiesen, um sicher in den Hafen einzufahren. Bei Lighthouse Run könnt ihr den Schiffen helfen, vor dem nahenden Unwetter in Sicherheit zu gelangen.

Spielmaterial:

In der für Amigo Spiele eher ungewöhnlichen, länglichen Schachtel verbergen sich ein Spielplan und sechs Leuchttürme zum zusammen stecken. Außerdem sind aus Holz drei Leuchtfeuer und eine Wolke enthalten. Jeder Spieler bekommt ein Set aus Spielerkarten einer Farbe und entsprechende Boote, die vor dem ersten Spiel mit Aufklebern versehen werden können, um sie auch bei einer Farbsehschwäche anhand der Symbole unterscheiden zu können. Ich finde es immer wieder toll, wenn an solche Spieler bei der Produktion gedacht wird. Weitere Pluspunkte gibt es für die vielen kleinen Schafe, die es auf der Spielplanlandschaft zu entdecken gibt.

Spielmechanismus:

Die Karten der Spieler zeigen entweder eines oder mehrere eigene Schiffe oder die Schiffe aller Spielerfarben, dazu gibt ein Wert die Reichweite an. In der oberen Hälfte sind entweder alle Leuchttürme oder ein spezieller zu sehen. Die Leuchttürme werden in jeder Partie zufällig gesetzt. Wer am Zug ist, wählt eine seiner drei Handkarten, versetzt ggf. einen Leuchtkegel auf den abgebildeten Leuchtturm und bewegt dann die Schiffe. Bewegt er die Schiffe anderer Spieler mit, darf er hinterher dieselbe Reichweite mit seinem Schiffe weiterfahren. Sind mehrere eigene Schiffe abgebildet, müssen diese auf einem Feld zusammen stehen, um gemeinsam bewegt zu werden. Schiffe dürfen dabei nur in beleuchteten Bereichen fahren, sonst müssen die Schiffe auf dem letzten beleuchteten Feld stehen bleiben.

Lighthouse Run Spielkarten
Spielkarte / Foto: Brettspielpoesie

Nach jeder Runde rückt die Wolke näher heran, der Startspieler wechselt und es geht weiter wie bisher. Zieht die Wolke dabei später im Spiel an Schiffen vorbei, endet die Reise für diese Schiffe, das letzte erreichte Schiffsymbol gibt die Punkte an. Die drei Hafenfelder am Ende der Strecke sind immer beleuchtet, sodass hierfür kein beleuchteter Leuchtturm notwendig ist.

Lighthouse Run Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Das Spiel endet, wenn die Wolke ihren letzten Platz erreicht. Dann haben alle Spieler zwölf ihrer 14 Karten ausgespielt. Sie addieren die Punkte für die Plätze all ihrer Schiffe, der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Spieleranzahl:

Dieses Spiel macht zu viert am meisten Spaß, funktioniert aber auch schon zu dritt. Wobei man bei drei Spielern aufpassen muss, dass sich nicht zwei davon verbünden und den dritten zurück lassen. Zu zweit würde ich es nicht empfehlen, in der Anleitung sind zwar zwei unterschiedliche Varianten beschrieben, aber beide können mit einer Mehrspielerpartie nicht mithalten und würden mich nicht dazu animieren das Spiel hervor zu holen.

Glücksfaktor?

Der Zufall bestimmt zwar die Reihenfolge der Aktionskarten, dafür darf immer aus Dreien gewählt werden. Und da ist eigentlich auch immer was Passendes dabei. Es biete keine große strategische Tiefe, das möchte dieses Spiel aber auch gar nicht.

Fazit:

Dies ist für mich ein richtiges Wohlfühlspiel, also ein Spiel bei dem während und nach einer Partie einfach Zufriedenheit am Spieltisch herrscht. Das Material ist klasse und lädt zum drauf los spielen ein. Die Regeln sind einfach und leicht zu verstehen. Die Leuchtfeuer versprechen leider mehr, als sie am Ende wirklich bieten, denn zu viele Karten zeigen alle Leuchttürme. Wirklich behindert wird man in seiner Entscheidung davon nur selten und auch den Mitspielern kann man nur bedingt die Fahrt erschweren. Das wiederum führt vermutlich zu diesem Wohlgefühl, man kann es eben nicht wirklich gemein spielen. Und da sich die Schiffe in der Regel nah beieinander aufhalten, haben meist sowieso alle ein Interesse an denselben beleuchteten Abschnitten.

Nach einigen Partien wissen die Spieler, welche Karten im Spiel enthalten sind und können sich merken welche Karten sie gespielt haben und welche Karten noch kommen werden. Es bietet einige schöne Kniffe, zum Beispiel die Belohnung für das Bewegen anderer Schiffe, daher ist es nicht immer die beste Option vorne weg zu schippern, denn dann verpasst man die Chance von anderen Spielern mitgenommen zu werden. Durch das Mitnehmen können allerdings auch Gruppen von Schiffen einer Spielerfarbe auseinander gerissen werden, was einem vielleicht nicht unbedingt gefällt, weil man andere Pläne hatte.

Lighthouse Run bietet spielerisch nichts wirklich Neues, aber es erzeugt ein wohliges Spielgefühl, das von dem schönen Spielmaterial unterstützt wird. Ich wäre bei einer Partie immer wieder dabei, für meinen persönlichen Geschmack ist der Anspruch allerdings etwas zu gering.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Amigo Spiele
Autor(en): Jim Harmon
Erscheinungsjahr: 2018
Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
Dauer: 25 Minuten

Vielen Dank an Amigo Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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