Ein Viertel des aktuellen Jahres liegt bereits hinter uns, zugleich ist der aktuelle Spielejahrgang zu Ende. Alle Spiele, die jetzt noch erscheinen oder gerade erst veröffentlich sind, zählen aus Sicht der Spiel des Jahres-Jury schon zum folgenden Jahrgang. Die ersten Medienschaffenden haben bereits in die Glaskugel geblickt, was dieses Jahr zum Spiel und Kennerspiel des Jahres nominiert werden könnte. Unsere Bretterwisser-Aufnahme zu diesem Thema musste aufgrund technischer Probleme leider verschoben werden. Auch für die eigene Prognose hier auf dem Blog werde ich noch etwas in mich gehen müssen.
Mäh! - News und Aktuelles
Ostern
Der Osterhase war unterwegs. Früher bedeutete dies für mich und meine Familie einen ausgiebigen Spielenachmittag im Anschluss an das Oster-Frühstück. Aber die Zeiten ändern sich, seit meine Geschwister selbst Kinder haben, gibt es stattdessen wieder eine Ostereiersuche. Und da das Wetter dieses Jahr auch noch sehr schön war, haben die Kinder danach im Garten gespielt. Das habe ich natürlich nicht unterbinden wollen, um irgendwen an den Spieltisch zu “fesseln” :D
Dafür fand ich schon am Morgen ein kleines Highlight in der eigenen Wohnung. Ich habe ein “Screaming Sheep” für Catan bekommen. Es ist ein kleines Plastik-Schaf auf einen sechseckigen Plastiksockel, das auf Knopfdruck “Mäh” ruft. Es scheint ein offizielles Lizenzprodukt zu sein, aber es gibt keine Spielregel dazu. Stattdessen findet man ein kleines Heftchen, mit einer kurzen Abhandlung darüber, warum Schaf oder Wolle die beste Ressource der Welt sei und was uns Schafe mit ihren “Mäh”-Rufen sagen wollen. Es ist also recht sinnfrei, aber ich liebe es einfach.
Herde - Neuzugänge
Akropolis – Athena
(JULES MESSAUD – GiGAMIC)
Beim Spiel des Jahres 2023 konnte Akropolis auf der Empfehlungsliste landen, ein Jahr später ist bereits eine Erweiterung mit dem Titel Athena erschienen. Auch wenn die kleinere Box wieder ein passend unterteiltes Pappinsert verwendet, bekommt man das gesamte Spielmaterial auch gut in der Schachtel des Basisspiels unter. Leider bin auch ich mittlerweile an dem Punkt angekommen, wo ich aufgrund von Platzmangel versuche die Anzahl an Spieleschachteln zu reduzieren.
Durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben gelangt man an die einzelnen Plättchen, die es hier erstmalig gibt. Sie lassen sich einfach in die Höhe bauen, zeigen Agoras, einzelne oder auch doppelte Landschaften. Zusätzlich bekommt man einen Teil der Athena-Statue. Wer diese vollendet, erhält bei Spielende zusätzliche Punkte für übrige Steine.
Die Aufgaben sind teilweise gar nicht so leicht zu erfüllen, aber sie bringen eine neue Dynamik in die Partien. Durch die Vorgaben bekommt man konkrete Ziele, was zu einem erhöhten Wiederspielreiz führt.
Nova Era
(Andrea Chiarvesio – CMON / ASMODEE)
Ein gerade erst erschienener Titel ist Nova Era, er zählt aufgrund des Erscheinungstermins sicher erst zum kommenden Jahrgang. Es ist vielleicht auch für längere Zeit einer der letzten Veröffentlichungen von CMON, denn dieser Verlag hat aufgrund der gesamten aktuellen Zoll-Thematik angekündigt, dass sie erstmal nur noch offene Projekte erfüllen wollen, aber sämtliche Neuentwicklungen zunächst auf Eis legen.
Nova Era ist ein Zivilisationsspiel über drei Zeitalter, welches in 60-90 Minuten gespielt sein soll. Das Spielmaterial besteht zu großen Teilen aus verschiedenen Karten. Zusätzlich gibt es einen großen Spielplan, persönliche Double Layer-Tableaus, vier verschiedene Ressourcen und Würfel in einem Beutel in denselben Farben der Karten. Das Tiefziehteil bietet einzelne Fächer für das jeweilige Spielmaterial, welches man ohne dieses auch in einer kleineren Schachtel hätte unterbringen können.
Die Tableaus zeigen eine Unruhe-Leiste und es gibt einen passenden Fahnen-Marker. Allerdings kann man diesen nicht von einem Wert zum nächsten verschieben, da der Rahmen dieser Leiste immer wieder von kleinen Zacken gesäumt ist, die in die Leiste hinein ragen. Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, warum diese Zacken scheinbar willkürlich auftauchen. Sonst bieten die Tableaus aber passenden Platz für die Ablage der verschiedenen Kartenarten, Ressourcen und Würfel. Auch wenn das Spielmaterial überschaubar wirkt, benötigt man doch recht viel Platz für die Auslagen der vielen Karten.
