Escape Room – Das Spiel

Escape Room - Das Spiel Cover
Cover / Foto: Noris Spiele

Damit ihr euch noch vor der Spiel in Essen ein Bild machen könnt, stelle ich euch heute das Escape Spiel vom Noris Verlag vor: Escape Room – Das Spiel. Hintergrund ist der gleiche wie beim Vertreter von ThinkFun/HCM Kinzel: Man möchte das Escape Erlebnis auf die Spieltische transferieren. Zwei wesentliche Elemente unterscheiden sich dabei von anderen Escape-Spielen, die derzeit auf den Markt gelangen: Ein elektronisches Gerät für die Entschlüsselung und dass vier Szenarien enthalten sind. Der Preis ist mit gut 50€ zwar nicht gerade gering, aber man bekommt auch ordentlich etwas dafür. Und hoffentlich wird es bald Erweiterungen geben, die dann den gleichen Decoder nutzen können.

Spielmaterial:

Zentrales Element ist der Chrono Decoder, ein elektronisches Gerät im Plastikmantel (Batterien erforderlich). Diesen muss man sich ab und zu etwas genauer ansehen, da er Codetabellen anzeigt, die in manchen Fällen zur Entschlüsselung benötigt werden. Für die Eingabe der Codes stehen 16 Plastik-Schlüssel mit teils gleichen Merkmalen zur Verfügung. Für jedes der vier enthaltenen Szenarien gibt es noch mehrere Umschläge, deren Inhalt zunächst verborgen bleiben sollte. Die Szenarien haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf einer Wertungsskala von 1-5 Sternen. Von den enthaltenen Szenarien hat je eins die Schwierigkeit zwei bzw. vier Sterne, die anderen beiden haben drei Sterne.

Spielmechanismus:

Wenn ihr euch für ein Szenario entschieden habt, hat euer Team exakt 60 Minuten Zeit. Der Countdown, also die verbleibende Zeit, wird vom Chrono Decoder jederzeit dargestellt. Das Gerät wird gestartet sobald der Einleitungstext gelesen wurde und der erste Umschlag geöffnet werden soll. Von da an ist man auf sich alleine gestellt, aus dem Material Hinweise auf den Code zu filtern. Unterlegt wird das ganze mit einer düsteren Musik des Gerätes. Es existiert auch eine App für musikalische Untermalung, aber uns hat diese Musik leider eher genervt, so dass wir schnell darauf verzichtet haben. Die Codes werden durch die Schlüssel repräsentiert. Diese Zeigen Formen, Zahlen, Pfeile, Buchstaben, etc. Welches Element wertvoll für den aktuellen Code ist, müssen die Spieler selbst herausfinden.

Escape Room - Das Spiel/ Spielmaterial
Spielmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Zu den Szenarien werden mehrere Hinweise angeboten, die ab einem bestimmten Zeitpunkt eingesehen werden dürfen. Der Chrono Decoder gibt dann einen speziellen Ton von sich. Genau wie es einen Ton für einen korrekten und einen nicht korrekten Code gibt. Für einen falschen Code wird man mit einer Minute Zeitabzug bestraft, wurde ein Code richtig eingegeben, darf der nächste Umschlag geöffnet werden. Das Spielmaterial kann in vielen Fällen wieder verwendet werden. Ist dies nicht der Fall, wird das durch ein Drucker-Symbol angezeigt und das Material kann auf der Homepage aufgerufen und ausgedruckt werden.

Spielende:

Insgesamt sind drei Codes versteckt, mit der Eingabe des korrekten dritten Codes, endet das Abenteuer. Habt ihr noch Zeit über, war eure Mission erfolgreich. Ist die Zeit bereits abgelaufen, könnt ihr dem Unheil nicht mehr entkommen, aber ihr dürft zumindest noch beliebig lange weiter nach einer Lösung suchen.

Spieleranzahl:

Wir haben zwei Szenarien zu zweit und zwei zu viert gespielt. Weniger Spieler haben den Vorteil, gemeinsamen einen besseren Blick auf das Material zu haben und sich die Aufgaben vielleicht sogar aufzuteilen, dabei aber noch alles im Blick zu haben. Mehr Spieler bringen mehr Sichtweisen ein, was hilfreich sein kann, aber dann bekommt vielleicht nicht jeder alles mit. Man muss für sich entscheiden in welcher Gruppe man es spielen möchte, uns hat es in beiden Gruppengrößen gefallen. Mehr Spieler erscheinen mir zu viel für die teils eher kleinen Materialien.

Glücksfaktor?

Wie in einem echten Escape Room benötigt man ein kluges Köpfchen, um die Rätsel zu lösen. Glückselemente findet man nicht. Zudem hilft Kommunikation. Was für den einen unbedeutend sein kann, kann ein Mitspieler ganz anders interpretieren, daher sollte man alles, was man erkennt einfach offen beim Namen nennen. Oft gibt es mehrere Hinweise auf einen Sachverhalt, sodass man sich der Lösung auf verschiedenen Wegen nähern kann. Wer komplett auf dem Schlauch steht, kann die Hinweise lesen um in die richtige Richtung zu laufen. Die Tipps geben keine Komplettlösung vor, sondern nur empfohlene Lösungsstrategien. Hilft einem auch das nicht weiter, kann man online die, bisher nur in Englisch verfügbare, Komplettlösung ansehen.

Fazit:

Escape Room – Das Spiel macht einfach Spaß! Natürlich kann das Erlebnis eines realen Raumes, in dem man alles anfassen und somit besser wahrnehmen kann, nicht 1 zu 1 in ein Brettspiel transferiert werden. Mit diesem Spiel kommt man dem aber schon recht nah. Der Chrono Decoder gibt die Zeit vor, was den Puls höher schnellen lässt, umso mehr man sich dem Ende der Zeit nähert. Zwar kann man natürlich beliebig lange weiter rätseln, man muss ja keinen Raum für weitere Gruppen freigeben, dennoch baut der Countdown enormen Zeitdruck auf, was zu einer positiven Entladung führt, wenn man es innerhalb der Zeit schafft. Dabei bleibt zu hoffen, dass der Chrono Decoder noch lange hält.

Man bekommt weniger Material, kann nicht so viel anfassen, muss daher mehr Kopfarbeit leisten und abstrakter denken. Wir haben dennoch kaum Hinweise benötigt um weiter zu kommen, denn wir waren meist schon viel weiter, wenn wir den Tipp gelesen hatten. Dies war aber ein guter Indikator dafür, dass man gut in der Zeit ist. Die angegebenen Schwierigkeitsgrade scheinen in etwa zu passen. Wobei uns persönlich das zweite Szenario am einfachsten erschien, aber vielleicht hinkt der Vergleich auch, denn beim ersten Mal haben wir uns zu zweit in das Abenteuer gestürzt und beim zweiten Mal zu viert. Das zweite 3-Sterne-Szenario wurde dann zu viert in fast allerletzter Sekunde gelöst, während uns die rechtzeitige Lösung des letzten leider nicht vergönnt war  :-( Dort fanden wir im Nachhinein die Lösung aber auch etwas zu abgefahren. Was soll da bei 5 Sternen nur auf uns zukommen? Aber Hauptsache da kommt noch mehr, denn wir würden uns jeder Zeit wieder in ein Abenteuer stürzen.

Wertungsnote 5/6

Verlag: Identity Games / Noris Spiele
Autor(en): Andrea Hofbeck
Erscheinungsjahr: 2016
Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler
Dauer: 60 Minuten

Vielen Dank an Noris Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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