Perfect Match

Perfect Match Cover / Foto: Schmidt Spiele

Welches Objekt ist eher spitz als rund?
Was steckt man sich gerne in den Mund?
Weil es essbar ist, statt ungenießbar.
Was wirkt auf euch sympathischer?
Ist etwas traditionell oder eher hip,
Runde für Runde ist gefragt euer Tipp.
Schätzt ihr genau wie euer Hinweisgeber,
freut sich auch euer Punktezähler.

Spielmaterial:

Das Spielmaterial ist ein wahrer Hingucker. Das große Plastikrad mit Abdeckung und Zeiger wird in die Schachtel gesteckt, das Inlay dient zusammen mit den Markern zur Markierung der Punkte für bis zu zwei Teams. Daneben sind viele beidseitig bedruckte Karten mit jeweils zwei Gegensätzen auf jeder Seite enthalten.

Spielmechanismus:

Bei geschlossenem Sichtfenster wird ein zufälliger Wertebereich eingestellt. Liegt dieser im nicht sichtbaren Bereich, muss nachjustiert werden. Ein Hinweisgeber zieht die nächste Karte und entscheidet sich für eine Seite. Nun versucht dieser einen Begriff zu finden, den seine Mitspieler bei geschlossenem Fenster so einstellen, dass der Zeiger auf dem Wertebereich liegt.

Perfect Match Beginn / Foto: Brettspielpoesie

Der Hinweisgeber bleibt still, während das restliche Team ausdiskutiert, welche Position sie einstellen. Hat der Hinweisgeber eine persönliche Meinung eingestellt oder versucht eine allgemeingültige Einstellung zu finden? In dieser Phase sind sämtliche Spekulationen erlaubt, solange sich die Spieler am Ende auf eine Position einigen.

Perfect Match Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Wird in zwei Teams gegeneinander gespielt, darf das passive Team vor der Auflösung noch eine grobe Einschätzung abgeben, um einen Zusatzpunkt abzugreifen. In der kooperativen Variante wird eine vorgegebene Anzahl an Karten pro Partie gespielt. Dann sind drei Punkte der höchstmögliche Wert, dafür führt das Treffen des blauen Punktebereichs zu einer weiteren Karte, die zusätzlich gespielt werden darf.

Perfect Match Punktebereich / Foto: Brettspielpoesie

Spielende:

Das Teamspiel endet, sobald ein Team 10 oder mehr Punkte erzielt hat. Dann gewinnt das Team mit der höheren Punktzahl. Das kann bei gut funktionierenden Gruppen viel zu schnell passieren, ohne das jeder Spieler eines Teams auch mal Hinweisgeber sein durfte. In der kooperativen Variante endet die Partie wenn die Karten ausgehen. Eine Wertungsskala in der Anleitung verrät wie gut sich die Spieler geschlagen haben.

Spieleranzahl:

In kleineren Teams würde ich immer der Empfehlung in der Anleitung folgen, die kooperative Variante zu spielen. Das Team-Spiel lohnt sich in meinem Augen erst, wenn beide Teams aus mehreren Spielern bestehen, die über die Einordnung diskutieren. In Zweier-Teams gibt es beispielsweise immer nur einen Hinweisgeber und einen Ratenden. Das funktioniert, aber die Diskussionen sind hier doch meist das Salz in der Suppe. Ohne solche Diskussionen kann Perfect Match seinen Reiz nicht wirklich entfalten.

Glücksfaktor?

Wie gut die Begriffe einzuordnen sind. hängt stark von persönlichen Vorlieben ab. Da passt es gut, dass der Hinweisgeber eine Seite der Karte auswählen darf. Die Position des Punktebereichs ist natürlich zufällig, wobei sich manche Positionen besser einordnen lassen als andere. Besonders für die Grenzbereiche können in der Regel einfacher passende Hinweise gefunden werden. Dennoch würde ich das hier nicht als großen Glücksfaktor werten.

Meinung:

Über den Titel habe ich mich bereits ausgelassen. Ich hätte mir einen schönen deutschen Titel gewünscht, wenn schon vom Originaltitel abgewichen wird. Was in diesem speziellen Fall allerdings generell unglücklich ist, da sich der Schriftzug Wavelength auch auf der Rückseite des Plastikrads befindet. Vermutlich wäre eine Anpassung der Herstellungsform zu teuer gewesen.

Perfect Match oder Wavelength? / Foto: Brettspielpoesie

Dennoch ist das Material ein echter Hingucker, es macht neugierig. Es fällt nicht nur auf, sondern wird auch sinnvoll in das Spiel eingebunden. Die Verwendung sollte achtsam geschehen, es kann schnell passieren beim Öffnen oder Schließen der Klappe die Position des Punktebereichs versehentlich zu verändern.

Der Spielablauf ist schnell erklärt und spätestens nach der ersten Runde ist auch wirklich allen Mitspielern klar, wie Perfect Match funktioniert. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sich flüssig spielen lässt. Während der Hinweisgeber grübelt, haben die Mitspieler Leerlauf, es kommt schnell Langeweile auf. Wir haben Runden erlebt in denen Hinweisgeber minutenlang ratlos vor der Box saßen und nicht wussten, was sie einstellen sollen.

Wie bei vielen anderen Assoziationsspielen, bietet auch Perfect Match viel Raum für spannende Diskussionen. Darauf müssen sich die Spieler einlassen, ohne solche Diskussionen bleib nicht viel Spiel übrig. Nicht immer sind die Gedankengänge der Hinweisgeber nachvollziehbar. Auf welcher Seite der Begriff einzuordnen ist, ist meist recht schnell klar. Die Feinjustierung innerhalb einer Seite ist hingegen schon schwieriger. Überraschenderweise wurde der Punktebereich bei uns dennoch recht häufig getroffen, obwohl oft alle denken, das könnte überhaupt nicht funktionieren. Genau das macht für mich den Spielreiz aus. Die Begriffe auf den Karten empfinde ich zudem als gelungene Mischung, es sind gewöhnliche aber auch ausgefallenere dabei, sodass jeder eine Einordnung finden sollte.

Fazit:

Perfect Match ist ein gelungenes Assoziationsspiel mit aufforderndem Material, bei dem leider längere Downtimes entstehen können. Für mich persönlich gibt es bereits reizvollere Spiele dieser Art, die in ganz unterschiedlichen Gruppen funktioniert haben. In kreativeren Gruppen, in denen die Hinweise flink aus den Spielern heraus sprudeln, macht aber auch Perfect Match wirklich Spaß.

Wertungsnote 4/6

Verlag: Schmidt Spiele
Autor(en): Wolfgang Warsch
Erscheinungsjahr: 2020
Spieleranzahl: 2 – 12 Spieler
Dauer: 30 – 45 Minuten

Vielen Dank an Schmidt Spiele für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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