Asian Tigers – A Story of Prosperity
(Nuno Bizarro Sentieiro, Paulo Soledade – Pythagoras / HUtter)
Trotz des englischen Untertitels handelt es sich bei der Huch!-Ausgabe um eine dreisprachige Veröffentlichung in englisch, deutsch und portugiesisch. Dieses Spiel befasst sich thematisch mit der asiatischen Wirtschaft in den 60er Jahren. Laut BGG hat es eine Komplexität von 3,74, es ist also schon ein komplexeres Wirtschaftsspiel.
Der große Spielplan setzt sich aus sechs Einzelteilen zusammen. Jeder bekommt neben einem persönlichen Tableau auch viele verschiedene Holzkomponenten einer Farbe sowie einen mit dem Titel bedruckten, schwarzen Beutel für verschieden farbige Holzfiguren. Auch viele verschiedene Stanzteile gehören zum Spielmaterial. Trotz der etwas grauen, faden Optik freue ich mich auf die erste Partie. Die Autoren haben es sich nicht nehmen lassen in einem Beiheft ihre Gedanken während der Entwicklung dieses Spiel niederzuschreiben. Dieses Heft hat nur acht Seiten und wurde nicht übersetzt, sondern liegt lediglich in englischer Sprache vor.
Auf einer Seite der Schachtel prangt eine 6, aber bei Pythagoras finde ich es relativ undurchsichtig, welche Spiele eine Nummer bekommen. Ich weiß das Moesteiro die 4 bekommen hat, kenne aber weder 1-3, noch die 5, auch BGG hilft da leider nicht weiter. Wenn jemand mehr weiß, schreibt es gerne in die Kommentare.
Grasen - Frische Spieleindrücke
Star Explorer
( Łukasz Szopka- Queen Games)
Nach Nova Roma handelt es sich bei Star Explorer um die zweite Lokalisierung von Queen Games. Das Spiel, welches bereits ein Jahr zuvor bei Lucrum Games als Night Sky Explorers veröffentlicht wurde, bekam nur wenige redaktionelle Anpassungen und passt in die typische kleine Family & Friends-Schachtel in der nun auch Klassiker wie Alhambra und Kingdom Builder untergebracht werden. Die Spielerzahl wurde dabei auf 1-4 reduziert und die Karten mit Sternbildern durch Plättchen ersetzt.
Spielerisch versucht man nacheinander sechs vorgegeben Sternenbilder auf dem eigenen Tableau einzuzeichnen. Dafür steht immer nur ein Ausschnitt des Himmels zur Verfügung, nach jeder Runde dreht sich dieser weiter. Reihum entscheidet eine Person, aus wie vielen Sternen das aktuelle Sternenbild besteht. Jeder nimmt ein entsprechendes Plättchen mit spezifischer Anordnung und zeichnet dieses ein. Dabei darf man einzelne Sterne weglassen, was bei Spielende jedoch mit Punktabzug bestraft wird. Das aktuelle Plättchen und das der vorherigen Runde geben zusammen an welche farbigen Sterne und welche Verbindungen Punkte einbringen.
Ich mag diese Puzzleaufgabe, wie man die Sternenbilder möglichst punktebringend einzeichnen kann. Aber das ist eine recht solitäre Aufgabe, die ich eher mit einem Sudoku oder ähnlichem vergleichen würde. Im Spiel spielt man eher nebeneinander her, auch wenn versucht wurde für Interaktion zu sorgen, indem reihum eine Person für alle vorgibt, wie viele Sterne sie einzeichnen sollen. Diese Aufgabe ist aber gar nicht so einfach, weil man nur schwer überblicken kann, was auf den Tableaus der anderen so geschieht.
Vielen Dank an Gigamic, Asmodee, Hutter und Queen Games für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!
2 Antworten auf „Unter Schafen 04/25“
Huhu,
zu den Spielen von Pythagoras kann ich ein wenig was beisteuern, hake aber auch bei der Nummerierung. Quinto Imperio II ist definitiv die 1. Pessoa müsste die 2 sein und dann hätte ich Moesteiro als 3 gesehen. Du weisst aber das die 4 auf der Schachtel steht da wird es für mich leider undurchsichtig. Gods of Rome ist definitv die 5 und Asian Tigers nun also die 6. Celtae gehört wohl auch noch in die Reihe aber für die Nummer 3 ist das eigentlich zu neu. Na ja, vielleicht kann ja noch wer etwas beisteuern.
Mach weiter so. Grüße vom Spieltroll
Hallo Marco, vielen Dank für Deinen Kommentar und die Beteiligung zur Spekulation, was es mit den Pythagoras-Nummern auf sich hat :D
Deine Infos waren hilfreich, denn ich konnte nun bei Mayfair Games herausfinden, dass Celtae die 2 trägt. Bleibt also nur die 3 unbekannt. Auch wenn ich kein Bild davon finde, nehme ich an dass es sich um Pessoa handeln muss, denn der Verlag spricht auf seiner Webseite von der Tawny Collection, zu der eben diese sechs Spiele gehören: https://pythagoras.pt/en/10-tawny-collection
Aber schon ein wenig skurril, dass es einem so schwer gemacht wird, dies herauszufinden. Marketingtechnisch wäre da sicher mehr drin gewesen, wenn es ersichtlicher wäre welche Spiele zusammengehören, um Sammler zu ködern ;-)