#BG2GETHER – Juni 2022

Nach einem Monat Pause mache ich gerne wieder mit beim #BG2GETHER. Unter diesem Hashtag beantworten verschiedene Blogger jeden Monat auf diversen Medien dieselbe Frage. Es geht um eine Sache, die in den meisten Spielanleitungen Platz findet. Eine Sache, welche viele Spieler auf ihr eigene Weise regeln. Oft ähneln sich die Vorgaben, manches Mal sind aber auch witzige Festlegungen zu finden. Und ich glaube über kaum eine andere “Regel” setzen sich Spieler so häufig hinweg, wie über diese. Es geht darum den Startspieler einer Partie zu bestimmen. Die Fragen dazu lauten diesen Monat:

Spiele bieten viele Möglichkeiten festzulegen wer beginnen darf.
Habt ihr eine besonders lustige/tolle/blöde im Gedächtnis?
Wie steht ihr denn im Allgemeinen zu diesen Vorschlägen?
Oder habt ihr ein ganz eigenes Ritual?

Die Frage, wer eine Partie beginnen darf, ist sicherlich eine häufig diskutierte Frage. Oft liest man “der jüngste Spieler beginnt”. Was in festen Spielgruppen immer dieselbe Person trifft. Anders sieht es meist aus, wenn es einen Startspielervor- oder -nachteil gibt. Da erhalten die Spieler einen entsprechenden Ausgleich, der sich mal mehr, mal weniger fair anfühlt, dennoch möchte auch dabei nicht immer dieselbe Person starten.

In manchen Spielen gibt es kreativere Ansätze. Was soll ich sagen, vor allem Schafspiele stechen dabei immer wieder heraus. Die Schachtel von Attribute von Lookout ziert immerhin ein Schaf. Darin heißt es, es beginnt, wer den höchsten Rang in der Brettspielwelt hat. Eine sehr nerdige Festlegung, aber auch irgendwie cool, wie ich finde. Andere Schafspiele lassen starten, wer zuletzt ein Schaf gehütet oder auch nur gestreichelt hat. Gute Chancen hat auch, wer am lautesten blöken kann.

Eine Partie Tempel des Schreckens darf starten, wer zuletzt einen Goldschatz fand. Ist dies noch niemandem aus der Runde gelungen, endet die Partie sofort und alle haben gemeinsam verloren. :D Natürlich ist eine solche Regel völlig unsinnig, aber sie bringt zumindest mich zum schmunzeln. Alternativ ist der Startspieler zufällig zu bestimmen. Und da kommen wir zu der Frage, was da so übliche Vorgehensweisen sind.

Bei uns war es lange Zeit Who’s first?, eine App, deren einzige Funktion es ist, einen Startspieler zu bestimmen. Jeder tippt mit seinem Finger auf das Display und nach drei Sekunden leuchtet einer dieser Punkte auf. Natürlich führt auch dies zu Diskussionen. Der Besitzer der App wäre ja eh immer bevorteilt, man bildet sich dann auch ein, die Reihenfolge des Drauftippens oder die Intensität des Drucks wäre entscheidend. Allerdings funktionierte diese App in letzter Zeit mehr schlecht als recht und erkannte oft nicht alle Finger beim ersten drauf tippen. In Partien zu acht ist es auch nicht einfach, das Smartphone so zu platzieren, dass es alle gut erreichen können. Zum Glück gibt es Ablösung in der App Board Game Stats. In dieser tracken wir alle gespielten Partien mit namentlich benannten Spielern und diese App bietet seit kurzem auch die Funktionalität aus den eingetragenen Spielern zufällig einen Startspieler zu bestimmen. Für uns die ultimative Lösung dieses Problems.

Es gibt auch “Spiele”, die sich zum Ziel setzen kreativ den Startspieler zu bestimmen. Bereits 2009 erschien die deutsche Version von Startspieler von Autor Ted Alspach. 53 Karten zeigen tolle Meeple-Comic-Figuren mit witzigem Flavour-Text. Jede Karte zeigt zudem eine Regeln, wer beginnen darf. Manche fordern die Spieler auf aktiv zu werden: Es beginnt, wer am längsten auf einem Bein stehen kann oder wer am wildesten lostanzt. Das kommt in unseren Spielrunden nicht gut an, da fühlt sich meist niemand animiert. Andere Karten beziehen sich auf Dinge, die Paare zumeist gemeinsam erleben: Wer zuletzt im Urlaub war oder wer zuletzt Fisch gegessen hat. Deswegen blieb das Startspieler-Spiel bei uns immer mehr ein kleiner Gag, als eine wirkliche Alternative, um einen Startspieler zu bestimmen.

Startspieler Karten
Startspieler Karten / Foto: Brettspielpoesie

Etwas aktueller ist da Wer fängt an? von Autor Ricardo Helms, erst vor kurzem erschienen beim neuen Verlag microphant. Auf 50 Karten finden sich jeweils sechs Startspielervorgaben, eine ist jeweils zwei Monaten zugeordnet. Der aktuelle Monat bestimmt, welche Regel anzuwenden ist. Bei diesen Regeln muss sich niemand zum Affen machen, das Pärchen-Problem besteht bei mancher Vorgabe aber auch. Einige Vorgaben sind wirklich kreativ, erfordern allerdings auch viel Zeit sie herauszufinden. Zum Beispiel des Spieler dessen Name die meisten Suchergebnisse bei Google liefert. In unseren Gruppen wollen die Spieler fix loslegen und nicht erst noch lange recherchieren, um den Startspieler zu bestimmen. Von daher ist auch dies für mich eher ein Gag, als wirklich eine Alternative. Aber vielleicht geht es anderen Spielern damit anders.

Wer fängt an? Karten
Wer fängt an? Karten / Foto: Brettspielpoesie

Weitere Teilnehmer

Die Antworten der anderen Teilnehmer, findet ihr auf den jeweiligen Kanälen, wenn ihr diesen Verlinkungen folgt:

Brettspielgilde (Text)

Fjelfras (Text)

Brett & Pad (Text)

Spielstil (Text)

Nun würde mich noch interessieren, wie bestimmt ihr den Startspieler? Welche Rituale haben sich bei euch etabliert und was sind eure witzigsten Geschichten dazu? Schreibt mir gerne in die Kommentare oder beantwortet die Frage in den sozialen Medien mit dem Hashtag #BG2GETHER.

Ihr seid Content Creator im Brettspielbereich und möchtet an der #BG2GETHER Aktion mitmachen? Schickt einfach eine kurze Mail an Christian@Spielstil.net.

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