BS Spielt! 2019 – Teil 1

Brettgeschichte Logo
Logo / Foto: Brettspielpoesie

Hach, wie schnell die Zeit vergeht…Am vergangenen Wochenende lud der Norddeutsche Spielekultur e.V. wieder in die Stadthalle Braunschweig ein, um an beiden Tagen spielend Spaß zu haben, neue Spiele kennen zu lernen, einfach ein spielerisches Wochenende miteinander zu erleben. Erneut konnte ein Besucherrekord vermeldet werden, am Samstag wäre fast der Einlass geschlossen wurden, da kaum mehr Spieler hätten Platz finden können. Dabei erschien es es uns beim Spielen gar nicht so voll an den Spieltischen, wie in den vergangenen Jahren. Wir hielten uns die meiste Zeit im großen Saal auf, während sich die Besucher in diesem Jahr wohl gut auf die zur Verfügung stehende Fläche verteilten. Eine sehr angenehme Atmosphäre, bei der die Zeit wie im Fluge verging…

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde der bekannten Gesichter schnappten wir uns direkt einen ordentlichen Klopper, solange der Saal noch überschaubar genutzt wurde und es noch nicht zu laut war, um sich voll und ganz in das Spiel hinein zu denken. Mit einem kompetenten Erklärer gelang uns der Einstieg in Teotihuacan (Daniele Tascini – Schwerkraft Verlag) ziemlich gut. Das Spiel selbst ist auch gar nicht kompliziert, aber die Vielzahl der möglichen Optionen machen das Spiel durchaus komplex. Wir wählten den Standard-Aufbau für das Einsteigerspiel, welcher direkt auf den Spielplan gedruckt wurde, sodass gar nicht das ganze Material verwendet werden muss und es überschaubar bleibt. Es scheint jedoch eine Menge Stellschrauben zu geben, um jede Partie anders zu erleben. Der Würfelmechanismus erinnert ein wenig an Praetor, welches im Original beim gleichen Verlag erschienen ist. Die Würfel werden über den Spielplan bewegt und lösen dabei Aktionen aus, diese können zu Aufwertungen der Würfel führen. Wenn sie die Augenzahl sechs erreichen, gehen sie in den Ruhestand. Dafür bekommt man einen neuen, unerfahrenen Arbeiter, dessen Aktionen weniger Ertrag bringen. Zusätzlich wird gemeinsam die Pyramide in der Spielplanmitte mit Steinen und Verzierungen bestückt. Viel Potenzial für weitere, spannende und abwechslungsreiche Partien, ganz nach meinem Geschmack.

Teotihuacan Spielsituation
Teotihuacan Spielsituation

Als wir die Partie beendeten waren schon über 3 Stunden der Veranstaltung vorüber und neben unseren Nachbarn war mittlerweile auch eine Freundin mit ihrem erwachsenen Sohn eingetroffen. In Ermangelung eines Exemplars von Just One in der Spieleausleihe, wählten wir Codenames (Vladaa Chvátil – Czech Games Edition) und spielten drei Runden, sodass jeder mal die Rolle des Erklärers einnehmen musste. Ich habe in dieser Rolle begonnen und was habe ich hinterher geflucht! Selten musste ich mir bei Codenames so sehr auf die Zunge beißen und Reaktionen unterdrücken. Wie oft mein Team die richtigen Begriffe nannte und sich dann doch auf einen anderen Begriff festgelegt hat, zum Haare raufen! Und wieder einmal konnte ich eine Disney-Referenz als Hinweis verwenden, doch wusste ich ja nicht genau, ob meine Mitspieler dies verstehen. Und sie taten es auch nur so mittelmäßig, hatten zig Begriffe im Sinn, entschieden sich dann aber doch noch für das Loch und den Hut unter dem Oberbegriff “Alice”, vielleicht wäre Wunderland doch der bessere Hinweis gewesen. Das Spiel kam jedenfalls sehr gut an.

