Unter Schafen 12/24

Ein weiterer Monat liegt hinter uns und damit auch das gesamte Jahr 2024. Spielerisch und auch auf diesem Blog war das Jahr wieder eher durchwachsen. Das liegt einerseits an der Fußball-EM im eigenen Land im vergangenen Sommer, da ich die meisten Spiele Deutschlands vor Ort in den Stadien schauen konnte. Zeitgleich ist auch die Leidenschaft Auswärtsspiele meiner liebsten Mannschaft zu besuchen wieder etwas ausgeprägter geworden. Es hat sich dieses Jahr mehrfach ergeben, beide Hobbies ideal miteinander zu kombinieren. Beides gleichzeitig gestaltet sich eher schwierig, dennoch denke ich einen guten Mittelweg gefunden zu haben, der hoffentlich in 2025 weiter verfolgt werden kann. Zudem hoffe ich wieder regelmäßiger Zeit zu finden über meine Spielerlebnisse auf diesem Blog zu berichten.

Mäh! - News und Aktuelles

Top 9 on Instagram

Wenn ein Jahr endet, gehört es für mich mittlerweile auch zur Tradition eine Collage zu erstellen, aus den Bildern meines Instagram-Kanals mit den meisten Likes des Vorjahres. Auf Platz 1 ist dabei in 2024 eine Bilderserie aus Verlagsbildern zu Windmill Valley gelandet. Vielleicht weil das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war und es daher noch nicht viele Bilder zu sehen gab. Vermutlich aber eher weil dahinter ein weltweites Gewinnspiel stand, bei dem aus allen Likes eine Person als Sieger eines Exemplars dieses Spiels bestimmt wurde.

Auf dem zweiten Platz ist ein Bild des Spielplans meiner ersten Partie Nova Roma gelandet. Im Gegensatz zu mir scheinen sich meine Instagram-Follower noch nicht an den Illustrationen von The Mico satt gesehen zu haben. Platz 3 belegt das Bild eines Spiels, an dem Autor Simone Luciani mitgearbeitet hat. Mesos ist ein überraschend zugängliches Spiel des Autors. Eine andere Komplexität hat Nukleum, an dessen Entstehung er ebenfalls beteiligt war. Bilder davon schafften es gleich zweifach in die Top 9, auf Platz 4 und 8. Und das, obwohl ich den bunten Spielplan eher abschreckend finde.

Es folgt ein Bild des Spiels Rebirth von Reiner Knizia, welches ich nur in der Neuheitenschau der SPIEL’24 gesehen und bisher nicht gespielt habe. Auf dem sechsten Platz befindet sich Sky Team, das aktuelle Spiel des Jahres. Von keinem anderen Spiel haben wir letztes Jahr mehr Partien gespielt. Das liegt sicherlich daran, dass die Partien nicht lange dauern und die verschiedenen Missionen einen richtigen Sog auslösten. Auch mit dem Spiel des Fotos auf dem nächsten Platz haben wir viel Zeit verbracht, allerdings in weniger Partien, denn für eine einzige Partie Civolution benötigt man schon etwas mehr Zeit. Und auf dem neunten Platz hat es immerhin ein Spiel mit Schafen geschafft, Looot bzw. Neuland. Keine Ahnung ob dies am Spiel selbst liegt oder an den fabelhaften Illustrationen von Naiade.

Herde - Neuzugänge

Tower Up

(Frank Crittin, Grégoire Largey, Sébastien Pauchon – Pegasus Spiele)

Einen ersten Eindruck zu Tower Up konnte ich bereits beim Pegasus Pressetag erhalten. Schon dort gefiel mir die Ausstattung sehr. Die Schachtel füllt ein differenziertes Plastikinsert, welches das Spielmaterial nicht nur sinnvoll aufbewahrt, sondern auch während des Spielens verwendet wird. Es bietet nicht nur Ablageflächen für den Nachzieh- und den Ablagestapel, sondern auch eine Fläche, um die drei aktuell verfügbaren Karten für alle gut sichtbar aufzustellen. Und dahinter befinden sich die vier verschieden farbigen Stockwerke, die man über Karten erhalten kann.

Die Spielplanseite für zwei Personen sieht fast etwas karg aus, denn sie zeigt auf einer Hälfte nur Wasser. Dadurch wirkt der Stadt sinnvoll eingeengt für das Spiel mit weniger Personen. In den Dual-Layer-Boards hat alles seinen eigenen Platz, um davor geschützt zu sein unbeabsichtigt verschoben zu werden. Die detaillierten Maschinenmarker sind ein echter Hingucker. Die Dächer unterscheiden sich nicht nur farblich, sondern sind je nach Farbe auch speziell geformt.

