Glasgow

Ein neues Spiel in der 2-Spieler-Reihe bei Lookout Spiele ist Glasgow, das Erstlingswerk von Autor Mandela Fernandez-Grandon, der damit vermutlich seine Heimatstadt ehren möchte. Beide Spieler bauen gemeinsam an dieser Stadt, wobei natürlich jeder die lukrativsten Gebäude für sich platzieren und werten möchte.

Zwei Spieler nutzen dabei die Aktionen am Fluss Clyde, die einen Kreis bilden in dessen Mitte das Stadtzentrum von Glasgow entsteht. Von den 14 Auftragsplättchen werden pro Parte nur 12 eingesetzt, sie ermöglichen es neben einigen Sonderaktionen vor allem Ressourcen zu erhalten. Darunter befinden auch immer die vier Architekten, die mit entsprechendem Material Gebäude errichten. Die Gebäude werden im Laufe des Spiels in der Mitte des Aktionskreises in einem 4×5- oder 5×4-Raster angeordnet.

Glasgow Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Die Spieler sind bei Glasgow nicht abwechselnd an der Reihe, sondern wie auch schon bei Nova Luna oder Patchwork agiert immer der Spieler, dessen Figur weiter hinten steht. Prescht also ein Spieler vor, weil er eine bestimmte Aktion unbedingt ausführen oder ein Gebäude dringend bauen möchte, ermöglicht er dem Gegenspieler womöglich viele Aktionen hintereinander, da der nachfolgende Spieler Plättchen für Plättchen auslösen kann.

Gebaute Fabriken führen zu Einkommen und zwar immer dann, wenn ein Spieler ein weiteres Gebäude in dieser Zeile oder Spalte errichtet, ganz egal ob es seine Fabriken sind oder die des Mitspielers. Aber Vorsicht, die Lagermöglichkeiten für Ressourcen sind begrenzt, wer keinen Platz hat, bekommt auch nichts. Besonders das einzige Whiskey-Fass als Joker-Ressource im Spiel ist begehrt, es kann zwischen den Spielern hin und her wechseln.

Sobald 20 Gebäude ausliegen, endet die Partie und die gebauten Gebäude punkten. Jede Gebäudeart hat eine eigene Punktewertung, sei es zum Beispiel Punkte für die Anzahl solcher Gebäude, für bestimmte Platzierungen einer Gebäudeart oder Sets aus Gebäuden. Rohstoffe sind nur etwas wert, wenn ein entsprechendes Lagerhaus errichtet wurde.

Meinung:

Ich spiele gerne zu zweit und ich mag es in Spielen etwas aufzubauen. Hier ist es die Stadt, die in der Spielmitte entsteht. Interessant finde ich vor allem, dass die beiden in Konkurrenz zueinander stehenden Spieler gemeinsam diese Stadt errichten. Durch das Platzieren eines Gebäudes, werden ggf. Fabriken des Mitspielers aktiviert. Wer gemein spielen möchte, kann versuchen es so abzupassen, dass der Mitspieler gerade keine Ressourcen aufnehmen kann, weil sein Lager bereits voll ist.

Von daher ist auch das Haushalten mit dem begrenzten Lagerplatz für die Ressourcen interessant und natürlich welche Kombinationen von Gebäuden platziert werden. Fabriken bringen mitunter zusätzliche Ressourcen, aber nur wenig Punkte, ein. Bei bestimmten Gebäudetypen wird der Mitspieler sicherlich ein Wörtchen mitzureden haben und versuchen keine Vorlagen zu ermöglichen. Es ist ein interessantes Abtasten um die besten Plätze für lukrative Gebäude. Manchmal muss dem Mitspieler etwas geschenkt werden, um sich selbst in eine bessere Position zu bringen. Nicht für jede Ressource gibt es mehrere Auftragsplättchen, also können die Ressourcen auch darüber künstlich verknappt werden. Der variable Spielaufbau sorgt für abwechslungsreiche Partien. Ich habe jedenfalls noch ordentlich Lust auf weitere Partien des kompetitiven Stadtbaus von Glasgow.

Verlag: Lookout Spiele
Autor(en): Mandela Fernandez-Grandon
Spieleranzahl: 2 Spieler
Dauer: 30 Minuten

Vielen Dank an ASS Altenburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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