BS Spielt! 2019
BS Spielt! 2019 / Foto: Brettspielpoesie

Wir blieben dabei Begriffe zu erklären, nun jedenfalls ganz ohne Worte, denn als nächstes kam Concept (Gaëtan Beaujannot, Alain Rivollet – Repos Production) auf den Tisch. Reihum durfte jeder Spieler einen Begriff jeder Schwierigkeit erklären. Das funktionierte anfangs noch ziemlich gut, doch bei den schwarzen Begriffen taten wir uns zunehmend schwer, weswegen das Spiel wohl auch nicht so gut ankam wie ein Codenames. Ich wollte nun weg von den Wortspielen, war auf der Suche nach einer anderen Spielkategorie, doch waren wir immer noch sechs Spieler und zu komplex sollte es nicht werden. Die Wahl fiel auf Las Vegas (Rüdiger Dorn – alea, Ravensburger), welches auch bald als Neuauflage mit viel Zusatzmaterial und verbesserter Ausstattung erscheinen wird. Ein weiterer guter Grund sich das Spiel ins Gedächtnis zu rufen. Und auch wenn anfangs noch ein wenig gestöhnt wurde, dass man ja viel zu wenig Einfluss zu haben scheint, kochte die Stimmung am Tisch noch richtig hoch. Glück und Leid liegen nah beieinander, wenn ein Würfelwurf einen Spieler raushaut, der sich mit seinen vielen Würfeln doch so sicher war diesen Geldschein zu bekommen. Und genauso freut sich ein Dritter, weil er nun ganz unerwartet noch zu viel Geld kommt.

Villainous Spielsituation
Villainous Spielsituation / Foto: Brettspielpoesie

Meine Freundin verabschiedete sich und wir spielten zu viert weiter. Lediglich mit einer Partie Colt Express hätten wir die beiden zum weiter spielen überreden könne, doch dieses war gerade verlieren. Wir blieben beim Verlag Ravensburger und ich freute mich auf die erste vollständige Partie Villainous (Prospero Hall – Ravensburger), in Essen konnten wir es ja nur mal ein paar Runden anspielen. Der Einstieg war nicht so ganz einfach, zu den allgemeinen Spielregeln kommen ja noch die Sonderfähigkeiten der einzelnen Bösewichte mit ihren individuellen Kartendecks. Jeder Bösewicht hat sein eigenes Ziel, um die Partie als Gewinner zu beenden. Die Mitspieler hatte man eigentlich nur am Rande im Blick, dennoch gefiel mir die Partie. Die Umsetzung ist einfach grandios gelungen, man erkennt die Charaktere wieder und bekommt die volle Ladung Disney ab. Ich bin jedenfalls hoch motiviert die anderen Bösewichte ebenfalls auszuprobieren und dabei zu sehen, ob es auch spielerisch auf Dauer überzeugen kann.

Draußen war es mittlerweile schon dunkel und wir wollten heute kein großes Spiel mehr beginnen, sondern lieber den Abend bei kleineren Spielen ausklingen lassen. Der Nürnberger Spielkartenverlag war, wie auch schon in den vergangenen Jahren, mit zwei Personen vor Ort. Dort konnte man die Neuheiten anspielen und bei Gefallen auch direkt einkaufen. Vieles konnte ich ja in Nürnberg schon mitnehmen, aber Silver & Gold (Phil Walker-Hardings – NSV Spiele) war gerade erst vom Band gelaufen. Nach einer kurzen Erklärung legten wir los, das Spiel ist schnell erklärt und auch schnell gespielt. Es handelt sich um ein sogenanntes Flip and Write-Spiele, bei dem eine Karte das Puzzleteil vorgibt und alle es einzeichnen müssen. Hier füllen aber nicht alle Spieler eine identische Form aus, sondern jeder hat immer zwei wieder beschreibbare Karten mit unterschiedlichen Anordnungen der Fläche zu Verfügung. Dieses Spiel werde ich sicher noch ausführlicher testen und euch dann später im Detail vorstellen.

Drop It Spielaituation
Drop It / Foto: Brettspielpoesie

Weiter ging die Suche nach einem Spiel gleicher Kategorie. Trotz meiner bisherigen, nahezu vernichtenden Niederlagen, wollte ich Drop It ( Bernhard Lach, Uwe Rapp – Kosmos) eine weitere Chance geben. Und streckenweise klappte es heute auch wirklich gut, die Steine so zu platzieren, dass mit ihnen gepunktet wird. Wobei sich auch einige merkwürdige Situationen ergaben, bei denen ich bis heute nicht verstehe, wie so etwas in der Position einfach stehen bleiben kann :-O (siehe Foto links, blauer Kreis auf grünem Quadrat) Während wir spielten zog das Material auf jeden Fall viele Blicke auf sich. Immer wieder blieben Spieler stehen und fragten, wie das Spiel funktioniert. Dabei bezeichnete es einer als “4 Gewinnt in cool”, was ich einen passenden Vergleich finde. Denn auch bei Facebook hat meine Fotocollage einen Leser direkt an 4 Gewinnt erinnert ;-)

Das war noch gar nicht alles, was an diesem Tag von uns gespielt wurde, aber ich mache hier jetzt einen Schnitt, es ist wirklich schon spät geworden. In der kommenden Woche erfahrt ihr dann, wie der Samstag zu Ende ging und was am Sonntag noch passierte.

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