Australis

(Alessandro Zucchini, Leo Colvini – Kosmos)

Auch Australis konnte ich bereits bei einem Pressetag anspielen und freue mich nun auf weitere Partien. Dieses Familienspiel erinnert sehr an einen beliebten Animationsfilm. Dafür sorgen nicht nur die gewählten Farben, die hervorragend zur Unterwasserwelt passen, sondern auch die Clownfischmarker und dass man sich mit Schildkröten auf dem Ostaustralstrom voran bewegt. Die Clownfischmarker gibt es in zwei verschiedenen Größen, die einen bzw. drei Fische repräsentieren, doch leider sind diese schwer voneinander zu unterscheiden. Leider hat man versäumt die mit einer Zahl zu beschriften oder einfach die Anzahl weißer Streifen entsprechend anzupassen, auch wenn die Optik dann weniger realitätsnah wäre.

Die schmalen Spielertableaus haben Aussparungen, um Marker darauf und Fische und Karten daran zu legen. Zusätzlich kann man darauf auch den generellen Rundenablauf ablesen. Die Karten haben nur wenige unterschiedliche Effekte, sodass auch weniger erfahrene Spieler gut damit zurecht kommen sollten. Durch die Würfel kommt ein ordentlicher Glücksfaktor in das Spiel hinein, mit dem man sich anfreunden können sollte. Wie spielentscheidend dieser Glücksfaktor sein kann, versuche ich in weiteren Partien herauszufinden.

Humanity

(YoanN Levet – MM Spiele / HUCH!)

In der Schachtel von Humanity fällt so einiges ins Auge. Begonnen damit, dass die Anleitung wie in Buch mit Hardcover gebunden ist. Für das meiste Spielmaterial liegen passende Faltschachteln bei. Und die zwei Teile des zentralen Spielplans lassen sich durch eine Aussparung im unteren Teil und ein passendes Gegenstück im oberen Teil einfach, aber sicher, zusammenstecken.

Ich mag Miniaturen nicht besonders, doch so wie hier kann ich gut damit leben. Jeder steht auf einer Basis in Spielerfarbe und der Aktionswert lässt sich mit austauschbaren Plättchen variieren. Durch die Ausrichtung der Figur, lässt sich im Spiel leicht unterscheiden ob die aktiv ist oder nicht. Während das meiste Spielmaterial eher funktional gestaltet ist, sind die Sichtschirme ansprechend gestaltet und wecken Interesse an der Erkundung des Weltalls.

Grasen - Frische Spieleindrücke

Dreamteam

(Verena WiEchens, Martin Student, Lukas Setzke – Noctis Verlag)

Der Noctis-Verlag ist mir bislang vor allem durch seine Masters of Crime-Spielreihe bekannt. Diese ist mittlerweile beim Kosmos Verlag untergekommen, damit sich das Verlagsteam mehr auf die Spielentwicklung selbst kümmern kann und auch Spiele aus anderen Genres angeht. Zuletzt ist das Quiz-Spiel Dreamteam erschienen. Dieses ist sowohl kooperativ als auch (in Teams) gegeneinander spielbar.

Wir haben es zu Weihnachten in der Familie kooperativ gespielt und diese Variante erinnert schon sehr an das erfolgreiche Kneipenquiz. In fünf Runden beantwortet man 25 Fragen aus unterschiedlichen Themengebieten. Ein Zeitlimit gibt es allerdings nicht. Die Wertung funktioniert auch etwas anders. Jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt ein und für falsche Antworten erhält der einzige Gegner, der schlaue Fuchs Punkte. Je nachdem welcher Schwierigkeitsgrad gewählt wurde, setzt dich das Kartendeck aus Karten verschiedener Werte zusammen. Mehr Punkte zu erzielen als der schlaue Fuchs ist das Ziel. Durch Punkte, die sowohl der schlaue Fuchs als auch das Rateteam selbst erhält, lassen sich verschiedene Joker freispielen, welche das Team unterstützen.

Die Fragen sind gut gewählt. Sie beziehen sich auf unterschiedliche Themengebiete aus mehreren Jahrzehnten, sodass meist jeder irgendwann etwas beitragen kann. Die unterschiedlichen Fragentypen sorgen für Abwechslung. Es gibt offene Fragen oder auch Antwortmöglichkeiten. Mal ist eine einzelne Antwort gefragt, mal mehrere. Es gibt auch Vorgaben, die in die korrekte Reihenfolge gebracht werden wollen. Das fühlt sich abwechslungsreich an. Allerdings konnten wir nicht immer gut nachvollziehen, warum man mal Antwortmöglichkeiten erhält und an anderer Stelle nicht. Leider sind uns auf den ersten gespielten Karten auch direkt mehrere Tippfehler aufgefallen. Dennoch freue ich mich auf weitere Partien, denn kooperativ zu quizzen funktioniert eigentlich in jeder Runde gut und die Fragen machen Lust auf mehr.


Vielen Dank an Pegasus, Kosmos, Hutter und Noctis für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!

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