#BG2GETHER – Juni 2024

Diesen Monat bin ich wieder dabei, wenn sich bei #BG2GETHER verschiedene Blogs zum selben Thema äußern. So kurz nach Bekanntgabe der Nominierungen dreht sich noch alles um die Auszeichnung Spiel des Jahres. Doch geht es gar nicht konkret um die diesjährigen Entscheidungen, stattdessen wollen wir etwas in Erinnerungen schwelgen und stellen uns folgenden Fragen:

Jeder in der Szene kennt das “Spiel des Jahres”.
Seit 1979 begleitet es uns Brettspielbegeisterte auf unseren Wegen. Aber was genau bedeutet das Spiel des Jahres für dich?

Spiele des Jahres waren der Auslöser für meine Rückkehr in die Welt der Brettspiele. Als Kind habe ich schon gerne gespielt, ich erinnere mich an Auf Achse, könnte aber nicht mehr sagen, ob ich es damals selbst gespielt oder nur zugeschaut habe. Sagaland und Scotland Yard wurde viel gespielt, das weiß ich noch. Dennoch habe ich mich als Jugendliche eher für andere Sachen interessiert, im Jungendclub höchstens mal eine schnelle Partie Ligretto gespielt.

Neben dem schon häufig erwähnten Munchkin, welches mein großer Bruder bei Familienfeiern einführte, kam ich so auch erstmals in Kontakt mit Dominion. Dieses Spiel hat mich vom ersten Moment an begeistert. Und weil wir drei Geschwister sind, die auch ihre jeweiligen Partner bei Familienfeiern dabei hatten, musste natürlich Dominion – Die Intrige her, da es damit möglich war Dominion zu sechst zu erleben. Was ich aus heutiger Sicht wirklich niemandem empfehlen kann, denn es dauert so einfach viel zu lange. Aber damals, als ich noch nicht so viel kannte, war das ein tolles Erlebnis unter Geschwistern.

In einem Kaufhaus entdeckte ich später Kingdom Builder vom Autor Donald X. Vaccarino und erinnerte mich daran, dass dies der Autor von Dominion ist. Da es als Spiel des Jahres zu einem günstigen Preis zu erlangen war, nahm ich es einfach mit und es gefiel mir ebenfalls auf Anhieb. Es dauerte dann allerdings noch einige Jahre, bis ich mit Spielen wie Catan, Carcassonne, Zug um Zug usw. in Berührung kam.

Wie hat sich diese Bedeutung für dich im Laufe der Zeit geändert?

Früher hatte das Spiel des Jahres keine große Bedeutung für mich persönlich, ich habe mich nicht näher damit beschäftigt. Aber es brachte ausgezeichnete Spiele in die Wahrnehmung von mir und meinem Umfeld. Sowohl als Kind, weil meine Eltern oder Großeltern eben die Spiele des Jahres kauften oder später über meine Geschwister. Durch die Auszeichnung landeten diese Spiele im etwas größeren Supermarkt um die Ecke, man musste dafür keines der spärlich gesäten Brettspielgeschäfte aufsuchen.

Als ich dann mit meinem Partner gemeinsam die große Leidenschaft für Brettspiele entdeckte, wollten wir alle jemals zum Spiel des Jahres ausgezeichneten Spiele in unsere Sammlung aufnehmen. Lange Zeit trieben wir uns dafür regelmäßig auf diversen Dorfflohmärkten herum, bei Brettspielevents besuchten wir spezielle Brettspielflohmärkte oder kauften auch mal gebraucht übers Internet, bis wir sie alle zusammen hatten.

Seit 2015 verfolgen wir die Spiel des Jahres-Nominierungen aktiv und freuen uns über alle Spiele, die wir bereits zuvor unser Eigen nennen dürfen. Und wenn nicht, versuchen wir noch Exemplare zu ergattern, bevor der “Nominiert”-Pöppel auf der Schachtel prangt.

Welche ausgezeichneten Spiele aus all den Jahren würdest du heute noch spielen? Welche können dich begeistern?

Die oben konkret erwähnten “Klassiker” würde ich auch heute noch jederzeit mitspielen: Dominion, Kingdom Builder, Carcassonne, Zug um Zug, selbst mal wieder eine Partie Catan. Das gilt auch für die ausgezeichneten Spiele der letzten zehn Jahre: Camel Up, Colt Express, Codenames, Kingdomino, Azul, Just One, Pictures, MicroMacro, Cascadia oder Dorfromantik.

Natürlich kommt es immer auch auf die Gruppe an. Colt Express ist zum Beispiel mein präferiertes “Gateway”-Spiel, wenn uns jemand erstmals zum Spielen besucht und wir aufzeigen wollen, was moderne Brettspiele so können. Idealerweise in größerer Runde ab vier Personen. Just One hat eine noch viel geringere Einstiegshürde und lässt sich auch gut spielen, wenn die Mitspieler nur kurze Aufmerksamkeitsphasen haben oder immer wieder wechseln. Azul begeistert durch sein Material, Kingdomino durch die einfachen Regeln.

Auch wenn ich persönlich mit meinem Partner oder in unseren regelmäßigen Spielegruppen lieber aktuelle Sachen spiele, macht das diese ausgezeichneten Spiele keineswegs schlechter. Eigentlich freue ich mich auch immer, wenn mal wieder frische Mitspieler bei uns sind und sich die Gelegenheit ergibt, zu einem Spiel des Jahres zu greifen.

Weitere Teilnehmer

Die Antworten der anderen Teilnehmer, findet ihr auf den jeweiligen Kanälen, wenn ihr diesen Verlinkungen folgt:

Analog rockt! (externer Link)

Auf den Tisch (externer Link)

Brettspielgalaxie (externer Link)

Brettspielministerium (externer Link)

Brettspielpott (externer Link)

Spielstil (externer Link)

Spielenerds (externer Link)

Nun würde mich noch interessieren, wie steht ihr zu der Auszeichnung Spiel des Jahres und denen Spielen, welche damit ausgezeichnet werden? War eure Meinung schon immer so, oder hat sich eure Wahrnehmung verändert? Schreibt mir gerne in die Kommentare oder beantwortet die Frage in den sozialen Medien mit dem Hashtag #BG2GETHER.

Ihr seid Content Creator im Brettspielbereich und möchtet an der #BG2GETHER Aktion mitmachen? Schickt einfach eine kurze Mail an Christian@Spielstil.net.

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3 Antworten auf „#BG2GETHER – Juni 2024“

In den 1980ern hab ich recht viele SdJ gekauft (das hiesige Warenhaus hatte damals immer wieder die SdJ sehr günstig) und damals reichlich gespielt (in bester Erinnerung dabei “Heimlich & Co” und das – aber nur nominierte – “ver/rückte Labyrinth”), in den 1990ern nur noch “Catan” und “Tikal” (letzteres schnell wieder verkauft, wurde ich nicht warm mit), dann als vorerst lange letztes “Carcassonne”.
Dann kam eine Phase mit festen Doppelkopf-Runden und gelegentlichen Krimi-Spielen, aber kaum was anderem (“Kingdomino” war in der Zeit die einzige Ausnahme, da günstigst für nen Zehner als Beifang bekommen).
Letztes Jahr dann wieder ins Brettspielen zurückgekehrt, aber das SdJ nehm ich bei Neuerwerbungen jetzt nur noch am Rande wahr: Durch das Internet hat man inzwischen viel bessere Möglichkeiten, sich selbst ein Bild vom kompletten Angebot zu machen, und ich weiss inzwischen auch recht genau, was ich alles nicht mag… und davon gibt es leider für meinen Geschmack viel zu viel.

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