Es klingelt an der Tür, ich springe vom Sofa auf und begrüße den Postboten überschwänglich an der Wohnungstür, um ihm das Paket zu entreißen. Er verlangt noch eine Unterschrift und verlässt mich mit den Worten “Bis bald!”, denn er weiß, er war sicher nicht das letzte Mal hier. Den Karton schnell aufgerissen, halte ich endlich ein neues Spiel in den Händen, kann die Folie entfernen und “entpöppeln”.
Ach, was wäre es schön, wenn es immer so laufen würde. Das tut es aber in den wenigsten Fällen. Mich beschleicht das Gefühl, dass der Postbote ganz genau weiß, wann ich zu Hause bin und an diesen Tagen vorsätzlich nicht erscheint. Eher läuft es darauf hinaus, dass ich nach Feierabend den Briefkasten aufschließe und hoffe, das dort ein Paketzettel drin liegt, der mir verrät welcher meiner Nachbarn das Paket in Empfang genommen hat. Im schlimmsten Fall waren auch sie nicht zu Hause und ich muss Termine jonglieren, um am Folgetag in der Mittagspause zur Post zu fahren.