Pegasus Pressetag 2018

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Jetzt kann die SPIEL’18 kommen, auch der letzte Pressetag im Vorfeld der Messe liegt hinter uns. Dieses Mal bekamen wir einen kleinen Überblick über die kommenden Neuheiten von Pegasus Spiele und den vielen Partnern, wie z.B. Portal Games, Edition Spielwiese, Frosted Games, Eggertspiele, Plan B Games und Pretzel Games. Von diesen vielen Neuheiten haben wir leider nur wenige wirklich (an)spielen können, doch diese Eindrücke möchte ich euch nicht vorenthalten.

Dieses Jahr ist ein ganz besonders Jahr für Pegasus Spiele, es wird nämlich das 25-jährige Bestehen gefeiert. Zur Begrüßung gab es einleitende Worte zum Verlag, dem Jubiläum und natürlich zu den Neuheiten. Anders als im vergangenen Jahr wurden dieses Jahr in Friedberg die Spiele für die Presse nicht in kleinen Gruppen vorgestellt, sondern alle Teilnehmer spielten das gleiche Spiel im großen Zelt, welches auf dem Gelände aufgestellt wurde.

Crown of Emara Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

 Den Anfang machte das Kennerspiel Crown of Emara von Benjamin Schwer, zu dem noch just in time die originalen Holzspielsteine angeliefert wurden. Gespielt wird auf zwei Spielplänen mit je vier unterschiedlichen Aktionsbereichen, auf dem einen können Ressourcen besorgt werden, die auf dem anderen eingetauscht werden können. Aktionen werden zum einen über Aktionskarten ausgelöst, zum anderen durch eine Bewegung auf einem der beiden Spielpläne. Es gibt zwei verschiedene Arten von Siegpunkten, am Ende zählt nur der niedrigere Wert an Siegpunkten. Thematisch sind es Punkte für Bewohner und Häuser, für das eine wird das andere benötigt. Die Spieler können sich dabei nur indirekt in die Quere kommen, frühes Auslösen der Aktionen lohnt sich, da dann die Abgaben geringer bzw. der Ertrag höher ist. Ich hatte dieses Spiel im Vorfeld überhaupt nicht auf dem Schirm und war wirklich positiv überrascht. Das scheint genau meinem Geschmack zu entsprechen, da habe ich Lust in weiteren Partien das Spiel näher zu ergründen.

Crown of Emara Spielsituation_Originalmaterial
Spielsituation mit Originalmaterial / Foto: Brettspielpoesie

Nach einem Mittagssnack ging es gemeinsam weiter mit einer Partie Spirit Island. Die Tische der Firma Geeknson unterstützten den schnellen Umbau, da sich das Material für Spirit Island unter der Abdeckplatte befand, auf der zuvor gespielt wurde. Bei diesem kooperativen Spiel ist es mal nicht die Aufgabe der Spieler neues Land zu entdecken und zu besiedeln, sondern das Gegenteil davon. Als Naturgeister verteidigen die Spieler das Land mit Aktionskarten gegen die bösen Invasoren. Gespielt werden kann dies in elf Schwierigkeitsstufen, wir versuchten es mit Stufe 1. Hierbei handelt es sich um ein Expertenspiel und wie befürchtet eignet sich solch ein Spiel nicht sonderlich, um es in dieser Umgebung kennen zu lernen. Zu viele Detailregeln sind für das korrekte Spiel erforderlich, was dazu führte, dass wir das Spiel nach den ersten Runden abgebrochen haben. Mir persönlich war es zu viel Verwaltungsarbeit, mein Bedürfnis eine weitere Partie folgen zu lassen, ist eher gering. Die Optik tut sein Übriges zu diesem Eindruck, denn die Grafik schreckt mich eher ab.

Spirit Island Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Es folgte eine Kurzvorstellung aller Neuheiten durch die verantwortlichen Redakteure selbst, im Anschluss wurde freies Spielen angeboten, man konnte sich Spiele aussuchen, erklären lassen und losspielen. Es gab sogar die Möglichkeit eine Demo-Partie des neuen Krimispiels Detective von Portal Games mit Ignacy Trzewiczek zu spielen, dies erschien uns in diesem lauten Umfeld jedoch zu anstrengend und wenig sinnvoll. Genau wie auch Adventure Island von Michael Palm und Lukas Zach möchten wir diese Art von Spiel gerne in Ruhe mir einer festen Spielerunde erkunden. Aber genug von den Spielen, die wir nicht geschafft haben, euch interessiert bestimmt viel mehr, wovon ich tatsächlich berichten kann.

Roll Player Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Schon häufiger wurde Roll Player als das “bessere Sagrada” bezeichnet, das wollten wir gerne selbst auf die Probe stellen. Thematisch spielt es in einer völlig anderen Welt, jeder Spieler bekommt einen Charakter, den er wie in einem Rollenspiel ausstatten kann. Er bekommt eine Klasse, eine Rasse und Charakterfähigkeiten. Mit den Würfeln, die reihum gewählt werden, können bestimmte Merkmale eines Charakters wie Stärke, Intelligenz oder Charisma definiert werden. Es gibt auch hier Vorgaben zur Platzierung bestimmter Würfelfarben und Augenzahlen, doch müssen diese nicht eingehalten werden, es gibt auch andere Wege an Siegpunkte zu gelangen. Es gibt einen Markt, von dem jede Runde eine Karte gekauft werden darf, die Merkmale, Fähigkeiten, Waffen oder Rüstungen mit sich bringen, die auch zu Siegpunkten führen können. Der Einstieg ist durchaus etwas schwieriger als beim zugänglichen Sagrada, doch dafür gibt es viele verschiedene Siegpunktmöglichkeiten, das verspricht mehr Varianz, was mir gut gefällt. 

