Fette Beute – Vorher / Nachher

Hoarders / Fette Beute Cover
Hoarders / Fette Beute Cover / Foto: Brettspielpoesie

Keine zwei Monate mehr, dann sollen sie wieder stattfinden: Die Internationalen Spieltage SPIEL in Essen – hoffentlich nicht wieder nur digital. Die letzte Vor-Ort-Spiel ist gefühlt schon eine Ewigkeit her. An einen Moment der SPIEL’19 kann ich mich noch besonders gut erinnern. Ein guter Freund, mit dem wir uns wöchentlich zum Spielen treffen, war einen Tag mit seinem Sohn vor Ort. Ich hatte an diesem Tag noch mehrere Termine, aber zum Nachmittag hin verbachten wir die Zeit gemeinsam und spielten noch das eine oder andere Spiel an, bei dem der Kleine auch mitspielen konnte. Eines davon war Hoarders von Autor Andy Niggles, welches ich mir sowieso anschauen wollte, weil die Tiere einfach zuckersüß gezeichnet sind. Zufällig wollte ein anders Pärchen das Spiel auch gerade kennen lernen, sodass wir eine spannende Partie zu sechst erleben konnten.

Bei Hoarders bzw. Fette Beute bekommt jeder Spieler dieselben fünf Tierkarten auf die Hand und startet mit drei zufälligen Futterkarten. Es gibt fünf verschiedene Sorten Nüsse, es gewinnt wer zuerst fünf derselben Sorte sammelt. Dazu wählen die Spieler pro Runde geheim zwei Tierkarten und spielen diese reihum aus. Das Eichhörnchen erlaubt eine Futterkarte zu ziehen, der Waschbär stibitzt bei einem Mitspieler. Der Hamster schützt vor solchem Diebstahl und das Murmeltier kopiert die andere gewählte Karte. Der Ertrag des Bibers hängt davon ab, wie viele andere Spieler den Biber wählten. Daraus entsteht ein ganz cooles Hauen und Stechen ums Futter. Wir Erwachsene waren allerdings nicht komplett angetan von dem Spiel.

Wir verließen den Stand und verabschiedeten uns auch bald von den beiden, denen noch die lange Heimfahrt bevor stand. Doch schon aus dem Shuttle-Bus kam die Nachricht vom Papa, ob wir nicht ein Exemplar des Spiels kaufen könnten, der Junge erzählt mit großer Begeisterung davon und hört nicht mehr auf. Natürlich kamen wir der Bitte nach und bei der Gelegenheit nahmen wir doch noch eines für uns mit. Immerhin war es eine mehrsprachige Ausgabe, die neben einer englischen auch Übersetzungen auf französisch, niederländisch und deutsch enthielt. Als wir im Sommer zu Besuch bei unseren Freunden waren holten die Kids ganz begeistert Hoarders hervor. Die Karten sahen schon ordentlich abgegriffelt aus, das Spiel scheint also häufig im Einsatz zu sein.

Als dann in diesem Frühjahr die Ankündigung von Amigo Spiele zu Fette Beute kam, stachen mir die Tiere sofort ins Auge. Sie kamen mir wahnsinnig bekannt vor: Es ist dasselbe Spiel in einer lokalisierten Version. Diese beiden Versionen werde ich nun vergleichen, denn einige wenige Unterschiede gibt es schon.

Hoarders / Fette Beute Schachtel
Hoarders / Fette Beute Schachtel / Foto: Brettspielpoesie

Das beginnt bei den Schachteln. Bei Amigos Version ist es die etwas höhere Standardschachtel, wie sie auch schon bei L.A.M.A. Dice oder #MyLife zum Einsatz kam. Die Schachtel von Hoarders ist noch ein kleines Stück höher und länger, unterteilt wird sie von einem Pappinlay in zwei verschieden breite Kartenfächer. Dort sind auch die zwei unterschiedlichen Kartentypen verschieden groß. Die Futterkarten, welche die Spieler vor sich sortenrein sammeln, sind bei Hoarders kleiner als die Tierkarten. Da eignet sich das Inlay gut. Amigo setzt in Fette Beute auf die Standardkartengröße für beide Kartentypen. Die Karten haben eine Struktur und einen weißen Rand, während die Originalkarten glatt sind, wobei die Illustrationen bis an den Kartenrand reichen.

Hoarders / Fette Beute Futterkarten
Hoarders / Fette Beute Futterkarten / Foto: Brettspielpoesie

Die Illustrationen sind noch dieselben, die Farben vielleicht etwas kräftiger bei der Amigo-Version. Auch die verwendeten Symbole wurden unverändert übernommen. Allerdings wurde die Anzahl der Karten verändert. Es gibt bei Amigo 25 Futterkarten mehr, fünf mehr von jeder Nusssorte. Dazu existiert auch eine Regelerweiterung. Um das Risiko des Bibers bei 5 oder 6 Spielern zu minimieren, gibt es auch bei exakt zwei Bibern noch Karten für deren Besitzer.

Hoarders / Fette Beute Tierkarten
Hoarders / Fette Beute Tierkarten / Foto: Brettspielpoesie

Der Startspielermarker ist in beiden Varianten eine Krone. Bei Hoarders ist sie golden eingefärbt und etwas dicker als die gelbe, schmalere Krone bei Fette Beute. Die deutsche Version trug laut Anleitung übrigens den Titel Hamsterer, während im französischem und niederländischen der Titel ebenfalls Hoarders lautete.

Hoarders / Fette Beute Kronen
Hoarders / Fette Beute Kronen / Foto: Brettspielpoesie

Fazit:

Ich finde es passend, dass die Futterkarten im Original kleiner sind, so nehmen sie weniger Platz auf dem Spieltisch ein. Auch das Fehlen der weißen Umrandung sagt mir persönlich optisch mehr zu. Die Kartenqualität fühlt sich bei den Amigo-Karten allerdings hochwertiger an. Die zusätzlichen 25 Futterkarten bei der Amigo-Version finde ich spannend.

Für reine Erwachsenenrunden würde ich Fette Beute weiterhin eher nicht empfehlen, mit Kindern funktioniert es gut und kann für viel Begeisterung sorgen. Dank der lokalisierten Ausgabe von Amigo muss man für diesen Spielspaß auch nicht mehr auf den nächsten Besuch der SPIEL in Essen warten.

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