Brains Family Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Es folgte eine Partie Brains Family: Burgen & Drachen zu viert, denn genau dies ist bei dem neuen Teil der Brains-Reihe möglich, sich beim Plättchen legen mit anderen Spielern zu messen und den Ritter schnell über die Wege zu den Burgen und später auch zu den Drachen zu führen. Damit wurde wohl auf Wünsche reagiert, von Spielern die es schade fanden dieses Spielprinzip nicht gemeinsam sondern nur solo erleben zu können. Für mich war dies jedenfalls an diesem Abend nichts, ich weiß nicht ob mir das Prinzip gefällt, solche Aufgaben schneller als die Mitspieler zu lösen. Gerne knobele ich für mich alleine hin und her, bis ich auf die Lösung komme. Da es mir heute nicht gelang auch nur eine Aufgabe schneller als die anderen zu lösen, blieb ein unbefriedigendes Gefühl, gerne wäre ich selber auf die Lösungen gekommen, doch mit dem ersten erfolgreichen Spieler wird bereits die nächste Runde ausgelöst.

Men at Work Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Wir wollten den Abend mit einer Partie Men at Work ausklingen lasen, dem neuen Spiel von Autorin Rita Modl, welches bei Pretzel Games der Plan B Games Marke für Geschicklichkeitsspiele erscheint. Sicherlich jeder kennt das schwarz-weiß Bild der Bauarbeiter, die an der New Yorker Skyline gearbeitet haben und in schwindelnder Höhe auf einem Stahlträger ihre Mittagspause verbringen. Stahlträger und Bauarbeiter sind die Hauptelemente dieses Spiels, bei dem Stahlträger gestapelt und Bauarbeiter darauf platziert werden müssen, zum Teil mit Vorgaben welches Baumaterial sie dabei transportieren. Selbstverständlich endet ein Zug sobald etwas herunter fällt, umkippt oder einstürzt. Dann verliert man eines seiner Sicherheitszertifikate, wer als letzter welche besitzt, gewinnt. Alternativ kommt die Bauaufsicht in Form von Rita später ins Spiel, die besondere Auszeichnungen an alle Spieler vergibt, die noch weiter in die Höhe bauen, wer zuerst eine bestimmte Anzahl davon erreicht, kann ebenfalls das Spiel siegreich beenden. Ich war auch hierbei nicht ganz auf der Höhe und bin leider als Erste ausgeschieden, das sehe ich als kleinen Haken, denn eigentlich mag ich keine Spielereliminierung. Doch diese  Partie neigte sich eh gerade dem Ende zu, Spaß hat es schon gemacht.

Showtime Spielsituation
Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Irgendwie wollten wir jetzt aber doch noch nicht nach Hause und es folgte noch eine Partie Showtime von Anna Oppolzer und Stefan Kloß, das ursprünglich als Film ab! angekündigt wurde. In Essen wird dieses Spiel nun endlich erscheinen, nicht nur der Pressetag stand mit Kinosesseln, Nachos, Popcorn und Spielplakaten im Stil von Filmplakaten ganz im Zeichen dieses Spiels, auch der Messestand wird sicher entsprechend gestaltet sein. Im Kino hat jedes Klientel seine eigenen Vorlieben, die einen legen gerne ihre Füße auf den Sitz des Vordermanns, andere wollen neben ihrer großen Liebe sitzen und wieder andere müssen mehrere Male die Toilette aufsuchen. Alle spielen in drei Runden zwölf ihrer 16 Karten aus, es gibt Punkte für die besten Plätze im Kinosaal und passende Bedingungen, genau wie unpassende Sitznachbarn zu Minuspunkten führen. Ein schnelles, lockeres Familienspiel, bei dem ich mir nach der ersten Partie leider noch nicht ganz sicher bin, wie abwechslungsreich die Partien werden können.

Pegasus Pressetag 2018
Pegasus Pressetag 2018 / Foto: Brettspielpoesie

Gerne hätten wir auch noch die vielen anderen Neuheiten gespielt, aber leider ging es für uns heute wieder direkt nach Hause. Ich muss schließlich noch meine Masterarbeit fertig schreiben, bevor ich übernächste Woche entspannt zur Spiel starten kann. Doch im kommenden Jahr würden wir gerne über Nacht bleiben, der Samstag ist eigentlich für die Supporter da, doch darf auch die Presse wieder kommen und weiter spielen, was von einigen in Anspruch genommen wurde. Uns standen nun noch über 3h Fahrt bevor, die sich aufgrund eines Staus auf der A7 sogar noch etwas ausdehnten. Es bleibt mir nur ein großes Lob an Pegasus Spiele auszusprechen, die wieder einmal ein tolles Presseevent auf die Beine gestellt und uns damit die Möglichkeit gegeben haben, manche Neuheiten bereits im Vorfeld der Messe kennen zu lernen. Und neben den ganzen Spielen war es auch wieder eine schöne Gelegenheit viele andere Blogger zu treffen und hier und da mal ein Pläuschchen zu halten. Wir sehen uns zwar alle schon bald wieder, aber in Essen bleibt ja doch eher selten wirklich die Zeit dafür.

Pegasus Pressetag 2018
Pegasus Pressetag 2018 / Foto: Brettspielpoesie

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